Autorin: Rebecca Martin
Erscheinungstag: 14. Januar 2019
Verlag: Diana-Verlag (Taschenbuch)
Seiten: 496
Inhalt (übernommen)
Frankfurt. Elisabeth Kramer, genannt Elly, einst eine berühmte Schauspielerin, ist entsetzt als sie von den Plänen ihrer Nichte erfährt. Diese möchte eine Festschrift zum 90. Jubiläum des Lichtspieltheaters Odeon schreiben lassen. Elisabeths Vater gründete das Odeon einst, und die alte Frau fürchtet, dass mit den Recherchen ihre Vergangenheit aufgerührt wird. Eine Vergangenheit, die sie seit Jahrzehnten verdrängt hat - und damit eine lang zurückliegende Schuld … Die Geschichte nahm ihren Anfang im Jahr 1923 als die forsche und doch verletzliche Tonja in Elisabeths Klasse kam. Eine tiefe Freundschaft begann – und sie endete in einer Katastrophe.
Charaktere
Leider konnte mich keiner der beiden Hauptprotagonisten überzeugen und berühren. Elly lernen wir als ein schwieriges, ruhiges und zurückgezogenes Kind kennen, das keinerlei sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen hat. Erst als Tonja in ihr Leben tritt, findet sie eine erste und auch letzte Freundin in ihrem Leben. Sie "schliddert" von einem Extrem ins nächste. Sie entwickelt eine ungesunde Freundschaft, stellt Tonja auf ein Podest und richtet ihr komplettes Leben nach ihr. Im zweiten Zeitstrang erleben wir Elly als 100-Jährige. Auch hier finde ich leider keinen Zugang zu ihr. Voller Vorwürfe und Selbstzweifel strahlt sie nur negative Energie aus.
Die zweite Protagonistin war für mich Carina, die die Festschrift zum Odeon schreiben soll. Sie wirkt blass, nüchtern und punktet zudem negativ durch zu schnelle Meinungs- und Verhaltensänderungen.
Schreibstil
Leider kann ich auch hier nichts Positives erwähnen. Eigentlich bin ich von Rebecca Martin spannende, schlüssige Familiengeschichten gewohnt, aber hier habe ich manchesmal quer gelesen. Es dauerte fast 150 Seiten, bis endlich mal was passiert ist, es mit der Geschichte weiterging. Die Entwicklung von Elly ging mir hingegen viel zu schnell (wir sprechen von einer Zeitspanne von 1919 bis 2013). Viele kurze Sätze und indirekte Reden haben mich die Emotionen vermissen lassen. Vielleicht konnte ich auch deshalb keinen Bezug zu Elly und Carina aufbauen.
Fazit
Leider, leider eine Familiengeschichte, die nicht süchtig macht.