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Rezensionen zu
Das rote Adressbuch

Sofia Lundberg

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Der Roman "Das rote Adressbuch" ist das Debüt der schwedischen Autorin Sofia Lundberg, die deutsche Ausgabe erscheint 2018 im Goldmann Verlag. Doris wuchs in Stockholm auf, mit 10 Jahren bekam sie von ihrem Vater ein besonderes Geschenk: ein rotes Adressbuch, in dem sie all die Menschen verewigen soll, die ihr etwas bedeuten. Mittlerweile ist Doris schon 96 Jahre alt und lebt allein in Stockholm, ihre einzige Verwandte ist ihre Nichte Jenny, die mit ihrer Familie in Amerika lebt und regelmäßig mit ihr per Skype Kontakt hält. Für Jenny beginnt Doris ihre bewegte Lebensgeschichte aufzuschreiben und lässt in Gedanken ihr Leben Revue passieren. Sie lebte in Paris, New York und England, um dann nach Schweden zurückzukehren und nach Allan, der großen Liebe ihres Lebens, zu suchen. Im zweiten Weltkrieg brach der Kontakt ab und aus einem gemeinsamen Leben wurde nichts. "Manche Erinnerungen wird man nicht los. Sie sitzen da wie ein eitriges Geschwür, manchmal platzen sie auf und tun weh, so unglaublich weh." Zitat Seite 186 Dieses Buch erzählt die Lebensgeschichte von Doris, die im Krankenhaus liegt und mit dem Tod ringt. Wir erfahren von vielen persönlichen Lebensumständen, von Entbehrungen, alten Bekannten, Verwandten und Freunden und der Einsamkeit im Alter, wenn alle alten Freunde nicht mehr sind. Ihre Nichte Jenny kommt sie besuchen und ist wie ein rettender Engel, auch wenn der Tod nicht aufzuhalten ist. Es macht betroffen, wenn man sich Doris Situation vor Augen hält. Sie ist alt, krank, hilfsbedürftig und ohne nähere Angehörige. Die alten Freunde sind inzwischen alle von ihr gegangen und sie steht völlig allein da. Den einzigen Lichtblick in ihrem Leben sind die Momente, in denen sie mit ihrer Nichte Jenny per Skype verbunden ist. Ansonsten erträgt sie ihr Leben in Geduld und Bescheidenheit. Jenny hängt sehr an ihrer Tante, denn diese war für sie wie eine Mutter. Als Jenny von Doris gesundheitlichem Zustand erfährt, versucht sie, Doris am Ende ihrer Tage beizustehen. Sie erfährt vom bewegten Leben von Doris, ein Leben mit Armut, Krieg, Entbehrungen und Misshandlungen. Und doch war ihre Tante immer für sie da. Die Autorin beschreibt eine Reihe ergreifender Themen in ihrem Buch. Sie reichen von Armut und Hunger, dem Leben als kindliche Waise, von der Notwendigkeit als Kind zu arbeiten, von Vergewaltigung und der Verantwortung für die kleine Schwester bis hin zu dem zweiten Weltkrieg und dem Verlust der großen Liebe. Trotz dieser Themenvielfalt wirkt der Roman damit nicht überladen. Denn man erlebt dieses Leben mit allen Emotionen mit und kann sich der Gefühle nicht entziehen. Liebe, Trauer und die ständige Hoffnung begleiten Doris und den Leser bis zum Ende der Geschichte. Ein emotionales Feuerwerk, sehr berührend und absolut warmherzig geschrieben und mit einer dramatischen Wirkung auf den Leser. Man ist von der Protagonistin Doris schnell beeindruckt, sie hat in ihrem Leben Tapferkeit und persönliche Stärke entwickelt, ihr eigenes Überleben gesichert und dabei auch andere Menschen unterstützt. Leider ist sie nie in den Genuss einer eigenen Familie gekommen, ihre Liebe brach durch die Kriegswirren auseinander und sie konnte ihren geliebten Alan nie wiedersehen. Die Autorin lässt uns tief in die Seele von Doris blicken und auch die anderen Figuren des Romans bekommen nach und nach ein deutliches Gesicht. Immer mehr Personen aus Doris Adressbuch werden als tot einfach gestrichen. Die Geschichte geht mir sehr nah. Sofia Lundberg gelingt mit ihrem Debüt ein berührender und zu Herzen gehender Roman, ein emotionales Feuerwerk, das nachdenklich werden lässt über das Alter und ein menschliches Ende. Von mir eine volle Leseempfehlung!

