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Rezensionen zu
Nicht weg und nicht da

Anne Freytag

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Eine wunderschöne Liebesgeschichte.

Buch und Kunst im Klosterhof

Von: Inge Leibold aus Münsterschwarzach

08.06.2018

Mit den ersten Seiten habe ich Luise und Jakob in mein Herz geschlossen. Beide lehnen aus unterschiedlichen Gründen die Gesellschaft ab. Doch dann finden sich Louise und Jakob, sie nehmen sich an die Hand und gehen gemeinsam zurück ins Leben. Fantastisch geschrieben, fesselnd und berührend. Absolut lesenswert.

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Das Buch ist so wunderschön aufgemacht. Das Cover ist ein Traum und schlägt man das Buch auf, geht es genauso wunderschön weiter. Es gibt eine Playlist, die ich wirklich wundervoll fand und die Kapitel sind anfangs immer mit einer Illustration verziert, was mir auch richtig gut gefallen hat. So nun aber genug zum optischen, kommen wir zum Schreibstil. Anne Freytag schreibt einfach sooo gut! Die Sätze sind recht kurz, aber sehr aussagekräftig und auch irgendwie poetisch. Es lässt sich richtig gut lesen und die Gefühle kommen so gut rüber und wie die Charaktere beschrieben werden, einfach toll. Das Buch besteht nicht nur aus Dialogen oder Gedanken, denn wir bekommen auch Emails und Briefe zu lesen, was für Abwechslung gesorgt hat und was ich immer gerne mag. Es ist einfach verrückt, wie gut sich dieses Buch lesen lässt. Schon zu Beginn, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, denn es hat mich direkt gefesselt und auch nicht mehr los gelassen. "Nicht weg und nicht da" ist das erste Buch, welches ich mit Post-its gefüllt habe, denn es gab soo unfassbar viele Stellen, die ich einfach schön fand und nicht vergessen möchte. Wir begleiten Luise, die ihren Bruder verloren hat und die furchtbar leidet und sich zurück zieht und will einfach nur einen Neuanfang. Die Trauer überwältigt sie, denn sie gibt sich die Schuld an dem Kristophers Tod. Die Gefühle, die Luise fühlt, spürt man als Leser sehr intensiv und so begleiten einen Wut und auch Angst und Kummer, während des lesens. Doch Luise ist auch wahnsinnig stark und so verfolgen wir, wie sie sich im Laufe der Handlung immer weiter entwicklet und lernt wieder fröhlicher zu sein. Schließlich trifft sie noch auf Jacob und ihr Leben ändert sich komplett. Die Bindung zwischen den beiden ist so schön entstanden und man konnte das Knistern richtig fühlen. Generell waren die beiden Charaktere ganz wunderbar mit ihren Eigenschaften und ich hab sie sehr ins Herz geschlossen. Jacob ist auch ein sehr toller Charakter, den ich direkt gemocht hab. Aber auch er kämpft mit seinen eigenen Problemen und die Begegnung mit Luise verändert auch ihn. Es war wirklich spannend zu erfahren, was Jacobs Art ausmacht und ihn einfach besser kennen zu lernen, denn eigentlich ist er ein sehr liebevoller und hilfsbereiter Mensch. Meine Meinung dazu: Ich kann diesen unfassbar gefühlvollen und traurigen Roman einfach jedem nur ans Herz legen. Es war herzzerreißend, bewegend und hat mich nicht mehr los gelassen, ich war gefesselt von der ersten Seite an. Die Geschichte behandelt natürlich ein intensives Thema, doch trotz allem hat Anne Freytag es geschafft, dass man nicht zu tiefst deprimiert war, nein, es gibt einem Mut und Hoffnung. Ich war natürlich auch traurig und hab zwischenzeitlich einige Tränen vergossen, da mich die Geschichte wirklich tief berührt hat, aber bei einem solchen Thema lässt sich das auch nicht vollends vermeiden. Für mich ist dieses Werk ein Jahreshighlight und ich bin unendlich froh es gelesen zu haben. Es ist einfach ein Buch, welches man nicht so schnell vergisst und was mich auch nach einigen Wochen noch nicht loslässt. Lest es, ihr werdet es sicherlich nicht bereuen.

