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Rezensionen zu
Bis ans Ende der Geschichte

Jodi Picoult

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Wie gewohnt, ist diese Geschichte von Jodi Picoult sehr intensiv. Dieser Roman umfasst wieder eine Menge an Seiten, die man einfach, durch die ganze Geschichte, vergisst. Man ist so schnell mit dem Buch durch. Das Buch ist in drei Teilen aufgeteilt. Sages Großmutter hat mir dabei sehr gut gefallen. Sie steht für stellvertretend für jede polnische Jüdin dieser Zeit und man ist sich beim Lesen bewusst, wie so ein Schicksal ausgesehen haben könnte. Ein großen Respekt dabei an Jodi Picoult, sie muss dabei ganz viel recherchiert haben. Auch ihre Charakter stellt sie ziemlich neutral dar, weder gut noch böse. Der Klappentext verspricht schon ein lang vergrabenes Geheimnis, geht aber nicht weiter darauf ein, in welche Richtung das Geheimnis geht. Die ganze Geschichte ruft die unterschiedlichsten Emotionen hervor. Ich fand das Ende einfach nur überwältigend und war total überrascht. Die Thematik ist aufwühlend, emotional und ernst. Man beschäftigt durch das Buch automatisch mehr, mit der damaligen Zeit. Ich war schlicht und einfach fassungslos, über die Schicksale der Zeit. Dennoch gibt es auch noch Hoffnungen, wie man mit diesen Erlebnissen leben kann.

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Ich bekam hier ein anderes Buch zu lesen, als ich erwartet hätte. Dieses Buch fängt ruhig und harmlos an und geht dann so in die Tiefe, dass man viele Dinge im Leben hinterfragt. Hier geht es um den zweiten Weltkrieg. Dies sollte man immer erwähnen in einem Klappentext. Trotz, das ich nicht auf diese Art von Lektüre gefasst war, fesselte mich das Buch. Natürlich war es harte Kost, die sich aber durch den tollen Schreibstil sehr gut lesen lies. In dem Buch geht es hauptsächlich um vier Charaktere. Sage, ihre Oma, Josef Weber und Leo Stein. Diese vier sind so unterschiedlich und doch kreuzen sich ihre Wege in diesem Buch. Josef Weber erzählt Sage grausame Dinge, die er im zweiten Weltkrieg getan hat, doch kann man ihm wirklich vertrauen? Wer stellt sich nach so vielen Jahren selber an den Pranger? Minka, Sages Oma hingegen ist eine Überlebende des Holocaust und verdrängt ihre Erlebnisse eher. Wir alle hatten (hoffentlich) den zweiten Weltkrieg in Geschichte und selbst damals in meiner Jugend verstand ich einfach nicht, wie Menschen anderen Menschen so etwas antun können. Doch hier in dem Buch, waren die Erläuterungen wirklich sehr grausam. Ich selber kann so etwas nicht nachvollziehen. Vielleicht können wir diese Taten erahnen, die damals geschehen sind, aber richtig nachvollziehen können dies wohl wirklich nur Überlebende. Sollen Kriegsverbrecher auch heute noch verurteilt werden? Ja! Sie haben etwas grausames, unvorstellbares getan. Wie könnte man dies nicht verurteilen? Nur weil der zweite Weltkrieg schon lange vorbei ist? Das macht die Tat nicht weniger schlimm. Die Frage, die sich mir immer wieder beim lesen dieses Buches stellte, was: Hatten die Jugendlichen damals eine große Wahl in die Hitler Jugend zu gehen und später in die SS? Versteht mich nicht falsch, ich verachte diese Menschen und trotzdem mache ich mir Gedanken darum. Hatten sie die Wahl, die wir heute haben? Was wurde damals alternativ noch angeboten? Haben die Eltern vielleicht einen Teil dazu beigetragen oder empfanden die Deutschen dies damals als richtig? Hätte es etwas geändert, wenn ein einzelner sich geweigert hätte? Hätte dies den Krieg verhindern können? Ich denke diese Fragen muss jeder für sich beantworten. Eins ist klar. Damals, wie heute ist es die Entscheidung eines jeden einzelnen, jemanden zu töten oder eben nicht. Dafür kann man keinen anderen verantwortlich machen. Und jeder, der ein solches verbrechen begeht, gehört bestraft. Meiner Meinung nach sollte ein solches Buch zur Pflichtlektüre in jeder Schule werden. Werden die Kinder/ Jugendlichen heute überhaupt noch vernünftig über die Kriege aufgeklärt?! Natürlich ist dies hier kein Humorvolles Buch, sondern ein Buch das uns zum nachdenken anregt, wie gut es uns heute doch geht und wie tragisch unsere Geschichte war.

