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Rezensionen zu
Die Hafenschwester (1)

Melanie Metzenthin

Die Hafenschwester-Serie (1)

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„Die Hafenschwester – Als wir zu träumen wagten“ ist der Auftakt zu einer Reihe. Als ich die Leseprobe gelesen habe war ich sofort angefixt und die Wartezeit bis dann das Buch wirklich erschienen ist, war für mich extrem lang. Als es dann endlich erschienen war, habe ich direkt mein aktuelles Buch beiseitegelegt und habe begonnen zu lesen. Dies passiert mir wirklich extrem selten, dass mich ein Buch so mitnimmt, dass ich alles andere liegen lasse. Eigentlich hat das Buch es verdient, dass man es genießt, das heißt normalerweise sollte man vielleicht 10 oder 20 Seiten lesen und es dann beiseitelegen, um über das gelesene nachzudenken und vielleicht selbst mal zu recherchieren. Es ist Melanie Metzenthin gelungen mir trotz aller Tristesse im Hamburg der damaligen Zeit, bunte Bilder in meinen Kopf zu zeichnen. Das Buch ist zum einen tolle kurzweilige Unterhaltung, aber auch ein Buch aus dem man viel über die Deutsche Geschichte um die Jahrhundertwende lernen kann. Melanie Metzenthin nimmt den Leser auf eine Zeitreise in die Jahre 1892 bis 1898 mit. Wir erleben die Cholera in Hamburg im Jahr 1892 und die Auswirkungen auf Hamburg und den Hafen. Was alles mit der Choleraepidemie zusammenhängt erzählt Melanie Metzenthin in eindrucksvoller Manier, sowohl die politischen als auch die sozialen Zusammenhänge sind in diesem Roman recht eindrucksvoll erklärt. Wie man es von Melanie Metzenthin kennt sind die Figuren sehr bildhaft beschrieben und so fällt es sehr leicht sich in sie hinzuversetzen. Mal leidet man mit ihnen, ein anderes Mal freut man sich mit ihnen oder aber man weint mit ihnen. Es ist fast so als stünde man mitten in der Story, anstatt sie nur zu lesen. Toll waren auch die Dialoge die man sich gut in dieser Zeit hätte vorstellen können. Mein persönliches Highlight sind aber wieder einmal die Schauplätze die so fein gezeichnet sind, dass man selbst als „Nichthamburger“ sich mit nahezu traumwandlerischer Sicherheit in dieser Stadt und dem Hafen zurecht finden könnte. Sehr gut waren die geschichtlichen Fakten recherchiert, was ich als Laie so sagen kann. „Die Hafenschwestern“ sind für mich das Highlight des Jahres und konnten mich natürlich aufs Beste unterhalten. In der Summe komme ich so auf die volle Punktzahl und vergebe 5 von 5 hochverdienten Sternen.

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Die Hafenschwester - Als wir zu träumen wagten von Melanie Metzenthin ist im September 2019 im Diana-Verlag erscheinen und umfasst 464 Seiten. Ende des 19. Jahrhunderts fordert die Cholera seine Opfer – und so auch die Mutter der jungen Martha. Daraufhin muss sie für das Überleben ihrer Familie sorgen. Schließlich ergattert sie eine Lehrstelle als Krankenschwester im Eppendorfer Krankenhaus und arbeitet sich bis zu OP-Schwester hoch. In Zeiten des politischen Umbruchs, dem Streik der Hafenarbeiter und dem Kampf um die Rechte niederer Gesellschaftsschichten schließt sich Martha der Frauenbewegung an und setzt sich für ihre Rechte als Frau in der Medizin und ihrer Rolle in der Gesellschaft ein. Der Duktus der Erzählung ist an die Sprache des 19. Jahrhunderts angepasst. Gemeinsam mit den ausführlich recherchierten und dargestellten Vorkommnissen und Handlungsstätten wird so ein authentisches Bild der damaligen Zeit vermittelt. Martha wird als eine starke, junge Frau darstellt, die sich für ihre Rechte einsetzt und dafür kämpft. Sie lässt sich nicht von Widerständen und Schwierigkeiten abbringen, sondern steht immer für ihr Vorhaben ein. Die Autorin arbeitet die zeitgenössischen gesellschaftspolitischen Probleme und Herausforderungen ausführlich aus und zeigt die zahlreichen Blickrichtungen betroffener Personengruppen auf. Darunter kommen die medizinischen Aspekte der Zeit für meinen Geschmack leider zu kurz. Der Verlauf der Handlung ist nachvollziehbar dargestellt und logisch konstruiert. Die Erzählgeschwindigkeit ist zu Beginn noch schleppend, nimmt jedoch mit Zunahme der Probleme zu und so auch die Spannung. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und obgleich meine Vorstellungen des Inhalts nicht erfüllt wurden, wurde ich von dem hier gewählten Blick auf die damalige Gesellschaft positiv überrascht und freue mich auf die Fortsetzung. Vielen Dank an das Bloggerportal von Random House für das kostenlose Rezensionsexemplar.

