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Rezension zu
Mr. Mercedes

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kurzweiliger Reihenauftakt

Von: Lesen ist
04.03.2015

Stephen King hat schon mehr als einmal bewiesen, dass er nicht nur Horror Geschichten wirklich gut schreiben kann. »Joyland«, »Die Arena«, »Der Anschlag«, »Todesmarsch«, nur um ein paar zu nennen. Da ich ein wirklich großer Stephen King Fan bin, habe ich natürlich auch dieses Buch lesen müssen. Die Geschichte fängt mit einem Ereignis in April 2009 an. Eine Großstadt im Mittleren Westen der USA. Viele sind geplagt von einer schlechten Wirtschaftslage und sind arbeitslos. Deswegen findet eine Jobbörse in der Stadthalle statt. Hunderte finden sich bereits in den frühen Morgenstunden ein, um sich einen Job zu sichern. Es ist kalt und nebelig. Viele Autos fahren auf dem Parkplatz und die Menschen stehen in der typischen, Labyrinth-artigen Schlange um ein Drängeln zu verhindern. Plötzlich blendet ein Autofahrer auf und fährt mit einem grauen Mercedes, ohne Vorwarnung, in die Menge der wartenden Menschen. Acht Menschen sterben, darunter noch ein Baby, viele werden schwer verletzt. Ein Jahr später. Der pensionierte Detektive Kermit William Hodges sitzt zu Hause vor dem Fernsehen. Er schaut sich die furchtbaren Sendungen an, die nachmittags laufen. Neben sich auf dem Beistelltisch ein Bier und eine Smith & Wessen .38, die Waffe seines Vaters. Ab und zu nimmt er die Waffe in die Hand und schaut in den Lauf. Woran er denkt, ist offensichtlich. Sein Leben ist für ihn nicht mehr so lebenswert seit seiner Pensionierung. Doch dann kommt die Post. Ein Brief, der ihn mit einem Schlag aus seiner Lethargie reißt. Der Brief ist recht lang und von einem der wenigen Täter den er in seiner erfolgreichen Karriere nicht gefasst hat; vom Mercedes Killer. Und jetzt fängt das Katz und Maus Spiel an zwischen Bill Hodges und Brady Hartfield, aka Mercedes Killer. Ja, der Leser erfährt relativ bald, wer er ist. Das macht auch den besonderen Reiz aus in diesem Thriller. Abwechselnd verfolgen wir was Hogdes und Hartfield denken und tun. Brady Hartfield hat ein Ziel verfolgt mit seinem Brief; Hodges endgültig in den Selbstmord zu treiben. Doch Hodges macht genau das Gegenteil und fängt wieder zu ermitteln an. Es ist vielleicht ein bisschen klischeehaft, dass pensionierte Polizisten nichts mehr mit ihrem Leben anzufangen wissen. Ich habe etwas nachgelesen und angeblich ist die Suizidrate bei (US) Polizisten noch im Dienst höher als bei pensionierten Polizisten. Dass ein alleinstehender, pensionierter Detektiv an Selbstmord denkt, halte ich aber doch für glaubwürdig. Brady Hartfield ist ein Soziopath, ein Antagonist, den man wirklich verabscheuen kann. Ohne Gewissen oder Reue, ein Misanthrop der höchstens für seine Mutter was empfindet, aber nicht mal das ist beständig. Er ist gut im Verstecken seiner wahren Natur und er versteckt sich genau dort, wo man ihn niemals vermuten wurde. Wir erfahren viel aus seiner Vergangenheit und Kindheit, aber auch dieses Wissen weckt keinen Funken Sympathie für ihn. Hodges bekommt unverhofft Hilfe in seinem Bestreben den größten, ungelösten Fall seiner Karriere zu lösen. Jerome Robinson, ein Junge aus der Nachbarschaft und Holly Gibney. Holly ist eine geniale Figur und ich mag sie am meisten. Sie macht auch die größte Entwicklung durch in dieser Geschichte, kämpft ihren eigenen Kampf, der fast aussichtslos erscheint und ihre Art macht sie unglaublich liebenswert. Jeder Charakter hat so seine Eigenarten, seine Vergangenheit, seine Probleme. Manche Verhaltensweisen sind etwas zu übertrieben für meinen Geschmack. Da und dort gibt es Längen, aber ich finde, die Geschichte bleibt trotzdem kurzweilig und spannend. Ja, da und dort habe ich manches Verhalten nicht ganz verstanden, manches beharren auf einem Weg, der eindeutig nicht richtig war, verurteilt. Das gibt es auch im »echten Leben». Wirklich große Überraschungen oder Wendungen gab es für mich nicht, aber ich fühlte mich alles im allem gut unterhalten mit diesem Krimi/Thriller. Und natürlich bleibe ich weiterhin ein Fan vom King.

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