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Rezension zu
Höllenkönig

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unglaublich viel ungenutztes Potenzial

Von: Andraja Meda
18.06.2018

Eine letzte Schlacht steht bevor! Undurchschaubare Feinde und eine Atmosphäre, die Fans von Filmen wie „Die letzte Legion“ oder „Gladiator“ mit sich reißen wird, hält James Abbotts Roman „Höllenkönig“ für seine Leser bereit. Dabei beginnt die Geschichte rund um die Rettung eines dem Untergang geweihten Reiches aus zwei sehr unterschiedlichen Richtungen. Indem der Autor zu Beginn der Handlung mit der von Rachegelüsten getränkten Perspektive des geächteten Kriegers Xavier Argentum und der traditionellen Sicht der Hexen in Jarratox spielt, erhält man einen vielseitigen aber zu gleich auch kurzen Einblick in die neue Welt, die man betritt. Schnell wird klar, dass sich die verschiedenen Handlungsstränge aufeinander zubewegen, wodurch sich die vielen einzelnen Puzzleteile zu einem großen Ganzen zusammensetzten. Daraus könnte leicht einen Spannungsbogen entstehen, der den Leser nicht mehr loslässt … wäre da nicht Abbotts Stil, der diesem Fortschritt unaufhaltsam entgegenwirkt. Denn ja, so gut meine ersten Sätze auch klingen mögen, behindern die vielen, unnötigen Beschreibungen und langsamen Erzählweisen des Autors die Geschichte ungemein und zerstören den Roman. Sobald ein Handlungsstrang die Neugierde geweckt hat, kommt es spätestens zwei Seiten später einer derart langatmigen Situation, dass man sich zum Weiterlesen zwingen muss. Die Beschreibungsweise der Umwelt wirkt sich dahin gehend leider auch auf die Charaktere und deren Beziehungen untereinander aus. Viele Geschichten, wie die Vergangenheit Xaviers, die Erlebnisse Landrils oder die 'emotionalen Verbindungen' Elysias bergen viel Potenzial in sich. Sobald der Protagonist an seine Zeit in der Sonnenkohorte denkt und Geschichten von ihren Kämpfen erzählt, ist es, als wäre man in einem völlig anderen Buch. Die Ideen und Konstellationen sind spannend beschrieben und es entsteht schnell ein detailliertes Bild vor dem inneren Auge, ohne dass man von zu vielen Informationen belagert wird. Dieser Kontrast ist beinahe erschreckend, da man wieder in die graue Beschreibung der aktuellen Handlung zurückfällt, sobald eine Erinnerung endet. Selbiges gilt für die unzähligen Figuren, welche die Romanwelt bevölkern. Man hat einige wenige (zu denen eben diese zählen, die den Leser mit interessanten Geschichten fesseln), die sehr interessant wirken und anhand der gegebenen Informationen einen sympathischen Charakter zu haben scheinen. Doch dies ist meist sehr oberflächlich, sodass man nur schwer mit einigen wenigen Figuren dauerhaft 'warm wird' oder gar mit ihnen mitfiebern kann. Das große Highlight, das „Höllenkönig“ zu bieten hat, sind die Voldirik. Mit diesem unbekannten und äußerst mächtigen Gegner hat James Abbott ein Volk erschaffen, das in dieser Art kein typischer Abstandteil eines Fantasyromans ist. Die grauenvollen und zugleich ziemlich modernen Taten, die sie während ihres Aufenthalts auf dem Kontinent begehen, faszinieren derartig, dass man am besten noch viel mehr über die Unbekannten erfahren möchte. Bewertung: „Höllenkönig“ von James Abbott ist ein Roman, an dem sich die Meinungen spalten. Es wird bestimmt viele Fantasy Fans geben, welche die Geschichte lieben werden … aber auch ebenso viel, die Enttäuschung erwartet. Ich würde gern so vieles über die Charaktere, die Handlung oder die vielen Geschichten der Vergangenheit, welche die Handlung immer wieder bestimmen, schreiben... doch blicke ich auf das Buch zurück, so komme ich nicht umhin festzustellen, dass auf den 600 Seiten nur sehr wenig erzählt wurde. Sowohl Rahmenhandlung als auch Charaktere haben unglaublich viel ungenutztes Potenzial. Wie bereits erwähnt, erschafft Abbott mit seinen Erzählungen von vergangenen Tagen eine viel interessantere und lebendigere Welt, als die, durch welche man die Figuren begleitet. Es ist, als wollte Abbott die Geschichte der Vergangenheit erzählen und war jedoch gezwungen, sie in der ungeliebten Verpackung der Gegenwart einzupacken. Zugleich entsteht der Effekt, dass die anfänglich wirklich unglaublich langsam erzählte Geschichte auf den letzten 100 Seiten getrieben wirkt. Es passiert so viel, so schnell, dass man sich einfach fragen muss: „Warum nicht eher so?“ Zusammengefasst kann die dem Roman daher für die schönen Hintergrundstories, die den Leser vereinnahmen können, sowie für die Idee und einige Charaktere (über die ich unbedingt mehr wissen will) nur 2,5/5 bzw. 5/10 Sterne geben. ★★★★★★☆☆☆☆☆ PS Ich liebe das Cover PPS Dieser Roman wurde mir freundlicher Weise vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Danke für die Unterstützung! Dieser Umstand hat jedoch keinerlei Einfluss auf meine Meinung/Bewertung.

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