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Vorsicht Spoiler! Zugegeben, am Anfang hört es sich noch nach einem typischen Liebesroman an. Sage ist Mitte 20, arbeitet in einer kleinen Bäckerei und erzählt aus ihrem Leben. Doch spätestens nach den ersten 20 Seiten bekommt man einen ganz anderen Blickwinkel auf die vorherrschende Situation. Plötzlich stellt sich der deutlich ältere Josef Weber in ihr Leben und von einen auf den anderen Tag bekommt nicht nur Sages Leben eine andere Bedeutung, sondern auch die Bedeutung des gesamten Buches ändert sich. Ich möchte nicht zuviel vorwegnehmen, aber das große Geheimnis handelt um die Holocaust Geschehnisse in Deutschland. Sages Geschichte? Wird zur Nebensache. Besonders intensiv wird die Geschichte von Sages Großmutter Minka, einer polnischen Jüdin, erzählt. Im Gegensatz zu dieser Geschichte steht Josef Weber, über mehrere Seiten bekommt man auch Einblicke in seine Vergangenheit. Schlussendlich gibt es auch noch Adam und Leo, welche beide in mehr oder weniger guter Verbindung mit Sage fungieren. Um ehrlich zu sein, fand ich diese kleine Liebesgeschichte zwar nett, jedoch lag der Mittelpunkt meines Erachtens nach auf den Geschehnissen rund um Josef, Minka und Sage. Im Großen und Ganzen bin ich einfach nur überwältigt. Durch intensive Schilderungen konnte ich mich beim Lesen sehr gut in bestimmte Positionen der Charaktere hineinversetzten. Es fühlte sich alles sehr real, aber somit auch gleichzeitig sehr grausam an. Picoult hat für diesen Roman sehr viel recherchiert und konnte somit bestimmte Geschehnisse der NS-Zeit sehr detailreich wiedergeben, dies führt zu einer noch besseren Intensivierung der Geschichte. Trotz all dieser schlimmen Schicksale ist es aber kein Buch das einen selbst sehr belastet. Natürlich denkt man viel darüber nach (Sehr viel!), aber durch mehrfache Spannungsbögen möchte man das Buch einfach nicht mehr weglegen. Um ehrlich zu sein, möchte ich dieses Buch gar nicht mehr missen. Noch Tage danach denke ich über manche Situationen von Minka, Sage oder Josef nach. Jodi Picoult hat es mit "Bis and Ende der Geschichte" geschafft, ein neues Lieblingsbuch in meinem Bücherregal zu schaffen.