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Das Cover ist einfach schön und erwärmt einen direkt. Auch die Handlung ist sehr gefühlvoll und berührend mit viel Liebe und Leben. Die Geschichte rund um Doris erwärmte mich direkt von Anfang an und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Ich habe mich sehr hinreißen lassen und schnell angefangen mich mit ihr zu verlieben und mich in ihren Verlusten zu verlieren. Sofia Lundberg schafft mit ihrem tollen Schreibstil eine besondere Atmosphäre und schafft es den Leser daran zu erinnern jeden Tag zu genießen und unsere Lieben zu zeigen, wie wichtig sie für uns sind. Ein wunderbarer Roman, der viel Gefühl, Liebe und Leben zeigt.

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"Das rote Adressbuch" ist so ein bezauberndes Buch, es ist wahnsinnig brührend und intensiv obwohl es größtenteils ruhig daher kommt. Es ist ein Buch von welchem man so viel mitnimmt, auch noch Tage danach. Doris ist eine so tolle Frau, es hat mir so viel Freude gemacht ihre Geschichte, Reisen und Lieben zu lesen. Sie ist so viel rumgekommen auf der Welt das man sofort selbst den Drang verspürt zu Reisen, neue Orte sehen möchte, neue Leute kennelerne, Sprachen lernen und so vieles mehr. Dank Doris Lebensgeschichte und Erinnerungen wollte ich einfach nur jeden sagen wie wichtig er mir ist und ich ihn noch ganz lange an meiner Seite, in meinem Leben haben möchte. "Das rote Adressbuch" ist so ein echtes Buch, ohne viel Spannung oder Spektakulären Geschehnissen, es ist einfach so echt das es nicht viel braucht. Eine total erfahrene alte Dame die ihr Leben mit uns teilt reicht vollkommen aus. Doris hat mir gezeigt das es nicht immer viel braucht um ein erfülltes Leben zu leben, sie hat mit ihren Erinnerungen so viele alte Erinnerungen aus meinem eigenen Leben hochkommen lassen, das ich am Ende des Buch so gerührt vor Tränen war, dass ich die Geschichte erst einmal einige Minuten verdauen musste. Dieses Buch ist eine große Liebeserklärung an das Leben selbst. Das Leben muss nicht von vorne bis hinten perfekt sein, es muss nicht immer alles klappen wie man es sich erträumt hat, dass hat mir Doris in diesen schlichten aber schönen Buch nahe gebracht, und ich werde mich noch sehr lange daran erinnern! "Das rote Adressbuch" ist ein absolutes Seelenbuch, es berührt einem so tief, auf so viele Weisen. Sofia Lundberg hat ein so schönes und einzigartiges Buch geschaffen, an das ich mich immer wieder gerne erinnern möchte. Es ist ein Buch über das Leben, welches nicht immer perfekt oder schön ist. Es ist ein Buch über die Lieben, mit ihren vielen Facetten und Formen, und es ist ein Buch über Erinnerungen die man immer bewahren sollte, für sie selbst und für seine Geliebten Menschen. Es ist eines der schönsten Bücher die ich jemals gelesen habe! Es ist zu einem Herzenbuch geworden, wenn nicht sogar zu DEM Herzensbuch schlechthin! (Ich bedanke mich bei dem Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars)

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Ich hatte mich schon lange auf dieses Buch gefreut und es hat mich nicht enttäuscht. Es ist eine wunderbare Geschichte über eine ältere Dame, die ein bewegtes Leben hatte und nun am Ende ihres Lebens alles noch einmal Review passieren lässt. Sie möchte nicht, dass die Menschen, die ihr etwas bedeutet haben, vergessen werden und sie möchte ihrer Nichte etwas zurücklassen, wenn sie stirbt. Doris erzählt anhand ihres Adressbuches von den Stationen in ihrem Leben und warum hinter jedem Namen steht das Wörtchen TOT steht. Welche Bedeutung hatten sie in ihrem Leben, welchen Einfluss hatten sie und warum ist Doris jetzt allein in einer schwedischen Wohnung ohne Familie und ohne Freunde? Das Leben von Doris ist erstaunlich, bunt, laut, entbehrungsreich, traurig und hart und mit einer großen Liebe. Sofia Lundberg packt alles in diese wunderbare Geschichte und sie trifftet nie ins kitschige oder rührselige ab. Sie zeigt die Schattenseiten des Lebens genauso offen wie die Sonnenseiten. Sie lässt Doris tief sinken und nicht mehr ganz so hoch aufsteigen. Es gibt viele Narben, Wut, Tränen und Angst und genauso viele schöne Erlebnisse und Glück. Mir hat der trockene und ironische Humor von Doris gefallen, die Art, wie sie mit der Situation umgeht und wie sie den Stier (das Leben) stets an den Hörnern gepackt hat. Sie hat sich nicht aufgegeben und immer nach vorn geschaut. Der Schreibstil von Sofia Lundberg machte es leicht das Buch zu lesen und in die verschiedenen Lebenstationen von Doris abzutauchen. Für mich war es eines der Lesehighlights des Jahres.

