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Rezensionen zu
Ich bin

Bisrat Negassi

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€ 17,00 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Bisrat ist ein kleines Mädchen, als sie mir ihrer Familie aus ihrer Heimat Eritrea fliehen muss. Über den Sudan finden sie sich schließlich in Deutschland wieder, wo Bisrat furchtbaren Rassismus erleben muss. Aber es passieren auch gute Dinge, so wechselt sie bald die Schule und findet Freund:innen [im kompletten Buch wird übrigens gegendert juhee] und setzt sich für die kleinen und schwachen ein. Ehrlich, emotional und auf den Punkt erzählt Bisrat von ihrem Lebensweg in Deutschland. Irgendwie deckt diese Biografie für mich einiges ab. Denn abgesehen von ihrem Leben schreibt Bisrat generell über sehr viele wichtige Dinge: Rassismuss zum Beispiel und die Auswirkungen von Krieg auf Menschen [dass z.B. Feuerwerk eine dumme Idee ist, abgesehen von der Geldverschwendung, musste auch mal gesagt werden find ich]. Außerdem ist gerade der Anfang des Buches eine krasse Liebeserklärung an ihre Mutter, die mit Ende 20 und vier Kindern einfach die heftigsten Situationen gemeistert hat. Ich finde, das Buch ist eine absolute Leseempfehlung. Nicht nur für Mode-interessierte Menschen, die Bisrat vielleicht aus ihrer Funktion als Designerin kennen.

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Ich habe diese Lebensgeschichte von Bisrat Negassi eher zufällig entdeckt und fand den Klappentext unheimlich spannend. Bisrat ist in Eritrea geboren und wuchs die ersten Jahre dort auf. Doch die politische Situation und der Krieg machten es unmöglich für die Familie zu bleiben und so begann ein langer Weg der Flucht und viele Orte, die für sie ihr neues Zuhause wurden, bis sie die nächste Etappe der Flucht erreichten und schließlich in Deutschland landeten. In ihrem Buch erzählt Bisrat Negassi chronologisch von ihrem Aufwachsen in Eritrea, von den ersten bewussten Ausbrüchen des Krieges, den ersten Bomben, bis hin zu ihrem Leben und ihrer Berufsfindung in Deutschland. Dabei beschreibt sie alles sehr bildlich und man kann als LeserIn ein wenig in die Erlebnisse eintauchen. Und auch wenn man als nicht Betroffene/r niemals einfühlen kann, wie schlimm ein Krieg ist, kann man doch die Empfindungen und Gefühle der Autorin besser nachvollziehen. Ich mochte ihre erzählende Art sehr gerne. Es ist erstaunlich, wie detailliert Bisrat Negassi über Erlebnisse der Kindheit schreiben kann und es verdeutlicht auch, wie tief die Wunden des Krieges und des Verlassen der Heimat sein müssen. Besonders interessant waren für mich die Szenen, in denen die Autorin von der Rückkehr nach Eritrea erzählt. Wie sie als Jugendliche ihre Heimat noch mal neu kennenlernte, die nach all den Jahren zwar fremd und doch sehr vertraut schien. Die Zeit der Beruffindung konnte mich weniger fesseln, aber das ist wohl Geschmackssache. Ein wirklich interessantes Buch!

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Als Kind ist Krieg für Bisrat selbstverständlich, denn der Eritreische Unabhängigkeitskrieg beginnt schon vor ihrer Geburt. Da ihre Eltern in der Freiheitsbewegung aktiv sind, wird es irgendwann unmöglich für die Familie im Land zu bleiben. Die Eltern sagen ihren Kindern nicht, wohin es geht, das wäre zu gefährlich. Mit sechs Jahren muss das kleine Mädchen also ihre Heimat verlassen. Ziel: unbekannt. Nach einem längeren Aufenthalt im Sudan, gelangt die Familie schließlich nach Deutschland, wo sie sich ein neues Leben aufbauen. Bisrat fällt die Eingewöhnung schwer. Sie muss nicht nur eine neue Sprache lernen, besonders schwer fällt ihr, dass Menschen in erster Linie ihre Hautfarbe wahrnehmen, nicht sie als Person. Das ist neu und ungewohnt für sie. Nach einigen Jahren spricht sie fließend Deutsch. Sie ist gut in der Schule und hat Freunde. Ein besonderer Höhepunkt für sie sind die Wochenenden, die sie mit eritreischen Freunden verbringt. Sie ist dankbar für ihr gutes, geordnetes Leben, und möchte nach Kräften Menschen in ihrer Heimat unterstützen, die immer noch unter den langjährigen Krieg leiden. Ein Besuch in der Heimat bringt viele einzigartige Erlebnisse. Die Berufswahl fällt ihr schwer, doch dann findet sie ihren Traumberuf als Modedesignerin. Die richtigen Türen öffnen sich, ihr Modelabel wird geboren. Dieses Buch gibt einen guten Einblick in das Leben der Autorin, angefangen mit der Flucht aus Eritrea, mit einem Schwerpunkt auf ihre Jugendjahre in Deutschland, bis hin zu ihrer Zeit in der Modewelt, zuerst in Frankreich, dann in Deutschland. Dazwischen finden sich Gedanken über Krieg und Frieden, Selbstannahme und Rassismus, Heimat und Mode. Sie zeigt, wie schon Kinder darunter leiden, wenn sie über äußere Merkmale, wie ihre Hautfarbe, definiert werden. Vor allem erzählt sie, wie sie ihren eigenen Weg gefunden hat. Die Geschichte ist trotz mancher Längen interessant. Es ist vor allem wertvoll zu lesen, wie es der kleinen Bisrat in ihrer Anfangszeit in Deutschland ging und auch wie sie den Weg fand ihren Traum zu verwirklichen. Ihre Gedanken über die Würde der Menschen sind wertvoll, und es ist interessant zu lesen, wie sie mutiger wurde und ihre Identität fand. Fazit: Eine interessante Lebensgeschichte, die zeigt, wie eine junge Frau unter der Geschichte ihres Landes leidet und wie sie ihren Weg findet. Empfehlenswert, vor allem für Menschen, die sich für Biographien und für fremde Kulturen interessieren.