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INHALT: Sage Singer ist eine junge, leidenschaftliche Bäckerin. Als sie den allseits beliebten pensionierten Lehrer Josef Weber kennenlernt, entwickelt sich trotz des großen Altersunterschieds eine enge Freundschaft zwischen ihnen. Doch als Josef ihr eines Tages ein lange vergrabenes, schreckliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem Dilemma. Denn wo verläuft die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade? MEINUNG: Dieses Buch lässt sich eigentlich mit einem Wort gut beschreiben: Intensiv. Wie so häufig bei Jodi Picoults Romanen umfasst auch dieser Roman wieder eine Menge an Seiten. Nach meiner Meinung hätten es auch noch mehr sein können. Hier waren einfach keine Seite und kein Wort zu viel. Ich habe fast alle auf Deutsch erschienenen Romane von ihr gelesen und in diesem Jahr ist es auch schon mein drittes Buch und wieder war es ganz anders. Der Klappentext verrät nicht, was für eine große Thematik diesem Roman zu Grunde liegt. An dieser Stelle muss ich dies vorweg greifen, denn sonst fällt es sehr schwer, dass Buch zu rezensieren. Josef Weber ist ein ehemaliger Nazi-Offizier und Sages Großmutter ist eine polnische Jüdin, die im Konzentrationslager gewesen ist. Die Geschichte von Sage Großmutter dominiert in meinen Augen fast den ganzen Roman, der in drei Teile aufgeteilt ist. Die Geschichte hat mich am meisten berührt und gleichzeitig schockiert. Die Handlung um Sage ist dabei fast zur Nebensache geworden, obwohl auch sie ihre Probleme hat. Die Freundschaft zwischen Josef und ihr fand ich weniger gut ausgearbeitet, obwohl später klar wird, warum er Sage ausgewählt hat. Dadurch, dass Sage sich an das FBI wendet, um Josef zu melden oder zu verraten (kann man sehen wie man möchte), bekommt man auch Einblick in die Spezialabteilung, die in den USA für solche Verbrechen zuständig ist. Hier lernt Sage auch Leo Stein, den zuständigen FBI-Agenten kennen. Die Liebesgeschichte hätte in meinen Augen nicht sein müssen, war aber auch in Ordnung und den beiden auch vergönnt. Meiner Meinung nach muss man gar keine fiktiven Horror-Geschichten schreiben und lesen, der Holocaust bietet genug Geschichten, die einen fassungslos und verstört zurück lassen. Jodi Picoult beweist wieder eine exzellente Recherche. Auch wenn es Sages Großmutter nicht wirklich gegeben hat, steht sie stellvertretend für jede polnische Jüdin dieser Zeit und man ist sich beim Lesen bewusst, dass so ein Schicksal ausgesehen haben könnte. Jodi Picoult greift auch die Thematik der Aufarbeitung auf. Dabei stellt sie heraus, dass jeder und jede Überlebende anders mit den Geschehnissen umgeht und das man dies respektieren muss. Jodi Picoult stellt ihre Charaktere in ihren Romane häufig so dar, dass es keiner wirklich ausschließlich gut oder ausschließlich böse ist. Im Verlauf ihrer Romane gerate ich immer mehr in den Zwiespalt, dass ich mich nicht wirklich für eine Seite entscheiden kann. Diesmal war es anders. Es fällt schwer mit einem Nazi Mitleid zu haben, auch wenn Picoult sehr ausführlich aufgezeigt hat, wie man dort damals quasi „reingerutscht“ und wenig Möglichkeiten hatte sich der Gehirnwäsche zu entziehen. Am Ende gibt es eine Wendung, die ich aber schon voraus gesehen habe, was nicht schlimm war. Doch sie hat großen Einfluss auf Sages Entscheidung bzw. auf das, was danach kommt. Mir hat am Ende die Aufarbeitung von Sages letztendlicher Entscheidung gefehlt, denn damit muss sie jetzt leben. Ich bin auch jetzt noch zwiegespalten, ob es die richtige war. Das Buch schockiert und berührt einen. Man ist schlicht und einfach fassungslos, auch wenn schon häufig über