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Nach dem Tod ihres Bruders ist für Luise nicht mehr so, wie es mal war. Auch sie selbst hat sich verändert und hat eine Mauer zwischen sich und ihr Umfeld gebaut, aber sie kann nicht verhindern, dass Jacob total fasziniert von ihr ist und sich nicht von dieser Mauer aufhalten lässt. Doch dann wird ihre Welt erneut erschüttert, als sie plötzlich eine E-Mail erhält - von ihrem toten Bruder. Die erste von vielen, die ihr den Abschied erleichtern sollen ... Protagonisten Luise hat den Tod ihres Bruders Kristoph noch nicht überwunden, es ist ja auch noch nicht lange her. Sie hat sich ein wenig von allem abgeschottet und vertraut sich eigentlich nur noch ihrer besten Freundin an, weil sie mit ihrer Mutter kaum reden kann. Mit anderen Menschen hat sie wenig Kontakt, weil viele Mitleid haben und sich kaum trauen, etwas zu sagen, aus Angst, es könnte das Falsche sein. Sie steckt ein wenig fest, weil sie im Moment nicht bereit ist, etwas zu ändern, auch weil Luise ziemlich empfindlich ist - absolut verständlich! - und vieles ihr gegen den Strich geht. Aber eigentlich will sie nur jemanden, der sie nicht mit Samthandschuhen anfasst und trotzdem verständnisvoll ist. So wie Jacob. Denn Jacob ist einfach ein netter Typ, und ich weiß gar nicht, was ich da noch groß hinzufügen soll. Er findet Luise auf den ersten Blick faszinierend und kriegt sie trotz ihrer verschlossenen Art nicht aus dem Kopf und will zumindest eine Chance. Er hat zwar sein eigenes Päckchen und wirkt anfangs etwas verschlossener, aber er ist aufmerksam und liebevoll. Kristoph ist zwar zu Beginn des Buches schon verstorben, aber man bekommt trotzdem einiges von ihm zu sehen. Er leidet unter einer Bipolaren Störung, ist mal fröhlich und der beste Bruder, den man sich wünschen kann. Dann wird er plötzlich depressiv und versucht, sich selbst das Leben zu nehmen. Man sieht die Liebe zwischen den beiden Geschwistern, da er trotz seiner eigenen Sorgen daran gedacht hat, wie sie sich fühlen wird, wenn er fort ist, und ihr dabei helfen will, darüber hinwegzukommen. Handlung und Schreibstil Die Idee mit den E-Mails fand ich sehr süß. Sie sollen Luise dazu bringen, mit dem Tod ihres Bruders abzuschließen. Es fällt vielen Menschen schwer, mit so etwas umzugehen und auch die Konfrontation der Probleme auf diese Art ist hart, aber auf jeden Fall ist da nun eine gewisse Motivation, auch tatsächlich etwas zu unternehmen. Ich kann mir vorstellen, dass es vor allem am Anfang eine Gefühlsachterbahn auslöst, da man, zumindest einseitig, mit dieser verstorbenen Person kommuniziert und neue Dinge in Erfahrung bringt, die für ihn aber keine Bedeutung mehr haben. Gleichzeitig geht es um Liebe und wie sehr man sich, trotz allem, trotz dem Tod noch lieben kann. Fazit "Nicht weg und nicht da" hat mir mit seinen freundlichen und verletzlichen Charakteren ziemlich gut gefallen und ich fand die Trauerbewältigung durch Eingriffe "aus der Zwischenwelt" sehr gelungen.

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Worum geht es? Louises Welt ist aus den Fugen geraten. Ihr Bruder Kristopher hat sich das Leben genommen und sie allein zurückgelassen. Sie entschließt sich dazu sich zu verändern und schneidet sich die Haare kurz. Es hilft jedoch nicht die Trauer zu bewältigen und daher bekommt sie Therapiestunden um mit dem Tod ihres Bruders abzuschließen. Im selben Haus des Therapeuten wohnt auch Jacob der Luises Bruder gekannt hat. Vom ersten Augenblick an den er Luise zu Gesicht bekam ist er fasziniert von dem Mädchen und fühlt sich zu ihr hingezogen. Je öfter die beiden sich sehen desto näher kommen Sie sich. Außerdem gibt es noch etwas was Luise wieder aufbaut, denn sie bekommt noch Emails von ihrem toten Bruder.... Meine Meinung: Ich habe bisher nur positives über Anne Freytags Bücher gehört und wollte schon länger ein Buch der Autorin lesen. Ihr neues Buch hörte sich sehr interessant an und daher hat es sich sehr angeboten. Und meine Erwartungen an dieses Buch haben sich wirklich übertroffen. Ich war mehr als beeindruckt von diesem fantastischen Schreibstil der es mir möglich gemacht hat 100 Seiten schnell am Stück zu lesen. Außerdem bin ich ein Fan der Charaktere in diesem Buch die sehr realistisch dargestellt waren. Ich war wirklich sehr sehr angetan von diesem Buch und möchte in Zukunft noch mehr von Anne Freytag lesen. Bewertung: 5 Sterne ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

