Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Mehr als tausend Worte

Lilli Beck

(28)
(21)
(2)
(0)
(0)
€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Mehr als tausend Tränen. Um diesen wunderbaren Roman zu beschreiben, braucht man keine tausend Worte. Eins reicht: GENIAL! Natürlich mache ich es mir jetzt nicht ganz so leicht. Ich werde ein bisschen von Menschen erzählen, die mir an’s Herz gewachsen sind. Allen voran Aliza. Das natürliche 17jährige Mädchen konnte mich von Anfang an berühren. Aliza besitzt die Begabung, auch in schwierigen Zeiten die positiven Dinge zu sehen . Verzweiflung wird 1938 groß geschrieben. Nachdem man Alizas Opa weggebracht hat, ist nichts mehr wie es war. Alizas Vater ist ein hervorragender jüdischer Arzt, der lange nicht daran glaubt, dass ihnen etwas zustoßen könnte. Die Familie muss schon bald einsehen, dass sie als Juden in Deutschland nicht mehr sicher sind. Aliza ist verliebt in den Juwelier Sohn Fabian, der ihr ewige Treue schwört. Er ist Arier und steht zu seiner großen Liebe. Dennoch rät er Aliza, nach England zu immigrieren. Die Trennung des Liebespaares hat mich traurig gestimmt. Schlimm fand ich auch, wie man Alizas Eltern um ihr Vermögen gebracht hat. Der Nachbar Karoschke wollte angeblich nur helfen. Dennoch bemerkt man schon bald seine Habgierigkeit. Ich habe mich gefragt, ob mich der Besitz anderer Menschen glücklich machen würde, denen er geklaut wurde. Die noch leben. Die auf einmal in Armut leben. Die sehen, wie ich mit ihrem Besitz ein besseres Leben führe. Undenkbar! Karoschke ist Finanzbeamter!!! Karoschke ist Blockwart. Karoschke will Frau und Tochter verwöhnen. Die Geschichte war für mich eine emotionale Achterbahn. Ich konnte nicht fassen, was man aus einer jüdischen Arztfamilie gemacht hat. Samuel konnte die Wut seines Sohnes gut verstehen. Dennoch duldete er sie nicht, da Juden sich besser unauffällig verhalten sollten. Seine Frau ist tapfer und beklagt sich nie. Seine Mutter verzichtet auf Essen, um es ihrem Enkel zukommen zu lassen. Sie erledigen niedere Arbeiten, um sich die Reise nach England leisten zu können. Den wohlhabenden Arzt Samuel Landau gibt es nicht mehr. Alizas Leben in England ist spannend und hält viele Abenteuer für sie bereit. Die Sorgen um ihre Familie in Berlin zermürben sie oftmals. Sehnsüchtig wartet sie stets auf Briefe von ihrem Liebsten. Bald ist auch England für Juden nicht mehr sicher. Ein Pfarrer, wie ihn die Welt nicht braucht, hat mich sehr wütend gemacht. Ich habe in dieser Geschichte viele Menschen kennengelernt. Hilfreiche und Gütige ebenso wie Ängstliche und Brutale. Menschen die Juden nicht mehr helfen konnten, da sonst ihre eigene Existenz auf dem Spiel stand. Mehr als tausend Tränen wurden bei der Judenverfolgung vergossen. Angst ist ein schlechter Nährboden. Angst macht so manches mal aus Menschen Bestien. Eine emotionale Geschichte, die bildgewaltig rüberkommt. Die Protagonisten wachsen dem Leser an’s Herz. Man leidet mit den Menschen mit. Man hofft mit ihnen. Die Ängste der Juden werden reflektiert. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt. Der Schreibstil liest sich wie Butter. Die Autorin hat den Fokus auf die Gefühle der Protagonisten gelegt. Das Thema Holocaust mal von einer anderen Seite durchleuchtet. Eltern müssen sich von ihren Kindern trennen. Ob mir das Ende gefallen hat? No Comment …….Eine absolute Empfehlung von mir. Tausend Dank Lilli Beck.