die Schicksale dieser Zeit gelesen hat. Mich schockiert es immer wieder aufs Neue. Dennoch gibt es auch Hoffnung, wie man diesen Erlebnissen leben kann. Die Frage, die Picoult in diesem Roman aufwirft ist: Ist man auf ewig ein schlechter Mensch, nur weil man einmal oder eine Zeitlang etwas getan hat, was falsch war? Kann man solchen Menschen verzeihen? Fragen, die nicht so richtig zu beantworten sind. FAZIT: Jodi Picoult hat mal wieder bewiesen, dass sie es kann und dass sie nicht umsonst eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen ist. Trotz einiger kleiner Kritikpunkte hat mich dieses Buch von der ersten Seite an gefangen genommen und wir in mir noch lange nachhallen, was natürlich auch der Thematik des Buches geschuldet ist. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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Klappentext laut Amazon: Sage Singer ist eine junge, leidenschaftliche Bäckerin. Als sie den allseits beliebten pensionierten Lehrer Josef Weber kennenlernt, entwickelt sich trotz des großen Altersunterschieds eine enge Freundschaft zwischen ihnen. Doch als Josef ihr eines Tages ein lange vergrabenes, schreckliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem Dilemma. Denn wo verläuft die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade? Meine Meinung: Das Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt - ein herzliches Dankeschön dafür! Ich wusste gar nicht, was mich hier erwartet. Der Klappentext spricht zwar von einem lang vergrabenen Geheimnis, welches zum Vorschein kommt, geht aber nicht darauf ein, in welche Richtung dieses Geheimnis gehen soll. Deshalb fing ich mit der Geschichte an, ohne zu wissen, wo es mich hinführen wird und am Ende stand ich da und war einfach nur überwältigt von einem Roman, welcher mich ganz tief bewegte und die unterschiedlichsten Emotionen hervorrief. Es fällt mir zum ersten Mal schwer, den Inhalt kurz und bündig zusammenzufassen, da die Autorin mehrere Handlungsstränge erzählt, die am Ende wirklich perfekt zusammen kommen und ganz hervorragend miteinander harmonieren - literarisch ist das wirklich auf der allerhöchsten Messlatte und verdient einfach Respekt. Im Wesentlichen geht es um Sage Singer, eine Bäckerin, die ein sehr geringes Selbstwertgefühl hat und sich deshalb auch nicht wirklich traut, ihr Leben zu leben. Diese lernt den bereits pensionierten Lehrer Josef kennen, der ihr Leben aufgrund des angesprochenen Geheimnisses von Grund auf ändert. Hinzu kommt die Lebensgeschichte von Sage's Großmutter und deren fiktive Geschichte, die im Roman als das Buch der Großmutter vorgestellt wird. Insgesamt erhält man so also vier bis fünf Erzählstränge, die alle unterschiedlicher nicht sein könnten, aber trotzdem zusammen ein eindrucksvolles Bild ergeben. Sage als Hauptfigur war für mich eine Protagonistin, mit der ich mich eher weniger identifizieren konnte. Aufgrund ihres Äußeren als auch ihrer Vorgeschichte, hält sie nämlich gar nichts von sich selbst und hat deshalb auch nicht wirklich die Motivation, mit anderen in Kontakt zu treten oder ihr Leben mal in die Hände zu nehmen. Schade, denn man liest als Leser das Potenzial heraus. Schön ist allerdings, dass im Laufe der Geschichte Sage immer mehr an sich und den Aufgaben, vor die sie gestellt wird, wächst und so zu einer Figur wird, die nicht mehr ganz so überkritisch ist wie am Anfang und trotzdem einige Aspekte ihres Lebens reflektiert. Diese Entwicklung freute mich als Leser und war wohl mit einer der Gründe, warum ich das Buch nicht aus den Händen legen wollte. Ich verzichte in dieser Rezension absichtlich auf die Benennung der Thematik, um die es in "Bis zum