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Inhalt Als Luises Bruder Selbstmord begeht, verändert sich alles. Luise zieht einen Schlussstrich. Sie schneidet sich ihre Haare ab, bis auf 3 mm und baut eine Mauer um sich herum. Als Jacob sie zum ersten Mal sieht ist er sofort fasziniert von ihr und möchte sie kennen lernen. Möchte hinter die Mauer blicken und ihr wahres Ich kennenlernen. Ich habe mich so wahnsinnig auf das Buch von Anne Freytag gefreut. Ich habe zuvor schon von ihr „Mein bester letzter Sommer“ gelesen und war da schon hin und weg. Ebenfalls steht ihr Buch „Den Mund voll ungesagter Dinge“ in meinem Regal. Das ich auf jeden Fall jetzt sehr bald auch lesen werde. Auch haben mir schon viele gesagt das das Buch so schön und traurig ist, dass ich es unbedingt lesen muss. Da war ich natürlich noch gespannter. Danke an dieser Stelle an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. Cover Das Cover ist mir optisch sofort aufgefallen, auch wenn es eher schlicht gehalten ist. Die Farben spiegeln meiner Meinung nach Hoffnung und Zuneigung wieder und lässt uns als Leser erahnen, wo uns die Geschichte hinführen wird. Es passt auch wirklich gut zu der Geschichte denn die Sternenbilder, spielen noch eine wesentliche Rolle in diesem Buch. Näheres verrate ich natürlich nicht. Geschichte Die Geschichte hat mich zutiefst aufgewühlt. Auf der einen Seite Trauern wir mit der Protagonistin mit um ihren verstorbenen Bruder und andererseits begleiten wir sie auch auf ihren Weg in ein neues Leben. Einen Neuanfang. Als dann Jacob in ihr Leben trtt, wird alles anders, die Mauer die sie um sich gebaut hat, fängt an zu bröckeln. Und wir lernen noch eine ganz andere Seite an Luise kennen. Eines Tages bekommt Luise Post aus dem Jenseits. Eine E-Mail von ihrem verstorbenen Bruder Kristopher. Er gibt ihr verschiedene Aufgaben, die sie zu bewältigen hat und begleitet sie so auf ihren Weg. Auf der einen Seite wenn man sich das so überlegt, ist das irgendwie gruselig. Wenn ich plötzlich E-Mails von einem verstorbenen Familienmitglied bekommen würde, wäre das schon sehr seltsam. Andererseits ist das nicht auch total besonders, du kannst einen richtigen Abschluss finden, weil dich derjenige noch auf deinem Weg begleitet. Protagonisten Luise ist ein wirklich toller Protagonist, anders kann man das einfach nicht sagen. Ich habe sie so in mein Herz geschlossen. Die Trauer um ihren Bruder zerstört sie fast, sie gibt sich die Schuld, ihn nicht mehr gerettet zu haben. Man spürt regelrecht ihre Wut und ihre Angst. Ihr Charakter ist einfach so Facettenreich dargestellt, dass ich mich wirklich in sie hineinversetzen konnte. Auch wenn ihr Verlust sie wirklich mitnimmt, bleibt sie stark, zumindest versucht sie es. Im Verlauf der Geschichte entwickelt sie sie sich immer mehr. Ihre Lebensfreude die zunächst erlischt war, kehrt zurück. Sie wird stärker. Einfach glücklicher. Wir begleiten sie auf ihren Höhen und Tiefen und sind hautnah dabei wie sie sich verändert. Diese Entwicklung wurde wirklich gut dargestellt. Luise ist einfach so sympathisch, so natürlich. Sie verstellt sich nicht. Auch Jacob fand ich von Anfang an total sympathisch. Zunächst kam er mir so vor, wie der typische Macho, aber im Gegenteil, das ist er überhaupt nicht. Man sollte einen Menschen nie nach seinem