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Meine Meinung Der Roman „Das rote Adressbuch“ stammt von der Autorin Sofia Lundberg. Es ist ihr Debüt und ich war wirklich gespannt auf das, was mich hier wohl erwarten würde. Das Cover ist richtig gut gelungen und der Klappentext macht echt neugierig. Also habe ich mich auch flott ans Lesen gemacht. Die Charaktere dieser Geschichte hier sind der Autorin sehr gut gelungen. Sie wirkten auf mich vorstellbar und authentisch gezeichnet, für mich als Leserin konnte es gar nicht besser sein. Doris ist eine 96-jährige alte Dame, die doch recht einsam auf mich wirkte. Der Kontakt zu ihrer Großnichte findet nur über Skype statt. Doris selbst lebt mit Hilfe von Pflegerinnen und weiß selbst sie hat nicht mehr lange zu leben. Als Leser lernt man sie hier anhand von Beschreibungen in der Vergangenheit aber auch der Gegenwart gut kennen. Durch Doris‘ Erzählungen lernt man dann einige Personen aus dem Adressbuch kennen. Die Mischung ist hier gut gelungen, man kann sie sich gut vorstellen. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich flüssig und ja auch richtig toll zu lesen. Er ist ziemlich ruhig, dennoch aber hat mich dieser Still vollkommen fesseln können. Geschildert wir das Geschehen aus der Sicht von Doris. Ich empfand diese Perspektive als sehr passend, es ist ja auch immerhin ihre Geschichte, die man als Leser hier verfolgt. Die Handlung selbst strotzt jetzt nicht unbedingt vor Action und Spannung. Es ist eher ein ruhiges Geschehen, mich aber hat es dennoch begeistert. Der Ablauf ist chronologisch und man verfolgt so die Zeit von den 1930igern bis hin zur Gegenwart. Auf mich wirkte hier alles sehr liebevoll und mit viel Herz geschrieben. Man wird als Leser wirklich auch zum Nachdenken angeregt, es ist eine Lebensgeschichte, die sehr viele Erinnerungen beschreibt. Und in der man auch die Liebe wiederfindet. Das Ende empfand ich dann als wirklich passend und sehr gut gewählt. Es schließt dieses Buch richtig gut ab und macht es alles in allem rund. Fazit Zusammengefasst gesagt ist „Das rote Adressbuch“ von Sofia Lundberg ein richtig gutes Debüt, das den Leser gefangen nimmt. Eine interessant gezeichnete Protagonistin, der flüssige gut zu lesende Stil der Autorin und eine Handlung, die von Lebensereignissen lebt und somit doch auch recht ruhig gehalten ist und in der man auch einiges an Liebe vorfindet, haben mir ganz wundervolle Lesestunden beschert. Wirklich zu empfehlen!