Lesen Sie weiter

Um diesen wunderbaren Roman zu beschreiben, braucht man keine tausend Worte. Eins reicht: GENIAL! Natürlich mache ich es mir jetzt nicht ganz so leicht. Ich werde ein bisschen von Menschen erzählen, die mir an’s Herz gewachsen sind. Allen voran Aliza. Das natürliche 17jährige Mädchen konnte mich von Anfang an berühren. Aliza besitzt die Begabung, auch in schwierigen Zeiten die positiven Dinge zu sehen . Verzweiflung wird 1938 groß geschrieben. Nachdem man Alizas Opa weggebracht hat, ist nichts mehr wie es war. Alizas Vater ist ein hervorragender jüdischer Arzt, der lange nicht daran glaubt, dass ihnen etwas zustoßen könnte. Die Familie muss schon bald einsehen, dass sie als Juden in Deutschland nicht mehr sicher sind. Aliza ist verliebt in den Juwelier Sohn Fabian, der ihr ewige Treue schwört. Er ist Arier und steht zu seiner großen Liebe. Dennoch rät er Aliza, nach England zu immigrieren. Die Trennung des Liebespaares hat mich traurig gestimmt. Schlimm fand ich auch, wie man Alizas Eltern um ihr Vermögen gebracht hat. Der Nachbar Karoschke wollte angeblich nur helfen. Dennoch bemerkt man schon bald seine Habgierigkeit. Ich habe mich gefragt, ob mich der Besitz anderer Menschen glücklich machen würde, denen er geklaut wurde. Die noch leben. Die auf einmal in Armut leben. Die sehen, wie ich mit ihrem Besitz ein besseres Leben führe. Undenkbar! Karoschke ist Finanzbeamter!!! Karoschke ist Blockwart. Karoschke will Frau und Tochter verwöhnen. Die Geschichte war für mich eine emotionale Achterbahn. Ich konnte nicht fassen, was man aus einer jüdischen Arztfamilie gemacht hat. Samuel konnte die Wut seines Sohnes gut verstehen. Dennoch duldete er sie nicht, da Juden sich besser unauffällig verhalten sollten. Seine Frau ist tapfer und beklagt sich nie. Seine Mutter verzichtet auf Essen, um es ihrem Enkel zukommen zu lassen. Sie erledigen niedere Arbeiten, um sich die Reise nach England leisten zu können. Den wohlhabenden Arzt Samuel Landau gibt es nicht mehr. Alizas Leben in England ist spannend und hält viele Abenteuer für sie bereit. Die Sorgen um ihre Familie in Berlin zermürben sie oftmals. Sehnsüchtig wartet sie stets auf Briefe von ihrem Liebsten. Bald ist auch England für Juden nicht mehr sicher. Ein Pfarrer, wie ihn die Welt nicht braucht, hat mich sehr wütend gemacht. Ich habe in dieser Geschichte viele Menschen kennengelernt. Hilfreiche und Gütige ebenso wie Ängstliche und Brutale. Menschen die Juden nicht mehr helfen konnten, da sonst ihre eigene Existenz auf dem Spiel stand. Mehr als tausend Tränen wurden bei der Judenverfolgung vergossen. Angst ist ein schlechter Nährboden. Angst macht so manches mal aus Menschen Bestien. Eine emotionale Geschichte, die bildgewaltig rüberkommt. Die Protagonisten wachsen dem Leser an’s Herz. Man leidet mit den Menschen mit. Man hofft mit ihnen. Die Ängste der Juden werden reflektiert. Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt. Der Schreibstil liest sich wie Butter. Die Autorin hat den Fokus auf die Gefühle der Protagonisten gelegt. Das Thema Holocaust mal von einer anderen Seite durchleuchtet. Eltern müssen sich von ihren Kindern trennen. Ob mir das Ende gefallen hat? No Comment …….Eine absolute Empfehlung von mir. Tausend Dank Lilli Beck.

