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Rezensionen zu
LONG BRIGHT RIVER

Liz Moore

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Das Viertel Kensington in Philadelphia ist geprägt von Perspektivlosigkeit. Während Mickey Polizistin geworden ist, wurde ihre kleine Schwester Kacey schon sehr jung abhängig und schlägt sich seitdem auf der Straße durch. Mickey sieht sie nur noch, wenn sie auf Streife ist, und irgendwann ist Kacey ganz verschwunden. Zeitgleich beginnt eine Reihe von Morden an Prostituierten. In ständiger Angst, als nächstes ihre eigene Schwester zu finden, beginnt Mickey im Geheimen Nachforschungen anzustellen, nutzt ihre Kontakte auf der Straße und zieht in ihrer Verzweiflung auch einen ehemaligen Kollegen in den Fall mit hinein. Dann wird deutlich, dass die Morde viel größere Kreise ziehen als gedacht - auch in die Polizei hinein. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ "Long Bright River" ist eine unglaublich gute Mischung aus Gesellschaftsstudie, Thriller und Familiengeschichte. Die Vielschichtigkeit hat mich vollkommen überrascht, genauso wie die Wendungen die mir, ernsthaft, Herzrasen beschert haben. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Mickeys Zerrissenheit zwischen ihrer Verantwortung Kacey, aber auch ihrem Sohn Thomas und ihrem Job gegenüber, wird absolut greifbar. Sie hegt großes Misstrauen allen Personen gegenüber, die sie trifft, liebt ihr Viertel aber trotzdem und kann sich nicht vorstellen, nicht mehr durch die altbekannten Straßen, geprägt von Drogen, Prostitution und Kriminalität, zu fahren. Auf die nächste Stufe der Karriereleiter, die sie mit ihren Fähigkeiten locker erklimmen könnte, verzichtet sie bewusst, denn es würde ihr die Möglichkeit nehmen, wenigstens aus der Ferne ein wachsames Auge auf ihre kleine Schwester zu haben. Die Szenen aus der Vergangenheit, Kaceys Weg in die Sucht und daneben die hilflose Mickey, waren so eindrücklich beschrieben, dass ich mich gefragt habe, ob die Autorin selbst entsprechende Erfahrungen machen musste. So oder so, neben dem rasanten Plot macht genau diese emotionale Dichte "Long Bright River" zu einem Erlebnis, das weit über den normalen "Standard-Krimi" hinausgeht.

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