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Doris Alm lebt seit vielen Jahren alleine, die einzige Verwandte, die sie noch hat, lebt mit ihrer Familie in Amerika und auch von ihren Freunden ist niemand mehr da. Geboren im Jahre 1918 hat sie viele überlebt, doch eins hat sie immer beibehalten, alle Namen von Menschen, die ihr wichtig sind, hat sie in ihrem roten Adressbuch eingetragen. Nun beginnt sie für ihre Großnichte Jenny anhand der Einträge in ihrem Adressbuch ihre Geschichte niederzuschreiben. Dabei werden ihre Erinnerungen an ein sehr bewegtes Leben wach. Meine Meinung Schon die Gestaltung dieses wunderhübschen Buches sieht absolut bezaubernd aus und verspricht eine Geschichte voller Gefühl. Genau diese verbirgt sich auch hinter diesen schönen Buchdeckeln, denn wir erfahren hier sehr viel über Doris und die Menschen, die sie in ihrem Leben, manchmal viel zu kurz, begleitet haben. Was hier absolut überzeugen und einnehmen konnte, ist Sofia Lundbergs Schreibstil. Sie hat einen sehr harmonischen Stil und manches Mal klingen die Worte nahezu wie Poesie. Gerade in den Rückblicken auf teilweise lang zurückliegende Tage klingt es, als würde sie Abstand nehmen und doch spürt man bei den Worten, wieviel wirklich dahintersteckt und wieviel Einfluss die unterschiedlichen Ereignisse auf Doris’ Leben genommen haben. Somit erfahren wir in Das rote Adressbuch von dem gegenwärtigen Leben der Doris Alm, begleiten sie aber auch von ihrer Kindheit an in Rückblicken, die Doris anhand der Namen in ihrem Adressbuch aufschreibt. Das Tempo ist ruhig und doch bewegend, denn es gibt einfach ein ganzes Leben wieder. Beginnend in der Kindheit, die viel zu schnell nicht mehr unbschwert ist, als der Vater stirbt, über die unterschiedlichen Jobs, von Hausmädchen über Mannequin, vom Leben in Armut und in großer Gesellschaft, von Neubeginn und Weitermachen und auch von der großen Liebe. Während man von Doris’ Gegenwart durch einen Erzähler in dritter Person erfährt, der auch in der Gegenwart schreibt, sind die Rückblicke in der Ich-Form und auch in der Vergangenheit erzählt. Unterteilt sind die Kapitel mit Überschriften der Namen aus dem Adressbuch, denn diese unterschiedlichen Namen stehen auch für unterschiedliche Abschnitte aus Doris’ Leben. Doris ist eine beeindruckende Protagonistin, deren einsames Leben in der Gegenwart mir ein wenig Gänsehaut bereitete, zumindest zu Beginn. Doch je mehr ich von ihr las, desto mehr merkte ich, dass sie durchaus ein erfülltes und vor allem bewegtes Leben hatte. Wie so oft zeigt die Geschichte aber auch, dass viele ältere Leute allein sind, da viele ihrer Freunde und Verwandte vor ihnen gehen mussten. Doch wenn man sich ein wenig Zeit nimmt, dann merkt man, dass sie ganz viel zu erzählen haben. Eins zeigt Doris mit ihrer Geschichte ganz besonders, es lohnt sich, immer wieder aufzustehen und weiterzumachen und genau das erzählt die Autorin hier in ihrer Geschichte. Neben Doris gibt es einige weitere Charaktere denen sie auf ihrer Lebensreise begegnet. Interessante Persönlichkeiten, wie der Künstler Gösta Nilsson begegnen ihr, aber auch einige unsympathische Zeitgenossen. Eine weitere wichtige Rolle neben Doris spielt noch deren Großnichte Jenny. Diese führt ein eigenes Leben weit entfernt von ihrer Tante, aber als sie merkt, dass diese sie braucht, beginnt sie ihr wirklich zuzuhören und sorgt sogar noch für ein kleines Wunder. Mein Fazit Eine gefühlvoll erzählte Geschichte vom Leben und über das Leben. Dabei erzählt die Autorin Sofia Lundberg mit sehr viel Herz und Emotionen die Geschichte von Doris Alm. Die Protagonistin hat sogar ein reales Vorbild aus dem Umfeld der Autorin, auch wenn diese vielleicht nicht ganz so ein bewegtes Leben wie die Protagonistin geführt hat. Mit diesem Roman macht die Autorin dem Leser aber auch mehreres klar: zum einen, gib niemals auf im Leben, auch wenn du hinfällst, lohnt es sich, wieder aufzustehen. Zum anderen, nimm dir Zeit für die Menschen in deiner Umgebung, auch den Älteren, denn diese können dir viel Lebenserfahrung, aber auch spannende Geschichten aus dem eigenen Leben erzählen.