Lesen Sie weiter

MEINE MEINUNG: Es ist mein erstes Buch der Autorin und sie konnte mich mit dieser Geschichte sofort erreichen, abholen und überzeugen. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Ich finde das Buch auch sehr ruhig geschrieben, wodurch die Dramatik noch besser in den Vordergrund getreten ist. Und hier lesen wie von einer Dramatik, die seinesgleichen sucht. Ich hatte ein bisschen Angst vor dieser Thematik der Kinderverschickung, aber Lilli Beck hat es wunderbar umgesetzt. Die Charaktere waren so wunderbar gewählt, dasss sie mein Herz berühren konnten. Besonders wichtig und schön fand ich, dass die Protagonisten Stärke entwickelt haben und sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt haben, um ihr Leben lebenswert zu machen. Sie hat authentische Menschen geschaffen, die für mich ein Gesicht in dieser grausamen Zeit bekommen haben. Man liest das Buch, verfolgt die Schicksale und kann es einfach nicht glauben. Auch merkt man ganz besonders, dass hier wirklich genau recherchiert wurde. Lilli Beck schreibt mit so viel Emotionen und Einfühlungsvermögen, dass man gar nicht merkt, wie die Seiten dahinfliegen. Man ist im Bann der Geschichte und ist geschockt über soviel Grausamkeiten. Liili Beck hat es geschafft, dass die Grausamkeit ein Gesicht bekommt und ein wunderbares Buch über eine die schlimmste Zeit geschrieben. FAZIT: Diese Zeit, die Grausamkeite darf nicht vergessen werden. Mit diesem Buch hat Lilli Beck es geschafft, das sie im Kopf und im Herz bleibt. Authentisch, voller Dramatik und auch voller Gefühl. Ein grossartiges Buch.

Lesen Sie weiter

Eine Dramatische und berührende Authentische Geschichte

Von: Ariettas Bücherwelt aus Traben-Trarbach

13.04.2019

Meine Meinung : zur Autorin und ihrem Roman Nach dem ich schon Glück und Glas, und wie der Wind und das Meer, von ihr gelesen habe, in denen es auch um den Nationalsozialismus ging, zwei hervorragende Romane die mich tief beeindruckt haben, setzt sie mit ihrem neuen Werk den ganzen das Sahnehäubchen auf, auch dieses Buch wird sich in mein Gedächtnis brennen. Diesmal geht es auch um den Nationalismus, aber auch um die Jüdischen Kindertransporte nach England, für jugendlich bis 17 Jahre, um sie in Sicherheit zubringen. Mit sehr viel Fingerspitzengefühl beschreibt sie das ganze Drama, der damaligen Zeit. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und Bildhaft, der Spannungsaufbau von Anfang an bis zum Ende hoch, sehr Authentisch gibt sie die damalige Zeit wieder. Bei Lesen wurde ich ein Teil der Geschichte und konnte förmlich mit den Figuren verschmelzen, man wurde geradezu in das ganze geschehen hineingezogen, einer Handlung der man sich nicht entziehen konnte, es war wie ein Sog. Ich habe mit Aliza, ihrer Familie und Fabian mitgelitten, ihre verzweifelung, Hoffnung und Schmerz gespürt. Die einzeln Charaktere und ihre Emotionen sind hervorragend heraus gearbeitet. Ihre Figuren wirken sehr real, wie aus Fleisch und Blut. Es läuft eine Art Kopfkino ab beim Lesen. Figuren wie Aliza, Fabian, Archie, und ihre Eltern sind mir ans Herz gewachsen. Ich konnte Aliza, Entsetzen Spüren wie die Gestapo den Großvater abholte, mir lief eine Gänsehaut über den Rücken, auch ihre Verängstigte und geschockte Großmutter Ziva hätte ich gerne in die Arme genommen. Vater Samuel, und ihre Mutter Rachel, fühlen sich immer trotzdem noch sicher, er ist Arzt, ist angesehen. Sie glauben das all der braune Spuck bald ein Ende hat. Aliza, lernt bei einem Pafümeriebesuch bei Pagels deren Sohn Fabian kennen. Es ist Liebe nicht nur Liebe auf den ersten Blick, sie geht sehr tief dieser Satz von Fabian „ Mehr als tausend Worte“, zieht sich durch die ganze Geschichte. Obwohl die Pagel nicht jüdisch sind, Akzeptieren sie Aliza , sie verachten das braune Gesindel. Als sich die Poltische Lage derart zuspitzt, wollen die Eltern wenigstens Aliza in Sicherheit wissen, und melden sie schweren Herzens zu den Kindertransporten nach England, die Zeit ist knapp, den sie wird bald 17 Jahre. Ich konnte Aliza Verzweifelung und Trennungsschmerz von Fabian und ihren Eltern sehr gut verstehen, sie reist ohne Sprachkenntnisse in eine ungewisse Zukunft. Das Fabian eingezogen wird macht es noch schwerer für Sie, den sie hat Angst um ihn. Als Abschied erhält sie von Fabian einen wertvollen Verlobungsring und ein Taschentuch mit ihrem Lieblingsduft “ je reviesns“, das fand ich so rührend und tröstlich. Schmuck und Wertgegenstände mitzunehmen, sind verboten. Aliza und ihre Mutter versuchen den Ring zu verstecken, ob es ihnen gelingt? Die Zeit ist hart in England für Sie, als der Krieg ausbricht, wird sie von den Engländern angefeindet, nicht wegen ihrer jüdischen, nein wegen ihrer deutschen Herkunft. Aliza Heimweh und Sehnsucht in London, nach ihrer Familie und Fabian sind groß, den die Nachrichten werden, wegen des Krieges immer spärlicher. Die Nachtrichten über den Krieg sind für Aliza, verheerend, leben ihre Eltern noch, wo ist Fabian, lebt er noch ? Fabian und sie wollten wenn alles vorbei ist heiraten, wird sie ihre Heimat je wiedersehen? Der Satz von Großmutter Ziva eine Kluge Frau gefiel mir sehr gut: „Wohin du auch gehst, deine Sorgen und Probleme begleiten dich „