Ende der Geschichte" geht, denn ich möchte niemanden abschrecken. Hätte man mir diese nämlich verraten, wäre ich vielleicht nicht ganz so motiviert an das Lesen herangegangen. Denn wie man sich es denken kann, ist das, um was es geht wirklich ein sehr emotionales, aufwühlendes und ernstes Thema, das man aufgrund des Buches noch einmal völlig anders erlebt als jemals zuvor und sich noch einmal intensiver mit den Ereignissen der damaligen Zeit beschäftigt. Ich hatte dabei ganz starke Erinnerungen an "Solange am Himmel Sterne stehen", denn thematisch überschneiden sich die Bücher, obwohl sie völlig anders aufgebaut sind und deshalb auch unterschiedliche Stärken haben. Mein Fazit: Was soll ich also sagen? "Bis zum Ende der Geschichte" nahm mich mit auf eine Reise, die sehr intensiv und gefühlvoll war und auf der ich viel über die Figuren, aber auch ein kleines Stückchen über mich lernte. Durch den literarisch hervorragend aufgebauten Stil des Buches, den unterschiedlichen Handlungssträngen (die übrigens auch alle unterschiedliche Schriftarten inne halten), die schlussendlich alle zusammenführen und die sehr diversen Charaktere, die alle zur Geschichte beitrugen, war der Roman nicht irgendein Buch, welches ich gelesen habe, sondern eine Erfahrung, die ich wohl nie vergessen werde und an die ich mich auch noch in zehn Jahren erinnere -das sind Bücher, die man nicht vergisst, die einem so unter die Haut gehen, dass man gar nicht kann und die einen deshalb auch nie ganz loslassen werden - das möchte ich aber auch gar nicht und genau deshalb gibt es von mir auch volle Punktzahl und eine ganz dringende Leseempfehlung.

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Ich bin verzaubert von Picoult, von ihrer Gabe, eine Geschichte so zu erzählen, dass sie die Seiten selbst verlässt und an mir und meinen Gedanken hängen bleibt. Lange liest sich dieser wunderbare Roman wie ein ganz normales Buch, ein leichtes Liebesdrama, denkt man, leicht unterbrochen und ein wenig gestört von den sonderbaren Zwischengeschichten, die in anderer Schriftart in eigenen Kapiteln dargeboten werden. Anfangs sehr schwer zu verstehen und vom Stil wirklich brüchiger, als ich es jemals von ein und dem selben Autor gesehen habe, fügt sich Ania mit ihrem Aleksander schnell in die Hauptgeschichte mit Sage ein. Wieso, weshalb, warum scheinen am Ende keine Fragen mehr zu sein, denn alles ergibt Sinn und muss so sein, wie es nun einmal ist. Denn alles ist geschehen. Schrecklich grausames, und auch schönes. Der Tod ist in Picoults kleinem Meisterwerk allgegenwärtig und bald auch schon alltäglich. Als ich die ersten paar Seiten las, war ich begeistert von der Leichtigkeit des Stils und des dezent durchscheinenden Schalks in ihrer Stimme. Doch das kann sie nicht halb so gut, wie ich finde, wie das wirklich Zeichnende so ausdrucksstark zu zeigen, dass es einen in den Alltag begleitet. Ich selbst war gefesselt von Minkas Erzählungen, die für mich ein ganz neues Licht auf unsere Geschichte und unseren Umgang mit ihr werfen. Ich hab von ihr geträumt und mit ihr gelitten, auch noch Tage nach der letzten Seite. Doch halt stopp. Zu viel auf einmal für jemanden, der nicht vertraut ist mit meiner Minka, nicht wahr? Eigentlich geht es um Sage, die nach dem Verkehrstod ihrer Mutter eine Trauergruppe besucht und dort Josef kennenlernt, ein alter Mann mit einem schwerwiegenden Geheimnis. Schon früh offenbart er sich Sage und bürdet ihr damit eine große Verantwortung auf: Er verlangt von ihr, ihm zu vergeben, ein Ungeheuer zu sein. Jahrelang versteckte er seine wahre Identität und will nun endlich sterben, doch ohne Sage sieht er sich dazu nicht in der Lage. Sage wirft sein Geheimnis völlig aus der Bahn und sie sucht Rat bei jemandem, der sich mit dem Tod auskennt: Ihrer Großmutter Minka, eine Auschwitz-Überlebende. In mannigfachen Details und wirklich schrecklich ehrlichen Bildern durchlebt man noch einmal diese furchtbaren Jahre der Verfolgung und des Leides. