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Rezension zu
Alles was glänzt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der zusammenbrechende Berg und seine Region,,,

Von: Angela Busch
01.04.2018

INHALT: Die Aushöhlung eines Berges durch den Abbau von wertvollen Gesteinen ist das prägende Thema dieses Buches. Der zeitweise Wohlstand eines am Fuße des Abbaugebietes liegenden Dorfes und der anschließende, langsame Niedergang der Siedlung durch die Ausbeutung der Natur werden dramatisch von der jungen Autorin geschildert. Der geplünderte Landschaft bedroht nun die Bevölkerung und ihr Leben durch einen möglichen Zusammenbruch der alten Stollen. Zitat Seite 97 : „ Mancher Stein war von besonderer Beschaffenheit. In ihm schien ein weißes Licht, das sich tausendfach ins Innere spiegelte. Es erzählte von unbekannten Welten, entdeckte im Gewöhnlichen das Geheimnis, im Einzelnen den Zusammenhang, im Endlichen die Unendlichkeit.“ Menschliche Schicksale und Begebenheiten wurden in diesem Roman eindringlich mit der Geschichte des Berg - und Erzabbau verwoben. Der kleine Flecken entvölkert sich. Verschiedene Protagonisten, wie die Denkweisen der Gastwirtin Susa, Besitzerin der ESPRESSO Bar, ihres alternden Gastes und ehemaligen Bergarbeiter Wenisch, werden präzise und fesselnd dargestellt. Auch die Arbeit des Regionalmanagers Merih, der einen Strukturwandel und eine Umsiedlung der Bevölkerung in den Ortskern anstoßen möchte, stehen im Mittelpunkt des Romans. Doch ein tödlicher Autounfall des allseits beliebten Martin erschüttert die Dorfbewohner. Die beiden jungen Schwestern Esther und Teresa trauern um den jungen Mann und Freund und spielen mit dem Gedanken an einen Umzug in eine größere Stadt, wie es so viele ihrer Mitbewohner getan haben. Kann es einen Neubeginn für den sterbenden Ort geben? MEINE MEINUNG: Den Einstieg in die Thematik und den anspruchsvollen Schreibstil hat mir die junge Autorin mit ihrem Erstlingswerk nicht leicht gemacht. Teilweise liest man einen nüchternen Tatsachenbericht , aus dem man nur langsam eigene Schlüsse ziehen kann. Dann öffnet sich die Geschichte plötzlich abwechslungsreich und mit vielseitigen Facetten seiner Protagonisten, die man nun in verschiedene soziale Strukturen einordnen kann. Poetisch geschriebene Abschnitte und Zeilen verführen immer wieder zum Nachdenken und Nachspüren des Geschriebenen. Die Verbindungen innerhalb der Bevölkerung treten nun klar und schonungslos zu Tage. Es sind teilweise positive Beziehungen, aber es treten auch negative Gewalt und Aggressionen zu Tage. Das Lesen dieses Buches hat mich nicht unbedingt in eine glückliche Stimmung versetzt. Dazu ist die Thematik sterbender Regionen, die Ausbeutung der Natur und ihrer Ressourcen und der etwas schwermütige und bedächtige Schreibstil der Autorin nicht geeignet. Ingesamt ist es in meinen Augen aber ein sehr interessantes und lesenswertes Erstlingswerk einer jungen, begabten Schriftstellerin. Meine Bewertung: VIER **** Sterne für ein ungewöhnliches Buch und Thema.

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