Lesen Sie weiter

Berlin November 1938, Aliza Landau wird durch Gepolter und Geschrei geweckt. Ihr Großvater Samuel Landau Senior wird von der Gestapo verhaftet. An diesem Tag verändert sich das Leben der Arztfamilie Landau drastisch. Gleichzeitig brennen die Synagogen und die Geschäfte der Juden werden zerstört und geplündert. Und das ist erst der Anfang der Geschichte. „Mehr als tausend Worte“ ist der neue Roman von Lilli Beck. Die Autorin erzählt vom Schicksal einer jüdischen Familie, dass beispielhaft für so viele jüdische Familien in Deutschland steht. Ich habe schon viele Bücher gelesen die dieses Thema behandeln aber selten hat mich ein Buch emotional so erreicht. Der Schreibstil von Lilli Beck ist einfach so visuell, man kann sich das geschrieben deutlich vorstellen. Dabei braucht sie keine seitenlange Beschreibung, oft reichen schon ein paar Sätze und das Kopfkino beginnt. Die Protagonisten sind gut gewählt, sie werden sehr realistisch dargestellt und hat es bestimmt auch in dieser Art gegeben. Die Familie Landau, allen voran Aliza habe ich schnell ins Herz geschlossen, ich habe mit ihnen gelacht, gelitten und geweint. Die Landaus können sich nicht entschließen ihr Land zu verlassen, ist es doch ihre Heimat. Nur Aliza wird mit einem Kindertransport nach London geschickt wo Familien jüdische Kinder aus Deutschland aufnehmen. Mir waren die Kindertransporte bisher nicht bekannt. Für viele war es die einzige Möglichkeit ihre Kinder in Sicherheit zu bringen, auch wenn vor allem für die kleineren Kinder schrecklich gewesen sein muss plötzlich von den Eltern weggeschickt zu werden. Ich fand es sehr interessant über die Kriegsjahre aus einer anderen Perspektive zu lesen. Aliza hat ihre Familie und ihre große Liebe Fabian zurückgelassen. Nachrichten von den Lieben kommen nur spärlich. Am Anfang wurde sie noch gut aufgenommen aber dann brach der Krieg aus und die Flüchtlinge waren plötzlich Feinde was sie deutlich zu spüren bekamen. Eine weitere Person die sehr authentisch ist, ist der Blockwart Karoschke, auch er steht für viele die es in dieser Art gegeben hat. Karoschke ist ein ganz mieser Charakter, er nutzt die Lage der Landaus schamlos aus und bereichert sich an ihnen. Mit „Mehr als tausend Worte“ hat Lilli Beck wieder ein Meisterwerk geschaffen. Ein Buch über ein Stück unserer deutschen Geschichte, dass nicht vergessen werden darf. Ein Buch das berührt.