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Doris Alm lebt seit vielen Jahren alleine, die einzige Verwandte, die sie noch hat, lebt mit ihrer Familie in Amerika und auch von ihren Freunden ist niemand mehr da. Geboren im Jahre 1918 hat sie viele überlebt, doch eins hat sie immer beibehalten, alle Namen von Menschen, die ihr wichtig sind, hat sie in ihrem roten Adressbuch eingetragen. Nun beginnt sie für ihre Großnichte Jenny anhand der Einträge in ihrem Adressbuch ihre Geschichte niederzuschreiben. Dabei werden ihre Erinnerungen an ein sehr bewegtes Leben wach. Meine Meinung Schon die Gestaltung dieses wunderhübschen Buches sieht absolut bezaubernd aus und verspricht eine Geschichte voller Gefühl. Genau diese verbirgt sich auch hinter diesen schönen Buchdeckeln, denn wir erfahren hier sehr viel über Doris und die Menschen, die sie in ihrem Leben, manchmal viel zu kurz, begleitet haben. Was hier absolut überzeugen und einnehmen konnte, ist Sofia Lundbergs Schreibstil. Sie hat einen sehr harmonischen Stil und manches Mal klingen die Worte nahezu wie Poesie. Gerade in den Rückblicken auf teilweise lang zurückliegende Tage klingt es, als würde sie Abstand nehmen und doch spürt man bei den Worten, wieviel wirklich dahintersteckt und wieviel Einfluss die unterschiedlichen Ereignisse auf Doris’ Leben genommen haben. Somit erfahren wir in Das rote Adressbuch von dem gegenwärtigen Leben der Doris Alm, begleiten sie aber auch von ihrer Kindheit an in Rückblicken, die Doris anhand der Namen in ihrem Adressbuch aufschreibt. Das Tempo ist ruhig und doch bewegend, denn es gibt einfach ein ganzes Leben wieder. Beginnend in der Kindheit, die viel zu schnell nicht mehr unbschwert ist, als der Vater stirbt, über die unterschiedlichen Jobs, von Hausmädchen über Mannequin, vom Leben in Armut und in großer Gesellschaft, von Neubeginn und Weitermachen und auch von der großen Liebe. Während man von Doris’ Gegenwart durch einen Erzähler in dritter Person erfährt, der auch in der Gegenwart schreibt, sind die Rückblicke in der Ich-Form und auch in der Vergangenheit erzählt. Unterteilt sind die Kapitel mit Überschriften der Namen aus dem Adressbuch, denn diese unterschiedlichen Namen stehen auch für unterschiedliche Abschnitte aus Doris’ Leben. Doris ist eine beeindruckende Protagonistin, deren einsames Leben in der Gegenwart mir ein wenig Gänsehaut bereitete, zumindest zu Beginn. Doch je mehr ich von ihr las, desto mehr merkte ich, dass sie durchaus ein erfülltes und vor allem bewegtes Leben hatte. Wie so oft zeigt die Geschichte aber auch, dass viele ältere Leute allein sind, da viele ihrer Freunde und Verwandte vor ihnen gehen mussten. Doch wenn man sich ein wenig Zeit nimmt, dann merkt man, dass sie ganz viel zu erzählen haben. Eins zeigt Doris mit ihrer Geschichte ganz besonders, es lohnt sich, immer wieder aufzustehen und weiterzumachen und genau das erzählt die Autorin hier in ihrer Geschichte. Neben Doris gibt es einige weitere Charaktere denen sie auf ihrer Lebensreise begegnet. Interessante Persönlichkeiten, wie der Künstler Gösta Nilsson begegnen ihr, aber auch einige unsympathische Zeitgenossen. Eine weitere wichtige Rolle neben Doris spielt noch deren Großnichte Jenny. Diese führt ein eigenes Leben weit entfernt von ihrer Tante, aber als sie merkt, dass diese sie braucht, beginnt sie ihr wirklich zuzuhören und sorgt sogar noch für ein kleines Wunder. Mein Fazit Eine gefühlvoll erzählte Geschichte vom Leben und über das Leben. Dabei erzählt die Autorin Sofia Lundberg mit sehr viel Herz und Emotionen die Geschichte von Doris Alm. Die Protagonistin hat sogar ein reales Vorbild aus dem Umfeld der Autorin, auch wenn diese vielleicht nicht ganz so ein bewegtes Leben wie die Protagonistin geführt hat. Mit diesem Roman macht die Autorin dem Leser aber auch mehreres klar: zum einen, gib niemals auf im Leben, auch wenn du hinfällst, lohnt es sich, wieder aufzustehen. Zum anderen, nimm dir Zeit für die Menschen in deiner Umgebung, auch den Älteren, denn diese können dir viel Lebenserfahrung, aber auch spannende Geschichten aus dem eigenen Leben erzählen.