Aussehen beurteilen. Er wirkte zunächst auch sehr verschlossen, eher in sich gekehrt und kühl. Auch gegenüber Frauen zeigt er keine richtigen Gefühle, weil ihn etwas aus seiner Vergangenheit gezeichnet hat. Man merkt schnell, das auch er sein Päckchen zu tragen hat. Nachdem er Luise kennenlernt, taut er aber immer mehr auf. Wir blicken hinter seiner Fassade und lernen den echten Jacob kennen. Jacob würde alles tun für die Menschen die er liebt. Er ist hilfsbereit und gefühlvoll. Kristopher leidet an eine Bipolare Störung. Dabei handelt es sich um eine psychische Erkrankung. Wenn man unter dieser Krankheit leidet ist es unklar in welcher Stimmung du dich befindest, denn sowohl die Stimmung als auch der Antrieb und die Aktivität schwanken ständig und sehr häufig. So ist es auch bei Kristopher. Und am Ende sieht er nur noch eine Möglichkeit. Er begeht Selbstmord. Luise und ihre Mutter versuchen damit klar zu kommen, aber das ist natürlich alles andere als leicht. Durch seine E-Mails versucht er den Schaden den er angerichtet hat zu verringern. Und ihnen zu helfen auf den richtigen Weg zu kommen. Ohne ihn. Schreibstil Der Schreibstil hat mir wie auch schon in „Mein bester letzter Sommer“ sehr gut gefallen. Sehr ausdrucksstark und wortgewandt nimmt sie uns mit in die Geschichte. Sehr detailreich und klar bringt sie uns das Leben von Luise und Jacob näher. Da sie aus Sicht beider Protagonisten geschrieben hat, lernen wir beide intensiv kennen. Wissen was sie denken und fühlen. Das hat mir ebenfalls wirklich gut gefallen. Anne Freytag schafft es durch ihren Schreibstil den Leser an das Buch zu fesseln, das man unbedingt wissen möchte wie die Geschichte weitergeht. Fazit DIe Autorin hat es geschafft mich mit ihrem gefühlvollen, traurigen aber auch hoffnungsvollen Coming-of-Age-Roman zu berühren. Weit mehr als das. Ich war wirklich emotional tief mit der Geschichte verbunden, das ich irgendwie alles noch viel stärker wahrgenommen habe, als in anderen Büchern. Spannend, ergreifend, herzzerreißend. Einfach wundervoll. Von Anfang an habe ich dieses Buch geliebt, es wirkte einfach alles so authentisch und man merkte das sich Anne Freytag mit dieser Thematik wirklich auseinandergesetzt hat, um uns Leser dieses schwere Thema ein wenig näher zu bringen. Dabei hat es einen nicht runtergezogen, wie ich es eigentlich erwartet hätte. Durch diese Mischung aus Trauer und Hoffnung, gibt die Geschichte einen halt. Manchmal musste ich das Buch aber auch einfach zur Seite legen, um das gelesene zu verarbeiten. So ging es mir auch oft bei den E-Mails von Kristopher und wie Luise darauf reagiert hat, ich habe mich dann immer gefragt wie ich an ihrer Stelle reagiert hätte. Diese E-Mails haben mich auch zutiefst mitgenommen. Aber ich fand die Idee dahinter Kristopher in irgendeine Form zu Wort kommen zu lassen, wirklich toll. Ich kann mit absoluter Sicherheit sagen das ich dieses Buch wirklich jedem empfehlen würde. Aber seid gewarnt, dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Wenn ihr sowieso nahe am Wasser gebaut seid, habt auf jeden Fall Taschentücher parat. Dieses Buch zählt auf jeden Fall jetzt schon zu einen meiner Jahreshighlights. Ich danke dir so sehr für dieses tolle Buch, Anne. Ich freue mich schon darauf noch viel mehr von dir zu lesen. Bewertung 5/5 Sternen

