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Rezension zu
Vom Ende eines langen Sommers

Vom Ende eines langen Sommers

Von: Manuela Hahn
21.09.2018

Inhalt: Die schwangere Mariella lebt als Bildhauerin in Amsterdam, als sie ein Paket aus Italien bekommt, bis zum Rand gefüllt mit den Tagebüchern ihrer kürzlich verstorbenen Adoptivmutter Franka, zu der sie immer ein eher unterkühltes Verhältnis hatte. Meine Meinung: Achtung kann Spoiler enthalten. 1944 verbringt die 17-jährige Franka den Sommer bei ihrer Familie in einem kleinen, italienischen Dorf, in ihrem Haus sind deutsche Offiziere einquartiert, die Resistenza versteckt sich in den Bergen und Franka bringt mit nächtlichen Botengängen für den Widerstand nicht nur sich in Gefahr. Ihre Liebe zu einem der deutschen Offiziere macht ihr Leben zu dem nicht einfacher. 2003 Franka liegt im Sterben, gemeinsam mit Mariella verbringt sie den Sommer wieder auf dem Gut in Italien. Die starrköpfige Frau weigert sich ärztliche Hilfe anzunehmen und leidet mit stoischer Ruhe. 2004 Mariella lebt nach dem Tod ihrer Mutter wieder in Amsterdam, kurz vor der Geburt ihres Kindes liest sie die Tagebücher ihrer Mutter und beginnt ihr Verhalten zu verstehen. Beate Teresa Hanika erzählt die Geschichte im Wechsel auf diesen 3 Zeitebenen. Je mehr ich von Franka erfuhr, desto mehr meinte ich ihr Verhalten zu verstehen, die Distanz, die sie zu ihrer Adoptivtochter aufgebaut hatte, schien mir ein Schutzwall zu sein, ein Schutzwall gegen die Angst einen geliebten Menschen zu verlieren und gegen die Angst das dieser Mensch an der Wahrheit zerbrechen würde. Am Ende des Buches schien mir Franka allerdings nur Feige zu sein, diese starke Frau, die um jeden Preis ihre Familie schützte, die unverheiratet mit einem Adoptivkind im Arm zu ihrer Familie aus New York zurückkehrte, war zu feige ihrer Tochter die Liebe zu geben auf die sie ein Anrecht hatte. Ich kann das nicht verstehen, das lässt mich wirklich ratlos zurück. Hier sind wir an dem Punkt, an dem ich mir wünschte, dieses Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen zu haben. Mich mit anderen Lesern auszutauschen und natürlich mit der Autorin. Vom Ende eines langen Sommers kommt leichtfüßig daher, der Schreibstil ist locker, die Autorin schaffte es mir den italienischen Sommer zu vermitteln, den durchdringenden Duft Basilikums in der Sonne, den Staub auf dem Kirchenvorplatz der von spielenden Kindern aufgewirbelt wird. Ich mag das Buch, ich mag die Protagonisten, auch wenn sie mit manchem Klischee behaftet sind, diese Klischees passen zur Geschichte und in die Zeit. Vom Ende eines langen Sommers, ist eines dieser Bücher, die man in kürzester Zeit liest und während des Lesens denkt: Ja, nette Lektüre für zwischendurch, ein bisschen was fürs Herz, ein bisschen was zum Nachdenken. Und wenn man dann durch ist und eine Nacht darüber geschlafen hat, kommen die Gedanken. Ich werde die weiteren Rezensionen zu diesem Buch auf jeden Fall im Auge behalten, vielleicht verstehe ich Franka eines Tages. Solltet ihr dieses Buch lesen? Auf jeden Fall.

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