Lesen Sie weiter

Lilli Beck konnte mich mit ihrem historischen Roman "Mehr als tausend Worte" gleich von den ersten Seiten fesseln. Das Buch hat mich sehr bewegt und durch die bildhafte Schilderung fühlte ich mich in die Zeit versetzt. Die grausamen Handlungen der Nazis haben mich wieder zutiefst entsetzt und wütend gemacht. Mit überzeugenden authentischen Charakteren erzählt die Autorin über die große Liebe zwischen Aliza und Fabian. Aliza, die Hauptprotagonistin, ist sehr sympathisch und hilfsbereit. Bei dem Kindertransport nach England kümmert sie sich liebevoll um ein kleines Mädchen. Ständig quält sie die Ungewissheit, wie es ihrer Familie in Berlin geht. Die Liebesbriefe von Fabian geben ihr die nötige Kraft durchzuhalten, die den wunderbaren Satz "Ich liebe Dich mehr als tausend Worte sagen können" beinhalten. Fabian ist ein liebenswerter junger Mann, der Aliza über alles liebt und auch unter der Trennung leidet. Lilli Beck hat es geschafft, mich mit ihrem Werk zu überzeugen. Ich habe mit Aliza und ihrer Familie mitgelitten und die Liebesgeschichte zwischen Fabian und Aliza hat mich sehr berührt. Ein emotionaler historischer Roman, den ich wärmstens empfehlen kann.

Lesen Sie weiter

Mein ganz persönliches Highlight

Von: katikatharinenhof

07.04.2019

Aliza glaubt, durch einen bösen Traum wach geworden zu sein, denn ein durchdringender Schrei hat sie geweckt. Doch dieser Schrei ist kein Traum, er ist der Beginn des größten Verbrechens an der Menschheit. Ihr Großvater ist mitten in der Nacht von der Gestapo geholt worden und fortan ist die jüdische Familie Landau nicht mehr des Lebens sicher. Samuel Landau ist jüdischer Arzt und weigert sich standhaft, die sich zuspitzende Lage für seinesgleichen zu sehen und zu emigrieren. Lediglich seine Tochter Aliza will er außer Landes bringen und so vor den Übergriffen der Nazis schützen. Aliza will diese Maßnahme nicht einsehen, hängt ihr Herz doch an ihrer großen Liebe Fabian und sie ist nicht bereit, diese Liebe aufzugeben. Boch beim Abschied versprechen sich beide in die Hand, sofort zu heiraten, wenn der politische Wahnsinn endlich vorrüber ist . Doch wird diese Liebe die Jahre überstehen, von denen keiner geglaubt hat, dass der Wahnsinn noch schlimmer werden könnte ?? Es gibt Bücher, die atmet man regelrecht ein, weil sie so faszinierend geschrieben sind, dass man gar nicht anders kann, als die Seiten regelrecht zu inhalieren. Lilli Beck ist mit ihren neuesten Roman "Mehr als tausend Worte" ein echtes Meisterwerk gelungen, das mich berührt und nicht mehr loslässt. Schon nach wenigen Seiten kriecht einem die nackte Angst unter die Haut, verspürt man kalte Hände , weil das Entsetzen das Blut in den Adern stocken lässt, kämpft man mit Landaus ums Überleben und spürt, wie sich die Schlinge der braune Schergen immer enger zuzieht. Die Autorin haucht ihren Figuren so viel Leben ein, sodass sie für mich greifbar werden und ich ihnen wie ein Schatten durch die Jahre folgen kann. Die Erlebnisse sind mit schonungsloser Grausamkeit geschildert, lassen den ganzen braunen Wahnsinn wieder lebendig werden und führen mich zurück in die dunkelste Zeit Deutschland, als Verrat und falsche Ideologien an der Tagesordnung sind. Alzia ist für mich die herausragendste Persönlichkeit in diesem Buch, denn ihre Entwicklung von frisch verliebten Teenie zur resoluten Frau, die sich durch nichts und niemand erschüttern lässt, ist hier sehr gut nachvollziehbar von der Autorin geschildert. Jede Erfahrung von ihr, mag sie auch mit noch so vielen Enttäuschungen oder Entbehrungen gepflastert sein, lässt sie dem harten Leben die Stirn bieten, ein Stück weit erwachsener werden und immer wieder aufzustehen, die Ärmel hochzukrempeln und weiterzumachen. Meine ganzer Zorn richtet sich allerdings auf Blockwart Karoschke, den ich wirklich gefressen habe. Seine schmierige Visage, seine falschen Versprechungen und seine Raffgier rufen in mir Wut und Groll hervor, Empörung macht sich breit und ich spüre eine leichte Aggressivität in mir aufsteigen, wenn ich von seinen Machenschaften lese. Er und seine Frau Ingrid sind wie Satan und Lilith - ein Paar, dass verdient, in der Hölle zu schmoren. Die Geschichte umfasst die Zeitspanne 1938 bis Kriegsende, wartet mit vielen Überraschungen und ungeahnten Wendungen auf, die Lilli Beck hier in ihrer sehr gut recherchierten Geschichte verarbeitet. Fast meint man, einen Zeitzeugenbericht zu lesen und die Bilder der Kristallnacht, dem neuen Leben in England und der Rückkehr in das zerbombte Berlin fügen sich zu einem grandiosen bewegten Film zusammen. Es fließen viele Tränen - Tränen der stummen Trauer um das Leid derer, die ihr Leben lassen mussten, Tränen der Wut und der Hilflosigkeit und Tränen der Freude, dass es am Ende doch noch so etwas wie einen gerechten Gott gibt. Für mich ein echtes Meisterwerk gegen das Vergessen, denn leider ist das Thema heute aktueller denn je. Ich verneige mich mit Respekt vor der Autorin, die den Mut hat, diese Geschichte zu Papier zubringen und so daran zu erinnern, dass jedes Leben lebenswert ist, egal welcher Rasse, welcher Glaube und welcher Herkunft man ist.

