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Rezension zu
Nur um dich lächeln zu sehen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schöne Geschichte mit einer mäßig sympathischen Hauptprotagonistin und einem ganz starken Ende

Von: Stopfi‘s Bücherwelten
31.03.2018

Worum geht’s? Vivi ist die Neue in Verona Cove, einem kleinen Örtchen an der kalifornischen Küste, während Jonah ein Einheimischer ist. In Vivi brodelt ungebändigte Lebenslust. Jonah trägt die Last mit sich herum, sich nach dem Tod seines Vaters um die siebenköpfige Familie zu kümmern. Als ihre beiden Welten kollidieren, verändert sich alles. Jonah braucht Vivi – und Vivi braucht Jonah. Aber was passiert, wenn die Schatten der Vergangenheit sie einholen? Meine Meinung Kurz vorneweg: ursprünglich sollte das eine Rezension à la „10 Gründe warum das ein tolles Frühlingsbuch ist“ werden, aber es gibt dann leider doch nicht nur positive Aspekte. Also…wird das trotzdem eine etwas andere Rezension. Viel Spaß! POSITIV 1. Das Setting Wir beginnen am Anfang. Den gleich das Allererste, was mir absolut positiv aufgefallen ist, war das Setting. Ich habe selten ein so wundervolles, freundliches Örtchen wie Verona Cove besucht. Es erinnert mich an Sommer, an Urlaub, an Glück, Freude und einfach eine schöne Zeit. Dass ich mich absolut wohlgefühlt habe, brauche ich nicht mehr sagen, oder? Dass Emery Lord aber sehr gute Settings schreibt, ist mir schon bei einem weiterem Buch aus ihrer Feder aufgefallen: „Open Road Summer“. Auch diese Geschichte hab ich damals geliebt und kann sie sehr empfehlen. Mehr, als dieses Buch hier. Aber dazu später mehr. Überall sprießen Blumen, aus jedem Quadratzentimeter des Ortes – fuchsienrote Rosen, die über die Spaliere kriechen, Forsythien, funkelnd wie gelbe Leuchtraketen. (p. 8) 2. Die Charaktere Insgesamt waren auch die Charaktere mit einer großen Ausnahme (s. negativ) ein großer Pluspunkt der Geschichte. Besonders Jonah verdient meinen größten Respekt. Seinen Einsatz für seine Familie kann man einfach nur bewundern. Er ist bei weitem nicht perfekt, aber er hat so ein gutes Herz. Zudem ist das Buch sowohl aus Vivis, als auch aus Jonahs Sicht geschrieben, dadurch lernt man natürlich beide nochmal umso besser kennen. Auch den Rest Jonahs Familie – seine fünf Geschwister und auch seine Mutter – sind mir sehr ans Herz gewachsen. Ihre Reaktionen sind so verständlich und nachvollziehbar. Auch die anderen Bewohner von Verona Cove tragen so viel zur warmherzigen Stimmung bei und lassen mich als Leser sehr willkommen fühlen. Insgesamt ist es sehr positiv, welch eine Bandbreite an Charakteren wir in so einem kurzen Buch kennenlernen. Das macht das Buch einerseits sehr authentisch und realistisch (schließlich wohnen in einem Ort ja durchaus mehr Menschen, als nur die beiden Hauptpersonen), aber auch sehr vielfältig und interessant. Meine Geschwister sind fasziniert von ihr, umkreisen sie wie eine Sonne. Ich auch. Ich kann kaum meinen Blick von ihr abwenden. (p. 63) 3. Die Thematik Zur Thematik traue ich mich gar nicht so viel zu sagen, ich will euch nämlich auf keinen Fall spoilern. In dieses Buch sollte man sowieso total unvoreingenommen gehen. Aber eines kann man sagen: Emery Lord beschäftigt sich hier viel mit Mental Health, also mit psychischer Gesundheit/Verfassung. Und auch wenn ich dem erst sehr kritisch gegenüber stand – inwiefern hält sich die Autorin beispielsweise am die Aspekte einer Erkrankung – denke ich letzten Endes, dass es Emery Lord recht gut gelungen ist. Selbstverständlich kann ich das nicht