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Rezensionen zu
Der Araber von morgen, Band 6

Riad Sattouf

Eine Kindheit zwischen arabischer und westlicher Welt (6)

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Als ich 2016 den ersten Band von Riad Sattoufs Erinnerungen vorstellte hätte ich nicht gedacht, dass mich die Reihe über so viele Jahre begleiten würde. Mit dem sechsten Band endet diese nun. Riad Sattouf machte sich als Comic-Zeichner, Regisseur und Satiriker bei Charly Hebdo einen Namen. Seine ersten sechs Lebensjahre verbrachte er in der Heimat seiner Mutter (Frankreich), der seines Vaters (Syrien) und in Libyen. Im ersten Band seiner autobiographischen Erinnerungen beschrieb er diese Zeit. Ein kleiner Clou war die Idee des Autors, die Episoden in den jeweiligen Ländern durch die Farbgebung seiner Zeichnungen zu unterscheiden. Die Jahre 1984-1985 sowie der im dritten Band verarbeitete Zeitraum 1985-1987 spielten sich für Riad hauptsächlich in Syrien mit kurzen Ausflügen nach Frankreich ab. Im vierten Band und damit in der Zeit von 1987-1992 kommt es zur Trennung der Familie und am Ende sogar zur Entführung von Riads kleinem Bruder durch dessen Vater. Für mich der Höhepunkt der Reihe war die Zeit von 1992-1994. Durch die Bezüge zur Musik der damaligen Zeit (Nirvana!) und sonstigen popkulturellen Einflüssen wirkte der Autor während seines Erwachsenwerdens auf mich nahbarer als zuvor. Im letzten Band wird der lange Zeitraum von 1994 - 2011 erfasst. In diese Zeit fällt Riads Schulabschluss, sein Umzug nach Paris, sein Studium und damit der Weg zu seinem Beruf. Durch die überwiegend selbstironische Art der Beschreibung überrascht der Ehrgeiz, den Riad im Hinblick auf seine Karriere entwickelt. Die schwierige Familiensituation und sein verständlicherweise gestörtes Verhältnis zu seinem Vater schweben ständig über ihm. Eindrucksvoll sind die Kommentare seines Vaters, die sich Riad in vielen Situationen auf Basis seiner früheren Erfahrungen vorstellt und die nie motivierend sind. Aus beruflicher Sicht versöhnlich, im Hinblick auf seine Familie durchaus traurig findet die Reihe einen "runden" Abschluss. Und der arabische Frühling kommt auch noch vor... "Der Araber von morgen" ist eine tolle Reihe, die mir viele neue Einblicke und viele unterhaltsame Lesestunden bescherte und ein gutes Beispiel für das, was Graphic Novels leisten können.

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