Lesen Sie weiter

Mehr als tausend Worte. . . . . . .

Von: Marion Weihe aus Düsseldorf

05.04.2019

Mehr als tausend Worte. . . . . . . . . . . benötigt es jetzt um alle meine Fragen zu beantworten. Zuerst einmal hab ich ein paar Seiten gebraucht um in die Geschichte zu kommen. Mir spukte noch ein vor einiger Zeit gelesenes Buch zur selben Grundthematik im Kopf herum ( Linda Winterberg „ Solange die Hoffnung uns gehört) Und ich war nach zwei Tagen erstaunt das „ Mehr als tausend Worte“ schon zu Ende gelesen war. Und das obwohl es über 400 Seiten stark ist. Das macht in meinen Augen auch typisch Lilli Beck aus. Ihre Geschichten, ob historische Romane oder leichte Unterhaltung, sind „ Lesefutter“ pur. Ich liebe diese Art zu schreiben. Sie entführt mich immer in eine andere Welt. Zurück zu „ Mehr als tausend Worte“. Neben der wunderschönen Geschichte, die diesem Buch ein zauberhaftes Gerüst gibt, spielt natürlich der zweite Weltkrieg, speziell das Leid der Jüdischen Bevölkerung die Hauptrolle. Und hier fangen meine Fragen an. Fragen die eigentlich jeder Mensch der Nachkriegsgeneration haben sollte. Der Arbeit der Organisationen und vieler hilfsbereiter Menschen zur Rettung jüdischer Kinder zolle ich höchsten Respekt. Aber, ja ein ABER. Warum hat die Welt weg gesehen? Es hat sich doch lange vor Kriegsbeginn abgezeichnet, dass eine Gruppe Menschen systematisch „ fertig gemacht“ wurde. Warum hat die Welt und vor allem die eigene Bevölkerung nicht „STOP“ geschrien? Warum hat die Welt nachdem offensichtlich war, dass die Juden als unerwünschte Personengruppe in Deutschland drangsaliert, enteignet und getötet wurde, nicht alle Grenzen und Türen geöffnet um diesen Menschen zu helfen? Nein, es gab Hürden noch und nöcher. Heute unverständlich. Wie Sie sehen, regt mich dieses Buch sehr zum Nachdenken an. Ich hoffe und bete, dass die Menschen heute klüger sind und nicht wieder einen braunen Teppich ausrollen. Unzufriedenheit ist eine Sache, aber all dieses furchtbare Leid trifft jeden Menschen – auch die, die heute über diesen braunen Teppich laufen. Das darf nie nie nie wieder geschehen.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.