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Rezensionen zu
Cambridge 5 - Zeit der Verräter

Hannah Coler

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„Cambridge 5“ ist eine wahre Sensation und Hannah Coler die neue "Queen of crime"

Hansen & Kröger

Von: Mike Altwicker aus Wiehl

01.05.2019

Wer schreibt die besten Kriminalromane? Engländer, Schweden, Amerikaner, Italiener? Meister des guten Krimis sind nach wie vor die Briten. Herausragende Namen wie Agatha Christie, Dorothy L. Sayers, Edgar Wallace, Val McDermid, Elizabeth George kommen Krimifans als Erstes in den Sinn. Und nun: Hannah Coler! Die Geschichte: In ihrem Krimi-Debüt „Cambridge 5“ erzählt Coler von fünf Studenten aus Cambridge, die sich in den 1930er Jahren vom russischen Geheimdienst anheuern lassen und über Jahre hinweg wichtige Informationen weitergeben. Als die deutsche Studentin Wera Jahrzehnte später über die Spionagegruppe „Cambridge 5“ promovieren will, interessiert sich Professor Hunt sehr für diese Arbeit. Hunt wird schließlich in einen Mordfall verwickelt und der Leser fragt sich, auf welcher Seite der Professor wirklich steht und welche Rolle Wera spielt. Vor der herrlichen Kulisse der Universitätsstadt Cambridge nimmt das Verwirrspiel seinen atemberaubenden Lauf. Die Bewertung: Den Thron besetzen also weiterhin die Briten? Nein! Hannah Coler kommt aus Deutschland, ist Historikerin, Professorin in Princeton. Ihr Vater hat für die CIA gearbeitet. Hannah Coler ist somit der neue deutsche Stern am englischen Krimihimmel. Sie ist genauso gut, wenn nicht sogar besser als ihre britischen Kollegen.