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Hamburg 1892-1897

Von: Claudia S. aus Kreis HD

26.10.2019

Martha ist 14 und lebt in einem Viertel, das nicht gerade das beste Hamburgs ist. Das Leben ist so schon hart genug, doch dann wird ihre Freundin Millie von ihrem Vater zur Prostitution gezwungen und zudem nimmt die Cholera ihr Mutter und Schwester. Martha beschließt, als Krankenwärterin zu arbeiten. Dabei entdeckt sie ihre Liebe zur Medizin und wird eine Lernschwester bei den Erika-Schwestern. Deren Regeln sind streng und ihre aufflammende Liebe zu einem jungen Mann ist verboten. Auch ihr Anschluss an die Frauenrechtsbewegung ist nicht ohne Folgen. Im Hafen rumort es, denn die Arbeiter drohen mit Streik. Millie will nach Amerika, um dort ein neues Leben zu beginnen. Die Geschichte um Martha ist gut zu lesen, denn der Stil von Melanie Metzenthin ist schnörkellos und klar. Teils ist er mir sogar zu schlicht, sodass er ein klein wenig an Jugendliteratur (allerdings weniger bei Milles Part) erinnert. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass mir das Buch nicht gefallen hat! Es muss sich nur leider mit „Die Ärztin“ und „Die Charité“ messen und hier fällt es dann doch ein bisschen zurück. Einige der Probleme jener Zeit kennt der Leser vielleicht noch aus dem Geschichtsunterricht oder eben durch die beiden genannten Bücher. Wenn nicht – der Roman hält sich nicht eisern, aber nahe an der Wahrheit. Ein bisschen künstlerische Freiheit muss man jedem Autor zugestehen, dann wird Geschichtsunterricht sogar lebendig und greifbar. Ich jedenfalls versank tief in die Story und erlebte mit Martha und ihren Weggefährten das Geschehen quasi hautnah. Dazu gehört neben der Geschichte der Medizin und der Frauen in diesem Bereich auch der sozialdemokratische Gedanke. Hier wird es streckenweise ein bisschen trocken, bzw. wer sich weniger dafür interessiert, wird hier Längen finden. Es werden sehr viele Themen angeschnitten und eingewebt. Das macht das Buch ein bisschen überladen, auch wenn es historisch stimmig ist. Anders als bei den Protagonistinnen der o.g. Bücher ist mir Martha ein bisschen zu stark und ohne Schwächen, zu perfekt und ohne wirkliche Probleme oder Rückschläge gezeichnet. Ansonsten hat man die Figuren aber alle sehr schön vor Augen und auch die Gegenden, das Drumrum kann man sich prima vorstellen, auch ohne Hamburg und Umgebung schon mal gesehen zu haben. „Die Hafenschwester“ ist nicht nur sehr gute Unterhaltung im historischen Genre, sondern in gewisser Weise auch eine Form von Geschichts- und Politikunterricht. Es ist ein Buch, das den Leser definitiv schlauer macht, so ganz nebenbei, auch wenn es ein paar Momente gibt, die mir zu unrealistisch sind. Aber es ist und bleibt ein Roman, das darf man nicht vergessen. Da dies eine Reihe werden soll, warte ich nun gespannt, wie es weitergeht. Das Ende ist rund und in sich stimmig und lässt den Leser nicht in der Luft hängen, dennoch bleibt viel Raum für Spekulation und noch viel, das noch erzählt werden sollte. Ich hatte eine wunderbare Lesezeit mit dem Buch und gebe deshalb vier Sterne.

