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Rezension zu
LÚM - Zwei wie Licht und Dunkel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eva Siegmund – LÚM. Zwei wie Licht und Dunkel

Von: Debütliteratur
05.03.2015

Eigentlich dachte ich, ich hätte mich sattgelesen an Dystopien. Aber der Klappentext von “LÚM. Zwei wie Licht und Dunkel” klang einfach zu gut, da konnte ich nicht widerstehen. ;-) Zum Glück! Denn dieses Debüt von Eva Siegmund hat mir sehr gut gefallen. Bis auf den Schluss, den ich etwas übereilt fand. Aber der Reihe nach … Ich war von Anfang an gefangen in der Welt, in die Eva Siegmund ihre Leser entführt. Ich habe mich darin sofort zurecht gefunden, weil die Autorin die Trümmerstadt Adeva und auch Lúm, die Hauptstadt des Unionsstaats des Lichts, total anschaulich beschreibt. Man erfährt nicht sofort, was in dieser Welt, in der Meleike und Flynn leben, passiert ist. Aber ich konnte der Autorin einfach dahingehend vertrauen, dass sie mich nicht im Dunkeln lassen würde und sie mit der Zeit schon erklären würde, was die Hintergründe für die Handlung sind. Und so war es auch. Der Prolog, der das Vorwort eines Völkerauflösungsvertrags darstellt, führt schon mal gut in die Handlungshintergründe ein und immer wieder streut Eva Siegmund ein paar Informationen aus, die schließlich ein schlüssiges Gesamtbild ergeben. Dabei hat man weder das Gefühl, zu spärlich informiert zu werden, noch wird man mit Informationen erschlagen. Eva Siegmund hat da ein gutes Mittelmaß gefunden. Wenn man möchte, findet man sicherlich Gemeinsamkeiten zwischen “LÚM. Zwei wie Licht und Dunkel” und anderen Dystopien. Ganz neu sind die Ideen von Eva Siegmund nicht. Es gibt bereits Bücher, in denen am Anfang eine Zeremonie beschrieben wird, die über das Schicksal der Heldin entscheidet. Und es gibt bereits Dystopien, in denen die Hauptfiguren besondere Fähigkeiten haben. Zum Glück bin ich eine Leserin, die nicht ständig Vergleiche zu anderen Büchern zieht und daher ganz unbefangen an Bücher herangehen kann. Und ja, auch wenn die Ideen der Autorin vielleicht nicht alle total neu und andersartig sind, konnte mich Eva Siegmund doch komplett überzeugen mit ihrer Geschichte. Denn die Handlung dieses Debüts ist ganz wunderbar konstruiert und spannend. Abgesehen von dem Schluss, in dem sich die Ereignisse für meinen Geschmack zu sehr überschlagen, ist “LÚM. Zwei wie Licht und Dunkel” ein eher ruhiges und angenehm zu lesendes Buch. Das heißt nicht, dass nicht viel passieren würde. Im Gegegenteil: Das Buch ist sehr ereignisreich. Aber es steht nicht die Action im Vordergrund, sondern die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander machen das Buch aus. Meleikes Beziehung zu ihrer Mutter, zu ihrem Großvater, zu ihrer Großmutter, zu ihren besten Freunden, zu Flynn, den sie erst später kennenlernt – all diese Dinge nehmen ganz viel Raum ein in diesem Buch und geben ihm das gewisse Etwas. Überhaupt sind mir die Charaktere total ans Herz gewachsen. Die guten, natürlich. ;-) Es gab auch einige echt fiese Figuren, die aber ebenso ihre Daseinsberechtigung haben und toll gezeichnet waren. Der wunderbar beschreibende und detaillierte Stil der Autorin hat mich völlig für sich eingenommen und ich habe es total genossen, dieses Buch zu lesen. Schön ausführlich beschreibt Eva Siegmund die Handlungsumgebung und die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Protagonisten. Dabei war für mich kein Wort zu viel oder überflüssig. Geschrieben ist “LÚM. Zwei wie Licht und Dunkel” aus der Sicht eines allwissenden Erzählers, der von Zeit zu Zeit den Standpunkt wechselt und mal Meleike begleitet, mal Flynn, mal Meleikes Großvater, mal zu einem Handlungsstrang wechselt, dessen Bedeutung erst im späteren Verlauf des Buches wichtig wird. Tja, und damit kommen wir nach den vielen positiven Dingen zu meinem kleinen Kritikpunkt – dem Ende. Nachdem sich auf fast 500 Seiten alles in einem so angenehmen Tempo entwickelt, geht am Ende alles viel zu schnell. Außerdem waren mir da ein paar zu viele Zufälle eingebaut und die Handlung wirkte auf mich am Ende dann doch zu konstruiert und manipuliert. Das kannte ich von dem Buch bis zu diesem Punkt gar nicht und umso mehr ist es schade, dass meine Begeisterung für dieses Debüt nicht bis zum Schluss aufrecht erhalten blieb. Mein Fazit * * * * * * Ein überzeugendes Debüt mit tollen Charakteren und einem tollen Handlungshintergrund – allein der Schluss kommt etwas zu plötzlich.

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