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Wenn ich an die altehrwürdige britische Universität Cambridge denke, fallen mir spontan folgende Begriffe ein: Elite, Nobelpreis, Ehrfurcht, Romantik und Tradition. Wer in diesem Tempel des Wissens studiert, hat es geschafft und braucht sich über seine zukünftige Karriere keine großen Gedanken machen. Unzählige Berühmtheiten haben hier studiert. Keine Universität dieser Welt hat mehr Nobelpreisträger hervorgebracht. Die deutsche Autorin Hannah Coler zeigt dem Leser in ihrem Roman "Cambridge 5" einen andere Sichtweise. Sie widmet sich einem Thema, das an dieser Elite-Universität schon immer aktuell war: Cambridge, ein Tummelplatz für die Geheimdienste dieser Welt. Schon in den 30er Jahren gab es hier eine Spionagezelle namens Cambridge 5. Sie bestand aus einer Gruppe englischer Studenten, rekrutiert vom russischen Geheimdienst. Während ihres Studiums widmeten sie sich ihrer Spionagetätigkeit und haben lange Jahre fröhlich und unentdeckt brisante Geheimnisse aus Politik und Wirtschaft an Russland weitergegeben. In ihrem gleichnamigen Roman behandelt Hannah Coler die Schaffenszeit der Cambridge 5 sowie den Universitätsalltag unter dem Einfluss von Spionage und Geheimniskrämerei bis hin zur heutigen Zeit. Sehr geschickt vermischt sie dabei Wirklichkeit mit Fiktion und lässt somit ein spannendes und faszinierendes Bild eines Universitätsleben entstehen, das herzlich wenig mit dem Mythos zu tun hat, den der Leser mit Cambridge verbindet. Auf den ersten Seiten dieses Romanes werden 3 Personengruppen aufgelistet, die zu unterschiedlichen Jahrzehnten in Cambridge studiert und gelehrt haben. 1934 bis 1963 Cambridge 5 - eine Gruppe aus 5 Studenten, die für die Sowjetunion spioniert haben und erst 30 Jahre nach ihrem Studium aufgeflogen sind. Das berühmteste Mitglied war der sagenumwobene Spion und Doppelagent Kim Philby. 1970er Jahre 5 Männer und Frauen, die in den 70ern in Cambridge studiert haben. Jahre später haben sie wichtige Positionen in Lehre, Forschung und Verwaltung an der Universität eingenommen. 2014/2015 Jasper, David, Wera - Studenten der heutigen Zeit Wer jetzt davon ausgeht, dass er 3 Handlungsstränge präsentiert bekommt, die parallel zueinander laufen, hat nur bedingt recht. Tatsächlich konzentriert sich die Handlung auf die heutige Zeit um die 3 Studenten Jasper, David und Wera sowie ihrem Doktorvater Hunt, der in den 70er Jahren während der Unruhen, die es auch in Cambridge gab, eine wichtige Rolle gespielt hat. Darüberhinaus trifft man auf weitere Mitstreiter von Hunt aus den 70er Jahren, die heute in diversen verantwortungsvollen Positionen in Cambridge tätig sind. Die Autorin stellt dadurch eine Verbindung zwischen den beiden Zeiträumen her. In den 70er Jahren war es nicht ungewöhnlich, dass Studenten links angehaucht waren und für ihre politischen Überzeugungen gekämpft haben. In Deutschland gab es die Studentenunruhen, aus denen viele RAF Mitglieder hervorgegangen sind. In Cambridge gab es ebenfalls Unruhen, zwar nicht in diesem Ausmaß, doch immerhin haben die Unruhen als Garden House Revolte (Februar 1970) Einzug in die Geschichtsbücher gehalten. Inwieweit die Mitglieder der 70er Jahre-Gruppe an den Revolten beteiligt waren und welchen Einfluss sich daraus auf ihr heutiges Leben ergibt, zeigt sich durch Rückblenden auf die damalige Zeit. Bleibt noch der Mythos um die Gruppe "Cambridge 5". Hannah Coler greift zu einem originellen stilistischen Werkzeug, um dem Leser das Wissen über Kim Philby und seine "Cambridge 5" näher zu bringen. Sie lässt Wera (2014/2015) eine Dissertation über diese Gruppe schreiben. Wera geht dabei sehr detailliert auf die Hintergründe dieser Gruppe ein, die sie in mehreren Kapiteln formuliert. Die Autorin Hannah Coler lässt diese Kapitel in unregelmäßigen Abständen in den Text einfließen. Der Leser liest also Weras Dissertation, blickt ihr manchmal quasi über die Schulter, während sie schreibt. Darüberhinaus betrachtet der Leser die Inhalte durch die Augen ihres Doktorvaters Hunt, während er die einzelnen Kapitel begutachtet. Glücklicherweise ist Weras Schreibstil sehr lebhaft und kein bisschen wissenschaftlich-trocken wie man es von einer wissenschaftlichen Arbeit erwarten würde. Sie schafft es, Spannung aufzubauen, so dass man die Seiten ihrer Dissertation um die Cambridge 5 förmlich verschlingt. Der "rote Spionagefaden" durchzieht die Handlung, angefangen bei den Cambridge 5 bis hin zur heutigen Zeit. Bei den Unruhen in 1970 hatten die Geheimdienste ihre Hände im Spiel und heutzutage wirken sie ebenfalls in Cambridge. Tatsächlich ist aber nicht ersichtlich, wer von den Protagonisten dieses Romans, in welchem Umfang bei den Spionagetätigkeiten involviert ist und war. Das macht diesen Roman so spannend, weil man vieles erahnt, aber erst zum Schluss Gewissheit bekommt. Hat sich die damalige Spionagetätigkeit der Cambridge 5 auf politische Themen konzentriert, kommt heutzutage noch ein weiteres Betätigungsfeld der Agentenbranche hinzu: Spionage in Wissenschaft und Forschung. Man darf nicht vergessen, dass Cambridge heutzutage als britisches Silicon Valley gehandelt wird und somit zu einem Tummelplatz für Wirtschaft und Militär geworden ist. Viele Forschungen unterliegen der Geheimhaltung. Die Geldgeber werden diskret behandelt. Insofern ist es kein Wunder, wenn der eine oder andere Geheimdienst einen Blick riskieren möchte, was die Konkurrenz so treibt. Schließlich weiß man nie, welche Forschungsergebnisse für die eigenen Zwecke eingesetzt werden können. Fazit: Hannah Coler hat selbst in Cambridge studiert und unterrichtet. Mittlerweile ist sie eine gefragte historische Expertin, die gern von BBC und ZDF gebucht wird. Sie gewährt in ihrem Roman einen Einblick in den Universitätsalltag, der von Intrigen, Vetternwirtschaft und Beziehungsmanagement bestimmt ist. Durch das Spionage-Thema lässt sie den Mythos um die Denkfabrik Cambridge in den Hintergrund treten. Völlig faszinierend ist dabei die reale Geschichte um die Spionagegruppe Cambridge 5, die den Kern dieses spannenden Romanes bildet. Ist Hannah Colers Roman ein Thriller? Was die Spannung angeht - auf jeden Fall. Doch mich haben eindeutig die historischen und aktuellen Fakten gefesselt, die Hannah Coler auf sehr lebhafte Weise vermittelt. Ein tolles Erstlingswerk der Autorin, das Lust auf mehr von ihr macht. © Renie