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Melanie Raabe schreibt über diese Autobiographie im Vorwort, dass sich alle großen Themen unsere Zeit darin wiederfinden: die Düsternis von Krieg, Flucht, Rassismus – und das Licht von Resilienz, Wachstum, Familie, Freundschaft, Liebe, Kreativität. Das benennt genau das, was ich beim Lesen auch gespürt habe. Die ersten 65 Seiten umfassen die Zeit der Kindheit von Bisrat Negassi, von unbeschwerten Kindheitstagen in Eritrea bis zur Flucht über den Sudan, die dann in Deutschland endet. Ab dem Eintreffen der Autorin in Deutschland wird das Buch sprachlich deutlich emotionaler. Während ich den ersten Teil bis zum Eintreffen in Deutschland mehr als zeitliches Ablaufdokument – natürlich mit intensiven Gefühlen, aber eben doch dokumentarisch – gelesen haben, spielten danach die Emotionen beim Lesen für mich mehr eine Rolle als die Stationen des Lebenslaufs. Die Sichtweisen der Autorin empfinde ich zum Teil als sehr absolut und hart urteilend. Aber vielleicht kann man kaum anders sein, wenn man als Schwarze – sie nennt sich selbst so, deshalb verwende ich das Wort – in einer primär weißen Welt seinen Weg finden muss? Wenn man täglich von Kleinigkeiten bis zu absoluten Unmöglichkeiten das Gefühl hat, sich für seine Hautfarbe oder Haarstruktur oder was auch immer rechtfertigen zu müssen und aktiv ausgegrenzt wird, kann ich am Ende verstehen, wenn man im Punkt Alltagsrassismus eine Null-Prozent-Toleranzschwelle entwickelt. Mir reicht ja schon, was ich mir als weiße, in Hamburg geborene Frau manchmal von Männern anhören muss. Da möchte ich nicht erleben, was auf einen zukommt, wenn man nicht nur eine Frau ist, sondern auch noch eine mit brauner Haut (so benennt sie ihre Hautfarbe). Ich lese gerne Biografien, die sich von meinem Leben deutlich unterscheiden, um den Horizont zu erweitern. Beeindruckend bei dieser finde ich die Geradlinigkeit der Autorin und dass sie ihre Wege korrigiert, wenn sie spürt, dass sie ihr nicht gut tun. Sich durchzusetzen, wo es wichtig ist, für sich einzutreten, wo man ansonsten das Gefühl hat, daran einzugehen. Aus ihrer Wut wurde meinem Eindruck nach ein kreatives, erfülltes Leben, in dem Eritrea und Deutschland beide einen Platz haben. Und Paris. Und viele andere Plätze auf dieser Welt.

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Die Geschichte einer reicheren Welt.

Von: Matthias R. aus Accra, Ghana

14.07.2022

Bisrats Buch, ‘Ich bin’, beschreibt die inspirierende Reise eines Menschen durch unvorstellbar schwierige Umstände, des Selbstverlierens bis hin zur Selbstfindung. Geprägt ist die Reise von einer Widerstandsfähigkeit und inneren Stärke, die meines Erachtens auf einer Wertschätzung menschlicher Vielfältigkeit beruht. Der Glaube daran, dass universelle Gemeinsamkeiten zur verbindenden Brücke zum Unbekannten dienen können, und dadurch den fremdesten Ecken dieser Welt das Potential innewohnt, zu einer neuen Heimat zu werden. Basrat ist ein Kind dieser offenen Weltansicht und ihre Geschichte und heutige Arbeit Beweis dafür, dass “der gemeinschaftliche Spirit der Begegnung und Vernetzung zwischen Kulturen” zu einer letztendlich reicheren Gesellschaft führt.

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Die Geschichte einer reicheren Welt.

Von: Matthias R. aus Accra, Ghana

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Bisrats Buch, ‘Ich bin’, beschreibt die inspirierende Reise eines Menschen durch unvorstellbar schwierige Umstände, des Selbstverlierens bis hin zur Selbstfindung. Geprägt ist die Reise von einer Widerstandsfähigkeit und inneren Stärke, die meines Erachtens auf einer Wertschätzung menschlicher Vielfältigkeit beruht. Der Glaube daran, dass universelle Gemeinsamkeiten zur verbindenden Brücke zum Unbekannten dienen können, und dadurch den fremdesten Ecken dieser Welt das Potential innewohnt, zu einer neuen Heimat zu werden. Basrat ist ein Kind dieser offenen Weltansicht und ihre Geschichte und heutige Arbeit Beweis dafür, dass “der gemeinschaftliche Spirit der Begegnung und Vernetzung zwischen Kulturen” zu einer letztendlich reicheren Gesellschaft führt.

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