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Rezensionen zu
Moonatics

Arne Ahlert

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Moonatics

Von: Denise Otten

29.12.2016

Meinung: Der Klappentext hatte mich sehr angesprochen und als die Bestätigung durch das Bloggerportal kam, war die Freude sehr groß. Direkt nach Eingang des Rezensionsexemplars habe ich mich direkt mit Darian auf die Reise zum Mond begeben. Der Roman ist in den 40er Jahren des 21. Jahrhunderts angesiedelt. Die Erde steht kurz vor dem Kollaps. Nicht nur ist der Golfstrom versiegt, auch werden die Ressourcen immer knapper. Darian, der sich stets dort aufhält, wo das Klima gerade so erträglich ist, beschließt nach dem Erkenntniserlangen einer großen Erbschaft, sich eine Reise auf den Mond zu gönnen. Genauer gesagt in das Hotel-Resort Levania. „Nun saß ich also auf dem Beifahrersitz eines Gemüsetransporters und konnte noch nicht ganz fassen, wo ich gerade befand. Ich schaute auf die graue Mondschaft im fahlen Dämmerlicht.“ - Seite 30 Ahlerts Schreibstil lässt sich als flüssig und klar beschreiben, weswegen ich direkt einen Zugang zur Story finden konnte, auch wenn ich zunächst geglaubt hatte, mit Darian nicht warm werden zu können. Schon kurz nach dessen Ankunft wird schnell klar, dass die Uhren dort oben anders ticken. Ein bunter Haufen an Menschen (sowie einem Roboter und einem Kater) haben sich dort oben angesammelt. Die einen für einen kurzen Aufenthalt. Die anderen, um vor der Realität, die auf der Erde herrscht, zu fliehen. Ca. 200 Seiten lang habe ich diesem Treiben als stille Beobachterin, denn anders lässt sich Darians Position nicht beschreiben, beigewohnt. Doch ich fragte mich immer mehr, was Ahlert mir genau mit seinem Roman erzählen mag. Ein roter Faden war bis hier einfach nicht zu erkennen. Vielmehr war es bis zu diesem Punkt eine Aneinanderreihung von teilweise sehr skurrilen (jedoch amüsanten) Ereignissen. Ich kann solchen Episoden jedoch nur etwas abgewinnen, wenn ich ein ungefähres Ziel vor Augen habe. Auch war mir Darians Rolle in dem ganzen nicht klar. Bis zum Ende des Romans konnte ich keinerlei Bezug zu ihm aufbauen, da kaum etwas persönliches von ihm aufblitze. Ich habe den Roman durch seine Augen verfolgt, da er jedoch gefühlt immer nur „irgendwie mit dabei war“ blieben seine Beziehungen zu den anderen Bewohnern und auch sein Denken sehr schwammig. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass er eine eigene Meinung zu bestimmten Themen hatte, oder diese vertreten hat. Nachdem ich den Roman dann für eine kleine Pause, in dem ich einen kurzweiligen Roman gelesen habe, bei Seite gelegt hatte, wollte ich Ahlert jedoch eine weitere Chance geben. Und tatsächlich konnte mich das Buch auf den letzten 100 Seiten noch einmal abholen. Denn für den Abschluss, so wirkte es, sollten noch einmal alle Register aufgezogen werden. Die Spannung, die ich in den Seiten davor so vermisst habe, wurde hier, so schien es mir, bis zum Anschlag aufgedreht und die Ereignisse überschlugen sich. Ich hätte mir gewünscht, dass diese Spannung über den ganzen Roman besser verteilt und Darian als Person etwas greifbarer gewesen wäre. Und dann kam der Schluss. Nein, ich muss es anders ausdrücken. Es kam das abrupte Ende. Ich konnte leider keinerlei Informationen dazu finden, ob es eine Fortsetzung geben wird. Aber ich hoffe doch sehr, dass Ahlert noch Licht ins Dunkeln bringen wird. Mitten im turbulenten Geschehen wurde ein Cut gesetzt und ich als Leser mit vielen Fragen zurück gelassen. In Bezug auf offene Enden setzt Ahlert hiermit ganz neue Maßstäbe. Besonders hervorheben möchte ich die erschreckende, jedoch realistische Umsetzung der Klimakatastrophe auf Erden, die uns auch erwarten wird, wenn wir nicht bald etwas an unserem Konsumverhalten ändern. Fazit: Die Reise auf unseren ständigen Begleiter und seinen wirren Bewohnern war spannend, nicht immer nachvollziehbar und mit Turbulenzen versehen. Nachdem ich die Länge im Mittelteil sowie meine kurzzeitige Leseflaute überwunden hatte, hat mir Ahlerts erster Roman viel Freude bereitet. Als ein Lesehighlight würde ich das Buch jedoch nicht bezeichnen. Dafür konnte der Hauptcharakter leider zu wenig überzeugen.

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