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„Die Hafenschwester - Als wir zu träumen wagten“ von Melanie Metzenthin erzählt von der Cholera-Epidemie 1892 und dem anschließenden Hafenarbeiterstreik in Hamburg. Erschienen ist der Roman im September 2019 im Diana-Verlag. Hamburg, 1892: Die Cholera wütet in Hamburg. Besonders im Gängeviertel, wo die junge Martha mit ihrer Familie lebt, ist die Not groß. Als nach ihrer Schwester auch noch die Mutter stirbt, muss sie die Verantwortung für die Familie übernehmen. Sie schafft es eine Stelle als Krankenwärterin zu bekommen und sich anschließend zur angesehen Krankenschwester hochzuarbeiten. In Folge der Epidemie rumort es im Hafen. Die Arbeiter werden ausgebeutet und arbeiten unter unmenschlichen Bedingungen. Als das Leid nicht mehr zu ertragen ist, erheben sich die Hafenarbeiter und treten in den Streik. Aber auch die Rechte der Frauen werden in dieser Zeit immer vehementer eingefordert und auch Martha fühlt sich von diesem Kampf angesprochen, denn als Bewohnerin des Gängeviertels hat sie einiges an Leid mitbekommen. Vor Kurzem erst habe ich einen Roman über genau diese Zeit gelesen, dennoch hat mich auch der Roman von Melanie Metzenthin sehr interessiert, da dieser einen etwas anderen Ansatz verfolgt. Eine junge Frau aus dem Gängeviertel steht im Fokus, die sich durch Klugheit, Fleiß und Geschick hocharbeitet. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich konnte mir alles gut vorstellen und bin gut mit dem Lesen vorangekommen. Die Zeit, in der der Roman spielt ist gut eingefangen. Wir bekommen ein umfassendes Bild der Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts geboten, wobei der Fokus mehr auf der ärmeren Bevölkerung liegt. Gerade hier lag auch mein besonderes Interesse und so hat mir das sehr gut gefallen. Die Themen in diesem Roman sind vielfältig. Wir erfahren etwas über die Cholera-Epidemie 1892 und die Vertuschungsversuche des Hamburger Senats. Wir erleben die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen der Hafenmitarbeiter mit, die zu streiken beginnen als ihre Lage sich immer mehr verschlimmert. Wir sind beim Erstarken sozialdemokratischer Werte und hieraus folgend dem Kampf um mehr Rechte für Frauen dabei. An der Seite von Martha erleben wir die Ausbildung zur Krankenschwester mit und lernen die strengen Regeln, die für die Erika-Schwestern gelten, kennen. Sehr beeindruckt hat mich auch der Einblick in das Lebens eines Mädchens, dem nichts anderes über blieb, als so wie ihre Mutter Prostituierte zu werden. Dies alles ist eingebettet in eine schlüssige Story, die geschickt von einem zum anderen Thema überleitet. Der Spannungsbogen des gesamten Romanes hat mir gut gefallen. Zu keinem Zeitpunkt kam Langeweile auf und ich habe die Schicksale der Personen gerne mitverfolgt. Zum Ende des Buches hin, lag mit der Fokus vielleicht ein wenig zu sehr auf den einzelnen Schicksalen der Personen, aber dies ist verschmerzbar, denn ansonsten wurden alle Ereignisse echt gut mit dem historischen Hintergrund verwoben und man konnte viel Wissen über die Zeit mitnehmen. Martha ist die unangefochtene Hauptperson in diesem Buch. Sie ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich war sehr beeindruckt von ihrem Fleiß und dem Willen ihre Familie zusammenzuhalten. Auch ihre Loyalität und Empathie ihren Freunden gegenüber konnte mich überzeugen. Spannende Persönlichkeiten haben ihren Weg gekreuzt, die dafür sorgen, dass sie sich auch allgemein mit sozialen Werten und den Frauenrechten befasst und für diese einsteht. Paul Studt ist ein junger Mann, der sich aus dem Gängeviertel hochgearbeitet hat, aber dennoch seine Wurzeln niemals vergisst. Seine Herangehensweise war anfangs vielleicht etwas naiv, aber seine Ideale und den Mut auch dafür einzutreten, habe ich sehr bewundert. Milli, die beste Freundin Marthas, hat ein sehr hartes Schicksal getroffen. Genau wie ihre Mutter arbeitet sie als Prostituierte, dennoch schafft sie es das Beste aus ihrer Situation zu machen und nicht aufzugeben. Sie hält unerschütterlich an ihrem Traum fest und ist bereit dafür auch einiges zu tun. Ein Einblick in die reichere Hamburger Gesellschaft darf natürlich dennoch nicht fehlen. Hier lernen wir sehr unterschiedliche Charaktere kennen, die teilweise historisch belegt sind. So gibt es mit Lida Heymann eine reiche Erbin, die mit ihrem Geld Gutes tut und sehr für die Rechte aller Frauen eingetreten ist. In Auguste Feldbehn und ihrer Familie erleben wir die Manifestierung alter Werte und die Doppelmoral, die oftmals in den höheren Schichten vorgeherrscht hat. Abgerundet wird das Ganze durch ein ausführliches Nachwort am Ende des Buches, in dem die Autorin auch kleinere Änderungen offenlegt. Diese haben keine gravierenden Auswirkungen auf das, was das Buch vermitteln möchte und den historischen Hintergrund, so dass diese alle im Rahmen sind, auch wenn mir hier dennoch nicht alles gefallen hat. Aber das sind Kleinigkeiten und meckern auf wirklich sehr hohem Niveau. Fazit: Ein wunderbarer historischer Roman, der die Ereignisse und die Gesellschaft in Hamburg Ende des 19. Jahrhunderts sehr gut einfängt und einem so ein umfassendes Bild jener Zeit bietet. Viele unterschiedliche Themen werden beleuchtet, die auch heute noch ihre Bedeutung haben. Sehr empfehlenswert für alle, die sich für Geschichte interessieren und Hamburg mögen.

