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Rezension zu
Perfect Twin - Der Aufbruch

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Klone, die ein Eigenleben entwickeln - klingt grandios, Potenzial jedoch nicht vollständig genutzt

Von: Elchi
15.03.2015

Meine Meinung: „BETA“ von Rachel Cohn ist der erste Band einer neuen dystopischen Jugendbuch-Reihe. Die Autorin beschreibt auf eine charmant schockierende Art und Weise eine Welt in der die Thematik „Klonen“ und „Drogen“ zum Alltag gehören und appelliert dabei an den Verstand des Lesers die schweren Folgen nicht außer Acht zu lassen. Der Schreibstil ist einfach und leicht verständlich, fast schon wirken manche Dialoge eher kindlich, da sie so abgehackt klingen. Was meiner Meinung nach aber dennoch wiederum gut zur Geschichte passt, da diese aus Sicht der Protagonistin Elysia, ein geklonter Teenager in der Ich-Form erzählt wird. Den Beginn der Geschichte finde ich gut gewählt, da man gemeinsam mit Elysia, die gerade erst frisch geklont wurde die Welt um einen herum entdeckt. Gemeinsam mit ihr begeben wir uns auf Entdeckungsreise, erlernen neue menschliche Reaktionen und müssen Erfahrungen sammeln im Umgang mit Menschen und anderen Klonen. Demnach wird nicht nur unsere Protagonistin ihrer Welt ein Stück näher gebracht, sondern auch wir als Leser erhalten immer tiefere Einblicke. Die Beschreibungen der Umgebung, sowie das Leben auf der Insel sind sehr detailliert, weshalb es sich an einigen Stellen ein wenig in die Länge zieht und teils einen etwas langweiligen Eindruck hinterlassen kann, andererseits sind manche bildhaften Beschreibungen auch wieder sehr von Vorteil um sich ein besseres Bildnis zu schaffen. Zudem erfahren wir die Unterschiede zwischen den einzelnen Klonen, ihren persönlichen Markierungen und zu welchen Zwecken sie eingesetzt werden. Diesbezüglich ist auch die Covergestaltung sehr erwähnenswert, da das Mädchen auf dem Cover mit ihren fuchsia farbenen Augen und dem Schwertlilien-Tattoo genau die Beschreibungen von Elysia reflektiert und der Titel „BETA“ ihr Dasein als Teen-Beta-(Version) beschreibt. Die Charaktere der Geschichte konnten mich leider nicht so wirklich überzeugen. Sie wirken auf mich noch nicht ausgereift genug und sind mir persönlich zu oberflächlich. Elysia ist ein 16-jähriger Teenager-Klon, deren Aufgabe es ist, die Menschen in ihrer Umgebung glücklich zu machen. Als Klon sollte sie keine Gefühle kennen und auch keinerlei Erinnerungen an die Zeit ihrer First besitzen, aber genau dies tut Elysia. Zu Beginn ist sie unterwürfig und tut was man von ihr erwartet, aber nach und nach entwickelt sie Bedürfnisse und Wünsche genauso zu sein, wie normale Teenager. Sie möchte ihre „bei Klonen nicht erwünschte Gefühle“ nicht unterdrücken, sondern diese zeigen dürfen und entwickelt Kampfgeist. Die Teenager sind mir eher unsympathisch, sie wissen nichts, aber auch so gar nichts in ihrem Leben zu schätzen und sind versucht durch die Droge „Raxia“ ihr Glücksgefühl bis ins unermessliche zu steigern. Das Leben der Erwachsenen scheint sich einzig und allein um Wohlstand und Ansehen zu drehen, dessen dem Leben auf der Insel entspricht. Demnach auch die Erschaffung der Klone als Recyclingtrend um Arbeitskräfte zu schaffen, um sich ja nicht die Finger schmutzig zu machen und das Leben auf der Insel im Paradies genießen zu können. Den wenigen Nebencharakteren, die sehr interessant hätten werden können (oder mich zumindest ein wenig gereizt haben), wurde dagegen leider zu wenig Beachtung geschenkt oder sie sind zu schnell von der Bildfläche verschwunden. Aber worum geht es eigentlich? Das Leben auf der kleinen Insel Demesne scheint das reinste Paradies zu sein. Die Luft wurde mit extra Sauerstoff angereichert, so dass ein Wohlbefinden sich in einem breit macht und man zum Arbeiten Klone erschaffen hat, die den Schönen und Reichen (Demesne ist voll davon) dienen und jeglichen Wunsch von den Augen ablesen. Klone besitzen keine eigene Meinung und haben keine Gefühle. Ansonsten sind sie defekt, was schwerwiegende Folgen hat. Der neueste Trend sind Teen-Betas. Elysia, ist eine von ihnen – ein ganz neues Modell. Aber irgendetwas stimmt nicht mir ihr, denn sie entwickelt Gefühle und besitzt Erinnerungen, die aus der Zeit ihrer First stammen müssen. Nach und nach ergreift sie der Kampfgeist und sie ist bereit für ihre Freiheit zu kämpfen… Die Grundidee über das Klonen und die Entwicklung von Elysia, wie sie nach und nach immer menschlicher wird, finde ich an für sich sehr interessant, allerdings hat es mir zu Beginn der Geschichte an Spannung gefehlt, diese sich nur mühsam aufbaut und zum Ende des ersten Bandes etwas zu schnell voran getrieben wurde. Und dann natürlich am besten Punkt mit einem fiesen Cliffhanger enden musste. Ich kann nur sagen, dass ich hoffe dass die Folgebände nicht auch so langsam in die Gänge kommen, sondern gleich spannungsgeladener weiterverlaufen und die Charaktere ein wenig mehr Tiefgang erhalten. Zumindest würde ich mir dies für eine lesenswerte Fortsetzung wünschen! Fazit: Grandiose Idee mit kleinen Startschwierigkeiten, ausbaufähigen Charakteren und drohendem Zeigefinger der Autorin, die auf eine charmant schockierende Art und Weise an den Leser appelliert.

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