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Rezension zu
Palace of Glass - Die Wächterin

Spannende Geschichte mit schwierigem Einstieg

Von: Sandy Kolbuch aus Berlin
17.06.2018

Autorin Christine Lehnen, die sich hinter dem Pseudonym C. E. Bernard verbirgt, hat für ihre Romanreihe eine ganz eigene Welt geschaffen, die unserer so ähnlich ist und doch völlig anders. Das moderne London ist ein Ort, an dem Tugend und Angst regieren und ein Gesetz die Zwischenmenschlichkeit nahezu verbietet. Als Leser fällt es einem etwas schwer, in die Geschichte zu finden, weil ein Leben ohne jegliche Art von Berührungen für uns unmöglich scheint. Erst nach und nach freundet man sich mit der jungen Rea an und lernt, das Leben durch ihre Augen zu sehen und zu verstehen. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, dass Handschuhe und Roben zu den alltäglichen Kleidungsstücken zählen und dass alle ihr Hände stets in einem Kummerbund verborgen halten, kann man sich auf die wachsende Zuneigung zwischen Rea und dem Prinzen, aber auch zwischen Rea, der Duchess und dem Weißen Ritter konzentrieren. Ab diesem Moment ist die Geschichte sehr spannend und zugleich gefühlvoll konstruiert. Der phantastische Aspekt bleibt bis zum Ende des Romans erhalten, macht aber immer wieder Elementen eines Krimis Platz, wodurch die Handlung sehr wandlungsfähig bleibt. Allmählich offenbaren die einzelnen Figuren dem Leser auch Einblicke in das nähere Umfeld oder deren Herkunft und Vergangenheit. Nur an ganz wenigen Punkten droht die Vielzahl der Figuren im Fokus, den Leser etwas zu verwirren, bevor die Autorin die Beziehungen zwischen ihnen wieder genauer erläutert und die Verwirrung schnellst möglich wieder auflöst. Lediglich die Hautgier, die Rea immer wieder als Biest vor Augen tritt, wirkt etwas störend, weil sie die Geschichte immer wieder aufbrechen lässt. Ob sich dieses Phänomen auch in den Folgebänden erneut zeigen wird, bleibt abzuwarten.

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