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Das etwas andere "PS: Ich liebe dich"

Von: Jenifer Howel

02.05.2018

Ein herrlich ehrliches Buch, das so unanstrengend über eines der schwierigsten Themen unserer Zeit erzählt. Luise und Kristoph und Jakob und das Leben, wie ungerecht es auch sein mag. Mit kurzen, knappen Erzählerwechseln ist es ein Buch, das auch bei akuter abendlicher Müdigkeit, die Spannung nach dem Einschlafen aufrecht erhält, ohne die letzten 20 Seiten vom Vortag noch einmal lesen zu müssen. Kristoph ist gegangen, ohne sich von Luise zu verabschieden. Sie ist enttäuscht und unendlich traurig. Ihr Bruder war ihr bester Freund, ihre Familie. Jetzt ist er fort und sie gerät in einen Zwiespalt mit sich, ihrer Umwelt, ihren getrennten Eltern. Sie weiß nicht mehr, wen sie darstellt so ganz ohne ihn. Bisher drehte sich alles um seine Krankheit. Als er sich an ihrem Geburtstag zurück meldet, wird sie von der Wut auf das Leben ohne ihn überrannt. Und dann trifft Luise Jakob und Jakob trifft Luise. Jakob ist still und definiert jeden Moment seines jungen, schwierigen Lebens mit Musik. Am vermeintlichen Neuanfang tritt Luise in sein Leben. Er kennt sie aus der Schule, von früher. War im Jahrgang ihres Bruders. Doch Luise hat sich verändern. Keine langen blonden Haare mehr, kein unscheinbar hübsches Wesen, das den unscheinbar anderen hübschen Wesen gleicht. Kurze Haare, fast Glatze, gepierct und trotzig stark. Jakob kann nicht mehr aufhören an Luise zu denken. Die gemeinsame Reise beginnt an einem Punkt, an dem zwar alles neu und doch viel zu viel unverändert ist. Wer einmal mit der Problematik Depressionen, egal aus welcher Perspektive, in Berührung kam, wird sich unwillkürlich beim Weinen ertappen. Am Ende ist es ein still-schreiender Appell an jeden der diese tiefe, nicht enden wollende Traurigkeit kennt, sich helfen zu lassen. Es ist ein Hoch auf das Leben, auf jedes "Ich", auf jedes "Du", auf jedes "Wir".

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Wow, das ist so ziemlich das Erste was ich sagen konnte, als ich die letzte Seite dieses Buches umgeblättert habe. Reden konnte ich nach dem Ende sowieso nur beschränkt, da ich das, was ich da gelesen habe, erstmal verarbeiten musste. Ich habe schon andere Bücher der Autorin gelesen und wusste daher schon, dass ich mich auf ein emotionales Buch gefasst machen muss. Die Autorin schafft es einfach immer wieder mit ihrem Schreibstil mich zu berühren und einfach mitzureißen. Luise ist eine ganz besondere Protagonistin, die sowohl sehr verletzlich als auch stark ist. Klar, sie ist depressiv angeschlagen aber ich glaube, das wäre jeder, nach allem was sie durchgemacht hat. Ich finde es immer wieder ganz besonders, wenn es ein Autor schafft, anhand von Worten einen wirklich bis unter die Haut zu berühren und einen wirklich zu bewegen. Als Luise diese erste Mail von ihrem verstorbenen Bruder bekommen hat, konnte ich förmlich ihren Schmerz spüren. Klingt vielleicht komisch, ist aber so. Ihr merkt sicherlich schon, dass mich das Buch wirklich beschäftigt hat. Ich fand es einfach schön zu lesen, wie Luise durch ihre ganz persönlichen Höhen und Tiefen geht, und dass es immer diesen einen Menschen gibt, der mit einem mitgeht. Ich denk mal auch gerade, weil sie Jacob kennen gelernt hat, lernt sie aus seiner Art und Weise neue Kraft zu schöpfen. Der Schreibstil hat mir wirklich gut gefallen, aber ich habe auch nichts anderes von Anne Freytag erwartet. Am Ende des Buches findet man eine Playlist, die ihr euch unter anderem auch auf Spotify anhören könnt, mit sehr emotionalen Liedern aber auch Songs, die mir persönlich Motivation geben. Einige dieser Lieder lassen mich immer wieder an einige schöne aber auch traurige Momente des Buches denken, sodass ich selbst beim Hören manchmal schon eine Gänsehaut bekomme. Ich fand es gut, dass man als Leser die Möglichkeit bekommen hat, zwischen den zwei Protagonisten Luise und Jacob zu wechseln, denn so hat man gemerkt, dass auch Jacob tief in seinem Inneren sehr verletzlich ist und das aber nach außen hin nicht zeigen will. Die E-Mails von Kristopher haben mich jedes Mal fast zu Tränen gerührt, ich meine, man muss sich das einfach mal bewusst machen, wie schlimm muss es einem Menschen gehen um diesen endgültigen Schritt zu machen. Das fand ich schon sehr krass und bewegend. Dennoch fand ich einige von Luises Handlungen manchmal zu egoistisch oder auch übertrieben. Ich meine, klar, wer in so einer Situation ist, da muss man auch mal ein Stück weit egoistisch sein, aber das ist mir zu stark aufgefallen. Niemand weiß, wie man selbst in so einer Situation reagiert, ob man sich total abschottet oder auch das Gegenteil macht und sich einfach ins Leben stürzt. So oder so, war mir ihr Charakter manchmal zu undurchdacht. Dennoch mochte ich das Ende, obwohl ich das "mochte" mal in Anführungszeichen setzen will, weil das Ende einen auf eine Art beruhigt aber auch traurig gemacht hat.

