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Rezension zu
LÚM - Zwei wie Licht und Dunkel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Tolle Idee, aber an der Umsetzung haperte es so manches Mal

Von: Claudias Bücherhöhle
14.03.2015

LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel von Eva Siegmund erschienen bei cbt Der Klappentext In der Trümmerstadt Adeva entscheidet sich für alle 15-Jährigen in der Nacht der Mantai, welche Gabe sie haben. Ein Mal, das auf dem Handgelenk erscheint, zeigt an, ob man telepathisch kommunizieren, unsichtbar werden oder in die Zukunft sehen kann. Doch bei Meleike, deren Großmutter eine große Seherin war, zeigt sich nach der Mantai – nichts. Erst ein schreckliches Unglück bringt ihre Gabe hervor, die anders und größer ist als alles bisher. Als Meleikes Visionen ihr von einem Inferno in ihrem geliebten Adeva künden, weiß sie: Nur sie kann die Stadt retten. Und dass da jenseits der Wälder, in der technisch-kalten Welt von Lúm, jemand ist, dessen Schicksal mit ihrem untrennbar verknüpft ist … Meine Meinung zum Cover Das Cover dieses Buches ist mir zuerst wegen seiner Farben aufgefallen. Da ich Lilatöne jeglicher Art liebe, gönnte ich diesem Buch natürlich noch einen weiteren Blick. Als Motiv ist wahrscheinlich Protagonistin Meleike hoch aufragend hinter der Stadt Lúm zu sehen. Auch schwarze, über der Stadt kreisende Vögel sind zu erspähen. Die Story besteht aus mehreren Kapiteln, die weder Nummerierung noch Betitelung aufweisen. Einzig die Vögel vom Cover sind jedes Mal an den Kapitelanfang gestellt. Charaktere und meine Meinung Meleike ist eine wirklich sympathische junge Protagonistin, die in verschiedenen Situationen sehr stark wirkt. Doch manchmal kommt auch der typisch trotzige Teenager durch, was sie mir noch authentischer erscheinen ließ. Mit der ganzen Last auf ihren Schultern muss man nicht immer stark sein! Trotz allem findet sie sich ganz gut in ihrer neuen Rolle zurecht. Flynn kam mir zuerst wie ein verwöhnter Junge vor, der aus besseren Verhältnissen stammt. Aufgewachsen mit einer liebevollen Mutter, die alles für ihn tun würde, und einem strengen und teilweise grausamen Vater. Dieser kümmert sich nicht groß um andere und ist einzig und allein seinem Beruf verschrieben. Flynn selbst entwickelte sich im weiteren Storyverlauf immer mehr zu einem netten Charakter, der bereit ist, einiges zu riskieren, wenn es sein muss. Ben-Di ist der Fürst von Adeva und war mir sehr unsympathisch. Er nutzt seine Machtstellung gnadenlos aus und gibt dieses Verhalten auch an seinen Ziehsohn Cyr weiter. Dieser wirkte auf mich auch nicht sehr nett und teilweise überaus fordernd. Die Idee der zwei verschiedenen Städte, die voneinander nichts wissen, fand ich toll und reizte mich sehr an dem Buch. Dies erinnerte mich stark an den Film The Village, was keineswegs negativ ist. Doch der Einstieg in die Story fiel mir etwas schwer. Der Leser wird sofort mit vielen Begriffen bombardiert, die immer etwas abgewandelt geschrieben werden (z.B. Peku, Pekuu). Dadurch hatte ich große Schwierigkeiten, die Menschen richtig zuzuordnen und ihre Weltordnung zu verstehen. Jede Figur des Buchs bekommt für seinen Namen eine Abkürzung oder auch Spitznamen, was mir ebenfalls nicht richtig gefiel. Es verwirrte mehr, als dass es nützte. Die Story geht spannend mit dem berühmten Mantai-Fest los, was für die Menschen in Adeva sehr wichtig ist. Hier werden den 15-Jährigen ihre Gaben zugeteilt. Meleike ist eine von ihnen und sehr unglücklich darüber, dass sie keine Gabe erhält. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und es wird für das junge Mädchen alles anders als gedacht… Zuerst werden die Kapitel noch abwechselnd aus der Sicht von Meleike und Flynn erzählt, später werden sie eins. Im späteren Verlauf der Geschichte erlebt der Leser einen Perspektivwechsel, was die beiden Städte Lúm und Adeva angeht. Gefiel mir sehr gut, denn so verpasst man nichts und wird immer auf dem Laufenden gehalten. Zwischendurch erwartet den Leser die ein oder andere Überraschung, aber der Spannungsbogen flacht merklich ab. Es gibt unheimlich viel Gerede und wenige Taten, so dass mit gerade der Mittelteil sehr ermüdend vorkam. Ebenfalls störte mich das Einbringen von zu vielen Figuren, die ich mit der Zeit überhaupt nicht mehr zuordnen konnte. Zudem gibt es viele Wiederholungen für ein und dasselbe Ereignis, da dieses mitunter aus der Sicht von verschiedenen Personen ständig erwähnt wird. Das nervte mich mit der Zeit schon etwas… Zum Ende der Story steigt die Spannung wieder etwas an, was auch dringend nötig war. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, dass man mit einer vagen Angst manchmal besser leben konnte als mit deren grausamer Erfüllung. Seite 342 Mein Fazit Eva Siegmund konnte mich mit ihrem Debütroman „LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel“ nur mittelmässig überzeugen. Die Idee hinter der Story fand ich klasse, doch an der Umsetzung haperte es so manches Mal. Langatmige Textpassagen, Verzettelung eines zeitlich festgelegten Ereignisses oder auch die verwirrenden und unzureichend erklärten Begriffe schmälerten mein Lesevergnügen. Die Umgebungsbeschreibungen, die gut ausgearbeiteten und authentischen Hauptcharaktere sowie der Perspektivwechsel gefielen mir hingegen sehr gut. Die Unwissenheit der Menschen in den beiden Städten und die damit auftretende Verwirrung bei der Zusammenführung empfand ich als logisch und gut gewählt. Bei einigen Szenen hatte ich wegen der Altersempfehlung meine Bedenken – etwas weniger Brutalität hätte es auch getan. Ich vergebe für dieses Buch gerade noch 3 von 5 möglichen schwarzen Katzen. Die Autorin Eva Siegmund, geboren 1983 im Taunus, stellte ihr schriftstellerisches Talent bereits in der 6. Klasse bei einem Kurzgeschichtenwettbewerb unter Beweis. Nach dem Abitur entschied sie sich zunächst für eine Ausbildung zur Kirchenmalerin und studierte dann Jura an der FU Berlin. Mit dem ersten Staatsexamen in der Tasche begann sie 2011 als Volontärin bei einem Hörbuchverlag in der Lizenzabteilung. Doch schon bald wurde ihr Textgespür entdeckt und so wechselte sie ins Lektorat. „LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel“ ist ihr Romandebüt. ab 13 Jahren 512 Seiten ISBN 978-3-570-16307-8 Preis: 16,99 Euro © Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für dieses Exemplar und das in mich gesetzte Vertrauen bedanken!

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