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe gelitten, doch gleichzeitig war ich so dankbar. Eine Hauptfrage des Romans ist die Unterscheidung zwischen Gut und Böse, Schwarz und Weis. Gibt es bloße Abstufungen von Grau in dieser Welt? Ist Mord gleich Mord und Heldentum gleich Heldentum? Ich danke Minka dafür, mir die Augen für die eine, und Josef dafür, mir die andere Seite gezeigt zu haben. Denn nein, es gibt kein Schwarz und Weiß. „In der Geschichte geht es nicht um Daten und Orte und Kriege. Es geht um die Menschen, die die Räume dazwischen füllen.“ Richtig, denn was ist unsere Welt, wenn es nicht um Erbarmungslosigkeit oder Barmherzigkeit geht? Sind wir Menschen noch menschlich, auch wenn die Welt es nicht mehr ist? Wo ist der Gott, von dem alle sprechen, und für wie viel von allem ist er selbst verantwortlich? Gleichzeitig gibt uns Picoult Perspektiven und Auswege aus der Trauer, bildet uns über das Sterben und wie man die Welt verlassen kann, was das aus dem Ende der Geschichte macht. Was sie noch kann? Menschen erkennen, in ihrer vollen Ernsthaftigkeit. Denn Menschen sind nicht all das, was man von ihnen erwartet, sie sind so vieles mehr, und so vieles weniger. Es kommt auf die Perspektive an, auf die Wahl des gottverdammten Blickwinkels, der ein ganzes Verbrechen an der Menschheit harmlos erscheinen lassen oder als der Raub an der eigenen Identität gesehen werden kann. Ich bin wieder einmal beeindruckt davon, was ein Mensch mit seinen Worten bewegen kann, wen man bewegt und mit welcher Intention. Ich habe gelacht, geweint, gefiebert und nicht alles glauben können, was schien wie ein morbider Albtraum, und doch in der Verantwortung einer ganzen Nation stand. Es ist keine schlechte Nacherzählung, es scheint wie ein Zeitzeugengespräch der heutigen Zeit, sehr ehrlich, ungezwungen und mit Verweis zu uns und unserem Leben. Dieses Buch verfolgt und prägt und ist alles andere als das leichte Liebesdrama, das es scheint zu sein. Aber was ist schon so, wie es scheint?

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*Klappentext* "Sage Singer ist eine junge, leidenschaftliche Bäckerin. Als sie den allseits beliebten pensionierten Lehrer Josef Weber kennenlernt, entwickelt sich trotz des großen Altersunterschieds eine enge Freundschaft zwischen ihnen. Doch als Josef ihr eines Tages ein lange vergrabenes, schreckliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem Dilemma. Denn wo verläuft die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade?" *Bewertung* Von Jodi Picoult habe ich bis jetzt nur "Beim Leben meiner Schwester" gelesen. Dieses Buch hat mich berührt und auch lange danach nicht mehr losgelassen. Umso gespannter war ich also noch ein Buch besagter Autorin zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht! Mit "Bis ans Ende der Geschichte" hat Jodi Picoult wieder bewiesen, was für eine großartige Geschichtenerzählerin sie ist. Inhalt: Die leidenschaftliche Bäckerin Sage Singer fühlt sich für den Tod ihrer Mutter verantwortlich. Seit dem tragischen Autounfall trägt sie eine Narbe im Gesicht und fühlt sich hässlich. Den 90-jährigen Josef Weber lernt sie beim Besuch ihrer Trauergruppe kennen und schon bald entsteht eine enge Freundschaft zwischen den beiden. Doch eines Tages erzählt Josef ihr von seiner Vergangenheit als Nazi und seiner Rolle während des Holocaust. Sage soll ihm nicht nur vergeben, sie soll auch seinem Leben ein Ende bereiten. