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Rezension zu
Das Ende der Menschheit

Habe mehr erwartet

Von: Libellchen
24.06.2018

Über ein Jahrhundert nachdem der Angriff der Marsianer auf die Erde gescheitert ist, wagen diese eine erneute Invasion. Die Menschen haben sich indes einige der technologischen Errungenschaften der Marsianer zu Eigen gemacht, sind aber dennoch der Invasion aus dem All hoffnungslos unterlegen. Denn auch die Marsianer haben dazu gelernt. Zwar landet die erste Welle wieder zuerst in England, verbreitet jedoch nach einiger Zeit auch an zahlreichen anderen Orten der Welt Angst und Schrecken. Wells schrieb seinen Roman "The War of the Worlds" (dt. "Der Krieg der Welten") vor genau 120 Jahren und gilt als Pionier der modernen Science-Fiction Literatur. Als offizielle Fortsetzung schildert nun der Autor Stephen Baxter auf knapp 600 Seiten die Ereignisse einer erneuten Marsinvasion. Erwartet habe ich eigentlich einen spannenden Science-Fiction Roman im modernen Schreibstil der heutigen Zeit. Stephen Baxter bedient sich jedoch Wells Schreibstil der Jahrhundertwende, was das Ganze Werk doch etwas antiquiert erscheinen lässt. Dies allein stört mich persönlich jedoch wenig. Allerdings fixiert sich der Autor doch zu sehr auf Wells und liefert kaum eigene Ideen. Baxter verliert sich zudem oftmals in seitenlangen Erklärungen, Gedankengängen und Dialogen zu unwichtigen Details. Szenen, welche eindeutig Spannung, Action, oder Dramatik liefern könnten, werden vom Autor kurzerhand in groben Zügen zusammengefasst. So muss man sich gerade durch die erste Hälfte des Romans förmlich hindurchquälen und ist an manchen Stellen wirklich versucht das Buch aus der Hand zu legen. Eine Straffung um rund ein Drittel der Seiten, hätte diesem Roman mit Sicherheit nicht geschadet! Infolgedessen ist "Das Ende der Menschheit" leider nur an wenigen Stellen richtig fesselnd. Zudem legt Baxter den Fokus oftmals allzu sehr auf langatmige Kriegsstrategien und weniger auf die Zeichnung seiner Charaktere. Diese bleiben den ganzen Roman über seltsam flach und farblos. Der Klapptext besagt zwar, dass die ganze Menschheit von der Invasion der Marsianer betroffen ist, dennoch spielt der Großteil der Handlung ausschließlich in England. Die globalen Angriffe auf andere Städte der Erde, wie zum Beispiel Berlin, Melbourne, Peking, Konstantinopel, Durban oder St. Petersburg werden im letzten Drittel des Romans lediglich angerissen. Vom viel gelobten und mit einigen Preisen ausgezeichneten Stephen Baxter hätte ich eigentlich mehr erwartet. Für mich ist das Ganze leider nur ein etwas missglückter Versuch an H.G. Wells Klassiker anzuknüpfen.

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