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Doris ist inzwischen 96 Jahre alt und weiß genau, ihre Tage auf dieser Welt sind gezählt. Doch immer, wenn sie ihr Adressbuch aufschlägt, rinnen Erinnerungen durch ihre Gedanken. Erinnerungen, die sich nicht aufgeben möchte. Erinnerungen, die sie an ihre Großnichte Jenny weitergeben möchte. Deshalb schreibt Doris alles auf, was sie auf ihrem Lebensweg erlebt hat. Eine große Liebe, neue Freundschaften und gefährliche Situationen. Ein Weg, der sie bis an ihre Grenzen geführt hat. Sofia Lundberg erzählt mit ihrem Roman „Das rote Adressbuch“ eine sehr bewegende Geschichte. Es ist eine Mischung aus Reise in die Vergangenheit und der Gegenwart. Eine gelungene Interpretation von Historie und Drama, was dieses Werk so unglaublich fesselnd und mitreißend macht! Doris ist die Hauptfigur in dieser Geschichte. Sie ist 96 Jahre alt und weiß, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Sie ist einsam, alt und gebrechlich. Pflegerinnen helfen ihr durch den Tag, ihre Freunde sind bereits alle verstorben, nur ihre Großnichte erinnert sie an die Familie. Doch sie wohnt in Amerika, während Doris in Stockholm lebt. Sie skypen täglich, dennoch plagt sie die Einsamkeit. Damit ihre Geschichte nicht mit ihrem Tod stirbt, schreibt sie für Jenny ihre Erlebnisse auf und erzählt von ihrer Kindheit, von ihrer Jugend und ihrem Leben danach. Sie nimmt den Leser mit in eine unbekannte Welt, voller Angst, Sorgen und Armut. Aber auch in eine Welt voller Hoffnungen und Zuversicht. Als sie selbst noch an das große Leben und die Liebe glaubte. In abwechselnden Phasen beschreibt Sofia Lundberg die Gegenwart aus Sicht des Erzählers und die Vergangenheit aus Doris Blickwinkel. Dabei nutzt sie eine chronologische Reihenfolge und eine lebendige und ausdrucksstarke Erzählweise. Es ist einfach, sie die Erlebnisse vorzustellen und zu Doris einen gelungenen Bezug aufzubauen. Besonders interessant ist es mitzuerleben, wie traurig ihr Leben zum Ende hin geworden ist, während sie als junges Mädchen noch so viele Träume hatte. Es ist fast schon melancholisch mitzuverfolgen, wie sich Doris auf ihr Ende freut. Sie will endlich alle wiedersehen und hofft auf eine große Feier. Während ihrer Erzählungen wird ebenfalls deutlich, wie aufregend das Leben zwischen den Jahren von 1928 bis in die 1960er Jahre hinein gewesen sind. Besonders für Frauen, die zwischen den Ländern leben und sich auf waghalsige Reisen begeben. Doris Weg führt von Stockholm über Paris nach New York, dann zurück nach London und Stockholm. Doch ihr Herz ist auf Reisen geblieben. Eine großartige Geschichte, die mich nachdenklich gestimmt hat Mein persönliches Fazit: Es ist schon merkwürdig. Während wir in unserer eigenen Gegenwart verweilen, denken wir viel zu selten an die Erlebnisse, die unsere Eltern und Großeltern durchgemacht haben. Im Hier und Jetzt ist alles so einfach, doch damals waren die Tage wesentlich schwerer und härter. Es gab kein Handy, es gab kein Flugzeug, es gab nur wenig Luxus. Vielleicht hat Doris mich gerade deshalb so bewegt, weil sie eine schwere Zeit hinter sich hat und mich durch ihre teilweise traurigen und erschreckenden Erlebnisse begeistert hat. Zusätzlich finde ich das Ende super gelungen, denn auch für Doris gibt es zum Schluss noch ein kleines Happy End. Das hat mich richtig gefreut, denn die alte Dame hat es richtig verdient. Da mich die Geschichte in so vielen verschiedenen Bereichen glücklich gestimmt hat, bin ich froh, dass ich Doris Lebensweg mitverfolgen konnte. Vielleicht sollten wir tatsächlich öfters mal anhalten und uns die Erzählungen unserer Verwandten und Freunde anhören, die auf eine aufregende Zeit zurückblicken. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung!

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