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Hannah Coler ist das Pseudonym einer renommierten deutschen Historikerin, die in Cambridge studiert und gelehrt hat. Aber offenbar wurde sie nicht nur durch ihren Aufenthalt an der englischen Eliteuniversität zum Schreiben ihres ersten Romans „Cambridge 5 – Zeit der Verräter“ (erschienen bei Limes) inspiriert. Es könnte auch die eigene Familiengeschichte gewesen sein, hat doch ihr Vater, wie die Autorin im Nachwort schreibt, seit dem Zweiten Weltkrieg als Nachrichtenoffizier für das amerikanische Counter Intelligence Corps, die Spionage-Abwehrabteilung, gearbeitet. Cambridge und Spione, das hat eine lange Tradition. Sowohl die britischen als auch die sowjetischen Geheimdienste, mittlerweile wahrscheinlich auch die Chinesen, streckten und strecken dort ihre Fühler nach jungen und begabten Studenten aus, um sie als Spione zu rekrutieren. So auch die titelgebenden Cambridge Five, eine fünfköpfige Gruppe von Maulwürfen um Kim Philby, die steile Karrieren im MI6 machen und alles, was sie dort erfahren, postwendend an den sowjetischen GPU weiterleiten. Diese Thematik ist bereits in zahlreichen Spionageromanen (John le Carré, Graham Greene, Robert Littell, Frederick Forsyth, Charles Cumming etc.) und Filmen (u.a. Dame, König, As, Spion) verarbeitet worden. Alles bereits gesagt, oder etwa nicht? Umso gespannter war ich auf die Sichtweise einer Historikerin auf diese Gruppierung. Hannah Coler hat mit „Cambridge 5 – Zeit der Verräter“ einen wenn auch dokumentarisch, so doch äußerst spannenden Roman geschrieben, der sich an den neuesten Forschungsergebnissen orientiert und auch die ehemals unter Verschluss gehaltenen Mitrochin-Papiere (Freigabe erst 2014) des KGB berücksichtigt. Die Rahmenhandlung spielt 2014/15. Wera, eine deutsche Doktorandin, schreibt in Cambridge ihre Promotionsarbeit über Kim Philby. Ihr Doktorvater ist Hunt, ein exzentrischer Historiker mit Vergangenheit, war er doch während seiner Studienzeit ein Linker und Anfang 1970 an der Garden-House-Revolte beteiligt. Seine damaligen Freunde, deren Leben er mit zunehmender Skepsis beäugt, sind noch immer in Cambridge zugange, lehren, forschen, geben Gesellschaften oder veröffentlichen triviale Publikationen. Von seinen Doktoranden fordert er immens viel, vor allem neue Erkenntnisse. Und so muss Wera immer wieder den aktuellen Stand ihrer Forschungen rapportieren. Und genau das sind die interessanten Passagen des Romans, in denen uns Coler durch Weras Augen mit den verschiedenen Aspekten des Lebens und Wirkens Philbys bekannt macht. Sie verweilt aber nicht nur in der Vergangenheit sondern bringt auch noch durch einen Mord eine aktuelle Komponente ins Spiel. Diesen Handlungsstrang hätte ich zwar nicht unbedingt benötigt, aber es zeigt, dass Cambridge auch heute noch, gerade unter dem Aspekt der neuen Technologien, ein lohnenswerter Spielplatz für Geheimdienste und deren Agenten ist. Ein interessanter Handlungsort, hier und da sarkastische Kommentare zum akademischen Leben, Charaktere mit Ecken und Kanten, ein spannender und gut recherchierter historischer Hintergrund – so wird Geschichte lebendig!

