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Rezensionen zu
Manifesto. Warum ich niemals aufgebe

Bernardine Evaristo

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Bewegende Biografie

Von: Bookfeminist

14.12.2023

Bernardine Evaristo „Manifesto. Warum ich niemals aufgebe“ (Rezensionsexemplar) „In jeder und jedem von uns steckt ein Manifest, das im Laufe unseres Lebens zutage tritt, sich durch unsere Erfahrungen verändert und neu ordnet.“ Die Booker-Preisträgerin Bernardine Evaristo erzählt in „Manifesto“ ihre persönliche Geschichte. Vom aufwachsen in ärmlichen Verhältnissen im Süden Londons mit sieben Geschwistern mit einer weißen Mutter und einem autoritären Vater aus Nigeria. Sie erzählt über die schwierige Beziehung, die sie zu ihrem strengen Vater hatte, und wie sich diese im Laufe der Zeit veränderte. Auch war der Autorin schon sehr früh klar, dass ihre Familie anders war als die Familien aus der Nachbarschaft. Sie waren die einzigen BPoCs. Rassismus und soziale Diskriminierung begleiteten sie bis ins Erwachsenenalter, in allen Bereichen ihres Lebens. Grundsätzlich durchziehen Klassismus, Rassismus und Sexismus die persönlichen Erlebnisse der Autorin. Sie schreibt auch über eine Vielzahl von Beziehungen die sie einging und wie schwer es als Schwarze lesbische Frau in der Datingwelt ist. Wir begleiten sie in ihren Jahren am Theater und schließlich auch in ihrer Reise als Schriftstellerin bis hin zum Gewinn des Booker Prize 2019 für ihren Roman „Frau, Mädchen, etc.“ Ihre Sprache ist klar, reflektiert und an Stellen sehr poetisch. Es macht Spaß ihr Leben literarisch begleiten zu können auch wenn ihr Weg sehr viele Hindernisse und schreckliche Erlebnisse beinhaltete. „Manifesto“ ist ein Manifest über Mut, Optimismus, Kreativität und Durchhaltevermögen. Im Mittelteil finden sich auch einige Fotos aus dem Leben der Autorin, das finde ich bei Biografien immer noch besonders schön.🧡

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‘*‘ Meine Meinung ‘*‘ Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich erfuhr gleich von ihrem Leben, von der Kindheit in der Großfamilie, ihrer Schulzeit bis hin zu ihren unterschiedlichen Jobs. Dabei ließ Evaristo auch ihr Privat- und Liebesleben nicht aus. Als wenn es damals nicht schon hart genug war, dass die Mutter weiß und der nigerianische Vater schwarz ist, ist der Vater auch noch ein echter Despot und sieht sich als Herrscher der Familie. Da wurde nicht nur mit der flachen Hand gezüchtigt, aber nachher verzeiht Evaristo alles und hat Mitleid mit ihm, da er jeglichen Kontakt mit der Heimat abgebrochen hatte. Wie bitte? Warum finden Kinder, egal welchen Alters, immer eine Entschuldigung für ihre unfähigen Eltern? Auch wenn sie an diesen Erfahrungen wachsen, heißt das nicht, dass alles wieder gut ist. Obwohl die Mutter eine Engländerin war und die Autorin und ihre Geschwister auch dort geboren wurden, wurden sie nicht als Engländer gesehen. Denn sie entsprachen nicht dem typischen Äußeren. Und das war in den 60er, 70er und 80er noch viel außergewöhnlicher als heutzutage. Und mal ehrlich, wie oft fragen wir uns auch noch heute: wo kommt diese Person her, wenn sie nicht europäisch aussieht? Aber zurück zum Buch. Es hat mit sehr gut gefallen, dass Evaristo sich nicht als Opfer sieht. Sie hat reflektiert, ist sich treu geblieben und hat ihr Leben so gelebt, wie sie es leben wollte. Dabei hatte sie immer wieder mit den üblichen Themen „Rassismus“ und „Feminismus“ zu tun. Doch sie ist damit auf ihre eigene Weise umgegangen und hat ihren Weg für sich gefunden. Der Abschluss passt irgendwie nicht so wirklich zum Rest des Buches. Denn hier fehlte mir das Reflektieren, Durchhalten und Differenzieren. Um es kurz und knapp zusammenzufassen: Denk positiv und alles fluppt. Nein, denn das passt nicht zum Buch und schon gar nicht zum Untertitel „Warum ich nie aufgebe“. Denn „nicht aufgeben“ bedeutet, dass auch negative Dinge geschehen, die bewältigt werden müssen. Da reicht „positives Denken“ nicht. Ja, Evaristo schreibt positiv, aber mir fehlte irgendwie der Einblick, wie sie mit negativen Erlebnissen umgegangen ist. Mir ist klar, dass nicht alles reibungslos in ihrem Leben lief, aber die Hürden wurden ziemlich klein beschrieben und z.B. Existenzängste recht flott als „es hat sich immer alles gefunden“ abgehandelt. Ich denke, da hat sie ihre Zähigkeit und Resilienz unter den Scheffel gestellt. Das Buch zeigt das Leben einer beeindruckenden Frau, die nie aufgegeben hat und ich gebe gern gute 4 Manifesto-Sterne. ‘*‘ Klappentext ‘*‘ Bernardine Evaristo erzählt ihre einzigartige Geschichte, die Höhen und die Tiefen ihres Lebens, von der Kindheit im armen Süden Londons in den 1960er-Jahren bis hin zum Durchbruch mit dem Gewinn des Booker Prizes, als erste Schwarze Frau - ein Manifest dafür, niemals aufzugeben. Und ein Appell für Vielfalt und Toleranz. Von einer der wichtigsten Stimmen der britischen Gegenwartsliteratur.

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Meine Kunst und mein Aktivismus entspringen aus derselben tatkräftigen Quelle, und in gewisser Weise verkörpert meine Kunst auch meinen Aktivismus. Ich habe tatsächlich nur ein Problem damit, als Aktivistin bekannt zu sein : das diese Tätigkeit zeitweise mehr Interesse weckt als mein Schreiben. " (Manifesto, Bernardine Evaristo Kapitel 7 s. 252) Spätestens seit Mädchen Frau etc ist Bernardine Evaristo wohl den meisten Menschen ein Begriff. Da ich finde das ein inhaltliches Urteil über autobiografische Texte unmöglich ist werde ich eher Form und Stil besprechen. In diesem sehr persönlichen Buch erzählt Evaristo von ihrer Kindheit, ihrer Identitätssuche und dem ringen um Erfolg. Sie erzählt vom Rassismus dem sie und ihre Familie ausgesetzt waren, der Suche nach ihrer sexuellen Identität und dem Spagat zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen und der Entwicklung der eigenständigen Persönlichkeit. Der Titel "Manifesto - warum ich niemals aufgebe" war meiner Meinung nach sehr passend gewählt. Das ganze Buch war sehr stimmig und mit den beigefügten Fotos wird diese Autobiografie sehr toll unterstrichen. Besonders interessant fand ich auch wie die Autorin über ihre Fehltritte und Rückschläge berichtet ohne zu Jammern sondern sie als Schritte auf ihrem Weg zu ihrer eigenen Identität betrachtet.

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