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Rezensionen zu
»Ich habe Wut und Hass besiegt«

Rachel Hanan, Thilo Komma-Pöllath

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

sehr lesenswert!

Von: Jennifer Rouget

08.02.2023

Ich finde es sehr wichtig die Geschehnisse der Vergangenheit immer wieder ins Gedächtnis des Zeitgeschehens zu rufen. Aus diesem Grunde lese ich regelmäßig Zeitzeugenberichte oder Ähnliches. Es ist wichtig zu verstehen, dass sich Geschichte regelmäßig wiederholt. Es liegt an uns dem entgegenzuwirken und gleichzeitig das Leid der Opfer nicht zu vergessen. 
 Rachel Hanan berichtet von ihrem Jahr in Ausschwitz und anderen Arbeitslagern. Von der tiefsitzenden Angst, vom Verlust. Darüber hinaus endet ihre Biographie nicht mit dem Kriegsende, sondern man erfährt, wie sehr sie und ihre Familie das Erlebte geprägt hat. Sie ist eine unglaublich starke und inspirierende Frau. Das beeindruckenste für mich ist, dass all diese Zeitzeugen eins gemein zu haben scheinen: sie überfinden Wut und Hass. In all den Büchern lese ich vermehrt, dass sie nicht vergeben oder vergessen, doch dass sie an einen Punkt kamen, an dem Hass sie nicht voran bringt. Auch Rachel hat für sich gemerkt, dass Hass immer nur mehr Hass hervorruft. Dass sie am besten zeigen kann, dass sie überlebt hat indem sie ein glückliches Leben führt. Aber auch durch ihre Kinder, durch ihr soziales Engagement und durch ihr langes Leben. Ich bin sehr froh dieses Buch gelesen zu haben. Einmal mehr zeigt es mir, wie stark der Mensch sein kann und was es auch nach dem Überleben alles zu bewältigen gilt. Ihr merkt, ich kann euch das Buch wirklich nur empfehlen!

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Warst Du bei der Befreiung glücklich? — »Ich kann verstehen, dass die Menschen das wissen möchten, aber sie müssen dann auch mit der Antwort leben können, die ich ihnen gegeben habe und die, die meisten schockiert hat. Zum Glücklichsein war einfach zu wenig von mir übrig geblieben.« (S.148) Rachel Hanan ist 1929 in Rumänien geboren und mit ihren Eltern und 8 Geschwistern aufgewachsen. Als sie mit 15 Jahren in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert wird, hat sie keine Gelegenheit mehr, sich von ihren Eltern Ethel und Fivish und ihren beiden jüngsten Brüdern Zvi und Yehuda zu verabschieden. Wie durch ein Wunder überleben sie und ihre drei Schwestern gemeinsam das Konzentrationslager, das Bombardement ihres Gefangenentransports und den Todesmarsch. 1947 emigriert sie ins heutige Israel (damalige Palästina) und baut sich eine neue Existenz auf. Über das Überleben der Shoah sowie ihren Lebensweg berichtet die heute 93-Jährige in ihrer Autobiografie »Ich habe Wut und Hass besiegt — Was mich Auschwitz über den Wert der Liebe gelehrt hat« (2023) mit dem Journalisten Thilo Komma-Pöllath. In ihrem Buch schreibt sie u.a. über das Refeeding-Syndrom, die Zeit nach der Befreiung, die Auswanderung, ihre familiären Verhältnisse - gerade auch nach dem gemeinsamen Überleben der 4 Schwestern -, ihre Arbeit als Sozialarbeiterin in Haifa und Managerin einer Wohlfahrtsorganisation sowie das Leben in Israel. Auch dieser Zeitzeuginnenbericht hat mich sehr bewegt und ich kann JEDER PERSON nur sehr empfehlen sich damit auseinander zu setzen und solche wichtige Berichte, Erinnerungen und Biografien zu lesen. »Der mit Abstand wichtigste Glaube, das habe ich in Auschwitz gelernt, ist der Glaube an sich selbst, komme was mag. Wer diesen Glauben nicht aufbringen kann, der sollte an sich arbeiten, der muss ihn lernen, denn ohne ihn geht es nie. Ohne ihn lassen sich die Hürden des Lebens nun mal nicht nehmen.« (S.241) 🕊️🤍

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