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Rezension zu
Zartbittertod

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Chocolaterie mit leichtem Thrill gespickt

Von: Melanie E. aus Leopoldshöhe
18.04.2018

"Zartbittertod" ist anders als erwartet und dennoch konnte ich mich sehr schnell in die Story hineinfinden. Die Thrillerelemente, die ich mir erhofft hatte, fehlten zu Beginn gänzlich und ich empfand die Story eher als seicht. Da es sich aber um einen Jugendroman handelt, muss sich der Leser / die Leserin bewusst machen, dass die Zielgruppe ab 14 Jahren nicht unbedingt mit vielen blutigen Details erschüttert werden muss, daher war auch dieses letztendlich angemessen. Normalerweise schreibt die Autorin ja auch vielfach im Bereich der Erwachsenenliteratur, daher ist natürlich ein Unterschied im Schreibstil verständlich. Ich mag Schokolade und ich mag Thriller, daher war ich neugierig, wie beides miteinander verwoben werden kann. Der Autorin ist es gelungen durch die Rückblicke in die Kolonialzeit in Afrika und Familiendramen einen Roman (Thriller möchte ich vermeiden, da diese Elemente einfach zu wenig sind, um von einem Thriller zu sprechen) zu verfassen, der mitunter auch nachdenklich stimmt. Woher kommt unsere Schokolade und wer ist daran beteiligt? Sind es Kinder? Wäre es sinnig Fair Trade zu kaufen bei Kaffee, Schokolade und anderen Erzeugnissen? Frau Herrmann stubst da einiges Wichtiges an, was natürlich nicht immer gleich offensichtlich wird, sondern manchmal auch nur zwischen den Zeilen gelesen werden kann. Die Protagonistin Mia begibt sich nach Lüneburg, um Nachforschungen über einen nahen Verwandten herausfinden will, sticht sie in ein Wespennest, wie auch schon der Klappentext verrät. Afrika und Deutschland sind in diesem Fall ganz dicht beieinander. Die Kolonialzeit in Afrika und das Grauen, was Kriege mit sich bringt, wird sehr schnell deutlich, aber auch Verrat und Betrug. Mia gerät in Gefahr, die nicht sofort ersichtlich ist und am Ende auch sehr überraschend aufgelöst wird. Menschen fühlen sich im Unrecht und handeln daher mitunter kopflos. Manchmal ist es auch der Blick auf Reichtum, der alle menschlichen Gefühle auflöst. Eine Obsession entsteht und Mia gerät direkt in den Fokus. "Zartbittertod" braucht einige Zeit, bis sich die Story dahingehend entwickelt, um Spannung zu erzeugen. Der Beginn ist tatsächlich sehr seicht und ich kann mir denken, dass manche Leser_innen es ebenso empfinden werden. Ein roter Faden ist natürlich zu erkennen, denn Tagebuch und Briefe führen letztendlich zum Ziel. Für die Leserschar muss aber erst begreiflich gemacht werden, wohin Frau Herrmann uns führen will. Es dauert ein klein wenig und stört auch den Lesefluss, der sich erst ab etwa Mitte des Buches komplett entfalten kann. Dann erst, wird "Zartbittertod" spannend und die Story begreiflich. Zumindest das, was Frau Herrmann durch das Einfügen der Vergangenheit aussagen will. Jakob hat eine Geschichte hinterlassen, die nach und nach aufgedeckt wird. Letztendlich möchte ich eine Leseempfehlung aussprechen und nur leichte Kritik anmerken. Das Ende überzeugt, während die ersten 100 Seiten in etwa leider etwas schwächelten. Ansonsten doch gelungen und auch überzeugend.

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