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Rezensionen zu
Die Seherin von Troja

Jo Graham

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Ergibt man sich dem Schicksal seiner Geburt, oder folgt man seiner Bestimmung? Jo Graham schreibt in ihrer Nacherzählung vom letzten König Trojas aus der Sicht von Möwe. Einer jungen Sklavin, die zur Priesterin bestimmt ist. Zur damaligen Zeit fürchteten die Menschen nicht nur Erdbeben und Überschwemmungen, sondern vor allem den Krieg in seiner grausamsten Form. In diesen letzten dunklen Tagen des Bronzezeitalters träumt diese junge Frau vom Neubeginn der Welt. Das ist ihre Geschichte. Äneas ist ein König ohne Thron und Land. Er führt eine Handvoll Exilanten - darunter Krieger, Fischer, Frauen und Kinder - zu einer langen Reise ins Mittelmehr an. An seiner Seite die Seherin von Troja - Priesterin Pythia aka Möwe. Unter den Segeln von neun schwarzen Schiffen, kämpfen sie täglich ums Überleben, bevor sie ihr gelobtes Land finden. Die interessanten Charaktere und antike Schauorte - wie die Tempel von Byblos oder die verwunschenen Höhlen unter dem Vesuv - machen aus dem Buch eine Mischung aus historischer Fiktion, Abenteuer, Romantik und heidnischer Fantasie und bringen den Leser in eine bronzezeitliche, mediterrane Kultur. Die zum Scheitern verurteilten Bastionen der Piratenstadt und die Intrigen des ägyptischen Hofes schaffen eine gewisse Spannung in der ganzen Handlung. Ein anderes dominierendes Thema ist die Liebe in allen ihren Formen und es ist beruhigend zu wissen, dass diese Macht allgegenwärtig war, ist und auch immer sein wird. Wahr ist, dass viele das endgültige Schicksal von Aeneas kennen, und daher wusste man, dass er nicht sterben kann. Die Drehungen und Wendungen bis er sein Schicksal erfüllt, geben der Geschichte trotzdem einen flachen aber konstanten Nervenkitzel.  Alles in allem eine geschickte, historische Neuinterpretation des Mythos, die mit archäologischen Erkenntnissen untermauert wird. Was mich persönlich stört ist, dass die Autorin in ihrem - eigentlich ausführlichen - Glossar nicht eindeutig deklariert bei welchen Charakteren oder Szenen es sich um Fiktion handelt. Unabhängig vom Wahrheitsgehalt solcher Jahrhunderte alter Sagen, finde ich, dass neu erfundene Personen oder Geschehnisse eine Überlieferung/einen Mythos über Jahre hinweg verfälschen können - es sei denn man erklärt was "original" und was "neu" ist. Um 'Troja' existieren genug ungelöste Fragen, da muss man diese nicht noch multiplizieren.

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