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Ein sehr lesenswertes Buch!

Von: Mareike aus Daaden

17.10.2019

Soeben habe ich dieses großartige Buch beendet und bin total begeistert von dieser Geschichte. Sie spielt in Hamburg im Jahr 1892 , wo die Cholera ausbricht und tausende von Menschen ihr Leben lassen müssen. Ich habe die 14-jährige Martha kennengelernt, die ihre kleine Schwester und auch ihre Mutter verloren hat und habe während des Lesens regelrecht miterlebt, wie ihre Welt aus den Fugen geraten ist. Sie wohnt im armen Gängeviertel mit ihrem kleinen Bruder und ihrem Vater, der allerdings den Tod seiner Frau und Tochter nicht verkraftet und daher immer mehr dem Alkohol verfällt. Und als er dann auch noch arbeitslos wird, muss Martha alleine für den Lebensunterhalt sorgen. Zuerst arbeitet sie als Krankenwärterin , doch schon bald bekommt sie die große Chance, um eine Ausbildung als Erika-Schwester im Eppendorfer Krankenhaus zu absolvieren. Obwohl sie es dort nicht immer einfach hat, kämpft sie sich vor bis zur OP Schwester. Ihre Freundin Milli hat es noch viel schwerer, denn sie muss die Grausamkeiten ihres Vaters ertragen und als Prostituierte Geld verdienen. Ihr großer Traum ist, eines Tages ein ganz neues Leben in Amerika zu beginnen, aber solange sie nicht volljährig ist, wird daraus nichts werden. An dieser Stelle möchte ich nicht mehr verraten, denn das alles muss man unbedingt selbst gelesen haben. Der Schreibstil der Autorin war fantastisch und die Geschichte wurde auf keiner Seite langweilig, nein, ganz im Gegenteil, sie hat mich total gefesselt, ich habe so richtig mitgelitten, konnte mir alles bildhaft vorstellen und habe daher Martha regelrecht auf all ihren Wegen begleiten dürfen. Es gab viele Höhen und Tiefen und die Autorin hat auch die politische Lage, die Frauenbewegung und vor allem die Situation der Prostituierten großartig in der Geschichte beschrieben, wobei Fiktion und Wahrheit miteinander vermischt wurden. Für mich war dieser 1.Band ein richtiges Lesehighlight und ich warte nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung. Vielen Dank an die Autorin und auch an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Hamburg, 1892: Die Cholera erschüttert die Stadt an der Elbe und fordert tausende Opfer. Als Marthas Mutter stirbt, muss sie das Überleben ihrer Familie sichern. Die junge Frau aus dem armen Gängeviertel ergattert eine Lehrstelle am Eppendorfer Krankenhaus und arbeitet sich bis zur OP-Schwester hoch. Während die Ärzte sich im Wettlauf gegen die Zeit befinden, ist Hamburg auch im politischen Umbruch: Die Hafenarbeiter streiken, die Frauen kämpfen ums Wahlrecht und für die Rechte von Prostituierten. Martha schließt sich der Frauenbewegung an und führt gleichzeitig ihren ganz