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die junge Einzelgängerin Sage Singer. Aufgrund ihrer Narbe, die sich von ihrer Augenbraue über die Wange zieht, hält sie sich selbst für unattraktiv und bezeichnet sich sogar als Monster. Zu sehen, wie sie sich im Verlauf der Geschichte entwickelt und immer mehr öffnet, finde ich großartig. Neben Josef Weber spielen auch noch andere Charaktere eine wichtige Rolle: Sages Großmutter, die den Holocaust überlebt hat, und Leo, der Kriegsverbrecher aus der NS-Zeit vor Gericht bringt. Obwohl die Verbrechen der Nationalsozialisten in vielen Werken und auch in der Schule ausgiebig behandelt werden, finde ich dieses Buch trotzdem unfassbar wichtig. Auch wenn dieses dunkle Kapitel Deutschlands schon längst vergangen ist, so sollte man sich die Vergehen immer wieder neu vor Augen führen. Was vor so vielen Jahren verbochen wurde, lässt sich kaum in Worte fassen. Jodi Picoult stellt unverblümt und grauenvoll real die Taten der Nazis dar. Die Gefühle der Betroffenen, aber auch der Nazis schildert die Autorin authentisch. Auch ihr Schreibstil ist wunderbar - flüssig und locker, aber dennoch mit der nötigen Ernsthaftigkeit, um dieses schwierige Thema aufzugreifen. Von Anfang bis Ende war ich beeindruckt und gefesselt von der Art und Weise, wie Picoult die Ereignisse darstellt. Die Wendung am Ende des Buches hat mich unvorbereitet getroffen und dafür gesorgt, dass ich die erzählte Geschichte in einem andern Blickwinkel sehe. Brilliant finde ich, dass je nachdem aus welcher Perpektive die Geschichte erzählt wird, die Schriftart sich ändert. Teilweise verstörend, bewegend und zutiefst emotional erzählt Jodi Picoult die Begebenheiten des Holocaust, die zum Nachdenken anregen. Nicht selten musste ich schwer schlucken und kurz durchatmen, um mich zu sammeln, weil es mir so nahe gegangen ist. Bestürzend und großartig zugleich - unbedingt lesen!

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Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die 25jährige Bäckerin Sage Singer und der pensionierte Josef Weber. Trotz des großen Altersunterschied freunden sich die beiden an - allerdings wird diese Freundschaft auf eine harte Probe gestellt, als Josef Sage bittet ihr beim Sterben zu helfen. Der Grund für diesen Wunsch ist begründet in seiner Vergangenheit, in der er in der NS-Zeit eine unrühmliche Rolle spielte. Der ehemalige NS-Offizier bittet eine junge Frau mit jüdischen Wurzeln stellvertretend für die von ihm getöteten Juden um Vergebung. Der Leser wird mitgenommen auf eine aufwühlende Reise in das dunkelste Kapitel unserer Geschichte - dabei wechseln sich verschiedene Erzähler ab. Ich habe bereits viele Bücher aus dieser Zeit gelesen, aber keines hat mich bisher so berührt, mir beim Lesen die Kehle zugeschnürt und mir Tränen in die Augen getrieben. Die Geschichte geht definitiv unter die Haut. Es ist so erschreckend real geschrieben - hier zeigt sich, dass die Autorin zahlreiche Zeitzeugen für dieses Buch befragt hat und intensiv recherchiert hat. Es wechseln sich nicht nur die Erzähler ab, sondern auch die zeitlichen Perspektiven - neben der Vergangenheit wird der Leser mit hineingenommen in das Leben von Sage, das sich zu Beginn hauptsächlich in der Backstube und nachts abspielt und sich im Laufe der Geschichte ändert - die introvertierte Sage fängt an, sich anderen Menschen zu öffnen und das Leben am Tag zu entdecken. Ein Buch, welches von Anfang bis zur letzten Seite zu fesseln weiß, ich kann es uneingeschränkt empfehlen.

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