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Alle Kunst ist subjektiv...!

Von: Christine Liebold aus Freiburg im Breisgau

19.09.2017

Mit Interesse habe ich die Rezensionen für "Cambridge 5" gelesen und wieder einmal festgestellt, dass ...: Siehe Überschrift! Ich habe dieses Buch mit großer Freude und Spannung gelesen und kann nicht nachvollziehen, wie man die Personen "steril", "langweilig" "blutleer" empfinden kann. "Verstrickungen", "zu viele Informationen" - mag sein. Das Buch verlangt einen hoch konzentrierten Leser (nicht "diagonal"!), dem sich, geführt vom sorgfältig gesponnenen Roten Faden, ein kunstvolles Spinnennetz erschließt, leicht gemacht durch den eleganten und schnörkellosen Stil der Autorin. Für mich Höhepunkte der Spannung: Vier Kapitel, in denen nur von "sie" die Rede ist (wer ist "sie"??). Anderes Beispiel: WER hat die Steine geworfen?? WER hat Stef getötet?? Cui bono? Die Versuchung, mal eben die letzten Seiten zu konsultieren, war groß - zum Glück konnte ich mich beherrschen! Das Bewegen auf 3 zeitlichen Ebenen (1934-1963, 70er Jahre, 2015/16) sorgte bei mir für zusätzliches Spannungspotential. War vielleicht die Vorankündigung irreführend? Nein, ein "Thriller" ist "Cambridge 5" meiner Meinung nach nicht. Ein Krimi? Ein Roman? Das schon eher. Aber egal, unter welcher Prämisse: Ich werde es sicher weiter empfehlen und Freunden zum Geschenk machen, die so ähnlich "ticken" wie ich. So ist es nun mal: Künstler - egal ob malende, musizierende, schreibende etc. - müssen damit leben, dass ihr Schaffen dem Publikum gefällt oder eben nicht. im letzteren Fall wünsche ich ihnen allen ein "dickes Fell"!

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Von: Annegret Ziegert aus Mainz

15.09.2017

Cambridge 5 hat mich, langjährige Leserin von Kriminalgeschichten, von dem sehr bildhaften Anfang bis zu seinem wendungsreichen Ende mit Ausblick sofort in seinen Bann gezogen. Es handelt sich um eine spannend erzählte Spionagegeschichte mit ausgefeilten Dialogen, gut und lebendig charakterisierten Haupt- und Nebenfiguren, einem wohldurchdachtem Plot mit historischem Bezug und einem Setting, das auch heute noch geschichtsträchtig ist und bleiben wird. Von Hannah Coler möchte ich mehr lesen - auch wenn ich mir wieder " die Nächte um die Ohren schlagen muss"!.

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Buchhandlung Memminger GmbH

Von: Silke Gutowski aus Bremerhaven

17.08.2017

Ein spannender Spionageroman, der kunstvoll damals und heute verknüpft. Voller historischer Fakten und dennoch hochinteressant. Der Spionageroman ist tot - von wegen!

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