persönlichen Kampf. Denn sie hat nicht nur die Liebe zur Medizin entdeckt, sondern – gegen die strengen Regeln am Krankenhaus – auch zu einem jungen Mann … Vita : Melanie Metzenthin wurde 1969 in Hamburg geboren, wo sie auch heute noch lebt und als Fachärztin für Psychiatrie arbeitet. Mit der Vergangenheit ihrer Heimatstadt fühlt sie sich ebenso verbunden wie mit der Geschichte der Medizin, was in vielen ihrer Romane zum Ausdruck kommt. Die Hafenschwester. Als wir zu Träumen wagten ist ihr erster Roman im Diana Verlag und der Auftakt zu einer Serie. Unsere Protagonistin in diesem Roman ist die junge Martha. Die 14-jährige lebt 1892 mit ihrer Familie im berüchtigten Gängeviertel in Hamburg. In diesem Hamburger Bezirk wohnen vornehmlich die Hafenarbeiter mit ihren Familien unter unzumutbaren Bedingungen. Die Mutter bessert die Haushaltskasse mit Näharbeiten auf und auch die junge Martha muss schon mitarbeiten, damit die Familie über die Runden kommt. Martha hat eine beste Freundin namens Milli. Dieser ergeht es noch wesentlich schlimmer als Martha, da ihr gewalttätiger Stiefvater sie und ihre Mutter auf den Strich schickt. Als 1892 in Hamburg die Cholera ausbricht und wütet, verliert Martha ihre Mutter und die kleine Schwester. Durch glückliche Umstände wird Martha Krankenwärterin in St.Georg. So kan sie für das Überleben und Auskommen der Familie sorgen. Gleichzeitig entdeckt sie ihr Interesse und ihre Leidenschaft für die Medizin. Und auch die Liebe kommt nicht zu kurz, obwohl Martha für ihre Tätigkeit ledig bleiben muss. Die Hafenschwester - Als wir zu träumen wagten ist der erste Teil einer Reihe von Melanie Metzenthin. Schon beim Lesen der ersten Seiten ist man mitten im Gängeviertel und im Geschehen gefangen. Die Autorin beschreibt sehr plastisch den Ausbruch der Cholera-Epedemie und das Leben zu jener Zeit im Gängeviertel. Auch das politische Geschehen zu jener Zeit wird von Melanie Metzenthin genau beleuchtet. Gut gefallen hat mir, dass die Autorin für ihr Buch akribisch recherchiert hat und somit diese vergangene Epoche wieder aufleben lässt und man somit als Leser einen guten Einblick in die Sozialgeschichte jener Zeit erhält. Martha war mir als Mensch sehr sympathisch, weil sie unter anderem auch immer zu ihrer Freundin Millie gestanden hat, obwohl diese als Prostituierte von jedermann geächtet wird. Auch hilft sie während des Hafenarbeiterstreiks in einer Suppenküche mit. Mir hat Milli mit ihrer warmherzigen Art mit am Besten gefallen. Der nächste Teil ist schon fest eingeplant und ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Ich vergebe hier die Höchstbewertung von 5 Sternen. Ein riesengroßes Dankeschön an die Verlagsgruppe Random House GmbH und das Bloggerportal für die kostenlose Zusendung des Rezensionsexemplares.