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Klappentext: Nach dem Tod ihres Bruders macht Luise einen radikalen Schnitt: Sie trennt sich von ihrem mausgrauen Ich und ihren Haaren. Übrig bleiben drei Millimeter und eine Mauer, hinter die niemand zu blicken vermag. Als Jacob und sie sich begegnen, ist er sofort fasziniert von ihr. Doch Luise hält Abstand. Bis sie an ihrem sechzehnten Geburtstag aus heiterem Himmel eine E-Mail von ihrem toten Bruder bekommt – es ist die erste von vielen. Mit diesen Nachrichten aus der Zwischenwelt und dem verschlossenen Jacob an ihrer Seite gelingt es Luise, inmitten dieser so aufwühlenden wie traurigen Zeit das Glitzern ihres Lebens zu entdecken ... Meine Meinung: Ich liebe den Schreibstil. Die Autorin hat so eine tolle Art zu schreiben, Gefühle zu vermitteln und Charaktere zu zeichnen, dass ich davon allein schon komplett begeistert bin! Dazu diese wirklich berührende Thematik und obendrauf auch noch zwei Charaktere, die einem wirklich nahe gehen und aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird - ich lese wirklich selten die ersten 100 Seiten eines Buches an einem Stück, ohne auch nur eine kleine Pause zu machen. Aber hier musste ich immer weiterlesen, selbst wenn die Augen manchmal feucht geworden sind... Jacob begegnet Luise nach einer ihrer Therapiestunden und findet sie trotz oder gerade wegen ihres rasierten Kopfes sofort wunderschön und interessant. Es ist einfach nur toll und berührend zu lesen, wie sie sich begegnen, immer näher kommen und weiter Vertrauen zueinander aufbauen. Jacob hat eine schwere Vergangenheit, die aber nicht im Vordergrund steht und die auch nur einmal wirklich thematisiert wird - wichtig ist sein beschützendes Wesen, die Liebe zum Kochen und seine Fürsorge für Luise. Luise macht in diesem Buch eine schwere Zeit durch, wohl die schwerste in einem Menschenleben - Abschiednehmen von einer geliebten Person. Mit ihrem Therapeuten will sie nicht reden, sie und ihre Mutter gehen sich fast vollkommen aus dem Weg. Dann trifft sie auf Jacob und findet einen Anker in dieser schweren Zeit. Luise wirkt stark und zerbrechlich zugleich, jeden ihrer Gedanken kann man nachvollziehen und mitfühlen. Von ihrer Entwicklung und den Fortschritten zu lesen, lässt einen wirklich alle Emotionen fühlen. Die Mails von dem verstorbenen Bruder können einen schon mal zum Weinen bringen, sind aber ganz wunderbar geschrieben. Um Taschentücher zu sparen, empfehle ich es, keine berührende Musik nebenbei zu hören. Wenn doch, dann hat die Autorin die passende Playlist auf der letzten Seite hinzugefügt :) Dieser Schreibstil und die Wortwahl trifft einen mit jedem Satz mitten ins Herz und die Charaktere haben dort auch schnell ihren Platz gefunden. Definitiv eine riesige Empfehlung!

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