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Martha ist ein junges Mädchen, wie es viele gibt im Hamburg des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Geboren in eine arme, aber liebevolle Familie, muss sie während der Cholera-Epidemie erleben, wie ihre Schwester und ihre Mutter an der Krankheit sterben und wie dadurch der Familie das Herz genommen wird. Ihr Vater verwindet den Tod der beiden nicht und flüchtet sich in den Alkohol – mit fatalen Folgen, denn so bekommt er keine Arbeit mehr und es reicht nicht einmal mehr für die Miete. Martha übernimmt in ihrem jungen Alter notgedrungen die Verantwortung für ihren Vater und ihren kleinen Bruder. Mit Entbehrungen, aber auch viel Entschlossenheit versucht sie, die Familie über Wasser zu halten. Nur ihrem starken Durchhaltewillen und ihrer Zielstrebigkeit ist es zu verdanken, dass sie schließlich belohnt wird – sie erhält die Möglichkeit, eine Ausbildung zur Krankenschwester zu machen. Ein Privileg, das eigentlich Töchtern aus gutem Hause vorbehalten ist und Martha so einige Widrigkeiten beschert. Denn die jungen Damen sind alles andere als begeistert, dass „eine aus der Gosse“ mit ihnen arbeiten soll. Martha jedoch geht ihren Weg und ihre Überzeugungen führen sie letztlich auch in eine politische Richtung. Als Sozialdemo-kratin kämpft sie für die Rechte der Armen, der Hafenarbeiter, der Prostituierten. Keine einfache, aber letztlich eine er-füllende Aufgabe. Melanie Metzenthin ist es gelungen, die Situation der einfachen Leute in Hamburg an der Schwelle zum 20. Jahrhundert anschaulich zu schildern. Ohne zu beschönigen, legt sie die Misstände offen, versucht dabei aber durch ihre Heldin Martha immer aufzuzeigen, dass die „alte Welt“ im Umbruch ist. Der Standesdünkel ist immer noch weit verbreitet, die Welt teilt sich in die wenigen gutbürgerlichen Haushalte und die vielen einfachen Arbeiter, die an der Armutsgrenze leben. Doch Martha und die Leute in ihrem Umfeld brechen die Mauern zwischen den Ständen auf und zeigen, wie Stück für Stück der Fortschritt Einzug hält. Nicht nur technisch gesehen, sondern vor allem in der Gesellschaft. Martha kämpft für ein modernes Frauenbild und gegen die Doppelmoral der angeblich „feinen Gesellschaft“. Deutlich wird das besonders an ihren politischen Aktivitäten und ihrem Einsatz für die sogenannten gefallenen Mädchen. Wie die Autorin das in einen mitreißenden historischen Roman verpackt, hat mich beeindruckt und auch berührt. Besonders die Nebenfigur der Milli (Marthas Kindheitsfreundin) ist mir ans Herz gewachsen. Im zweiten Teil hoffe ich dann zu erfahren, wie es ihr in ihrem „neuen Leben“ ergeht. Aber auch von Martha habe ich längst nicht genug gelesen und freue mich jetzt schon auf den 2. Band dieser Reihe. Allen, die historische Romane und starke Frauenfiguren mögen, sei dieses Buch wärmstens empfohlen!

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Auf 464 Seiten erfahren wir viel über das Hamburg am Ende des 19. Jahrhunderts. Doch geht es hier nicht um Glanz und Glorie, sondern um die Not der Menschen, gebeutelt von Seuchen, Hunger und schlechten Arbeitsbedingungen. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und präsentiert uns eine fundierte und runde Geschichte. Die Protagonisten kommen einem beim Lesen näher, reagieren verständlich und nachvollziehbar. Die Liebesgeschichten und Schicksale haben mich berührt. Der Schreibstil ist rund und angenehm zu lesen. Viele der Details waren mir so nicht bekannt und so wurde das Lesen zu einer kleinen Geschichtsstunde. Die Erklärungen der Autorin am Ende des Buches, runden das Geschehen ab. Fazit: Nicht nur für Fans von Hamburg und guten Liebesgeschichten sondern auch für Geschichtsinteressierte ein Lesegenuß.

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