wirklich beurteilen, ohne je wirklich Kontakt damit gehabt zu haben. Mal abgesehen davon finde ich es schon mal sehr lobenswert, dass sich die Autorin Gedanken darüber gemacht hat. Es gibt tatsächlich immer noch relativ weniger Bücher über die Psyche der Menschen, besonders im Jugendbuchbereich. Insofern finde ich es super, dass das hier aufgegriffen wurde. Ich bin überall, für Sekunden, für Stunden, für Ewigkeiten, immer auf der Lauer. Ich sehe alles, was es zu sehen gibt. (p. 267) 4. Der Schreibstil Dass ich Emery Lords Schreibstil sehr mag, war mir durch ihr vorheriges Buch schon klar. Aber sie schreibt wirklich gut. Sehr bildlich und irgendwie farbenfroh. Sie fängt bestimmte Stimmungen, Momente und Gerüche so real ein, dass man das Gefühl hat, selbst in Verona Cove zu sein. Die gesamte Geschichte läuft wie ein Film vor meinen Augen ab – und genau diesen Faktor schätze ich sehr an diesem Buch. Außerdem gibt es so viele wunderschöne Zitate – im Prinzip ist das ganze Buch ein einziges Zitat. Ja, ich möchte eindeutig mehr von Emery Lord lesen! Deine Gefühle flammen im Zimmer auf wie ein wütendes Feuer, sie könnten das Glas aus den Fensterscheiben sprengen. (p. 170) 5. Anfang und Ende Ich hatte überhaupt keine Probleme, mich in dieser Geschichte zurecht zu finden. Es war, wie als wäre ich schon immer in dem kleinen Örtchen am Meer gewesen. Aber nicht nur der Beginn war gut – das Ende war mindestens genauso stark. Ein absolut Jugendbuch-Liebesgeschichten-untypisches Ende, das aber das gesamte Buch umso glaubhafter und realistischer gemacht hat. Ein wirklich, wirklich gutes Ende. Top! Insgesamt war auch der Handlungsverlauf gut gelungen. Im Mittelteil zog sich das Buch kurz ein bisschen, aber letztendlich war jede Szene für die Entwicklung der Charaktere wichtig. Wir sitzen Seite an Seite auf diesem Fleckchen Erde, das ins Meer ragt, und der Wind raunt uns Geheimnisse zu, während er durchs hohe Gras streicht. (p. 333) NEGATIV 1. Die Beziehung von Jonah und Vivi Meiner Meinung nach war die Liebesgeschichte zwischen Vivi und Jonah absolut unnötig. Oder nein, anders gesagt: sie war nötig, um das Buch gescheit zu vermarkten. Für die Geschichte aber…meiner Meinung nach hätte es voll und ganz gereicht, wenn die beiden beste Freunde geworden wären. Nicht nur, dass die Beziehung sehr insta-lovey war (was mich an sich gar nicht so stören würde), nein, sie ging mir auch viel zu schnell und hat sich dann nicht mehr wirklich weiter entwickelt. Sehr schade. Zudem kam sie mir immer etwas ungesund vor. Jonah verdient was Besseres als Vivi. Es tut mir leid, aber es ist einfach so. Und das liegt NICHT an Vivis Krankheit. Aber nun gut. Es ist Sommer und der Junge hier ist schön und megasüß, und ehrlich, ich küsse alles, was mir das Gefühl gibt, gesehen zu werden. (p. 107) 2. Vivi Und all das lag für mich an Vivi. Klar, mit ihren psychischen Probleme sind viele Verhaltensweisen zu erklären. Aber trotzdem mag ich sie nicht. So einfach ist es. Gegenüber ihrer Mutter benimmt sie sich teilweise ziemlich respektlos, genauso gegenüber Jonah. Manchmal hatte ich das Gefühl, er wäre für sie nur ein Spielzeug. Allerdings muss ich Vivi eines zugute halten: ihre Interaktion mit Jonahs Familie. Das war wirklich ganz große Klasse. Ansonsten…hat sie es mir etwas schwer gemacht. Sie war einfach too much in meinen Augen. Allerdings hat es mir das Ende ermöglicht, ein wenig den Frieden zu schließen mit unserer bunten und lebendigen Hauptperson Vivi. Ich fliege, bin schwerelos, zische durch die Luft, frei und losgelöst. (p. 275) Fazit Mal von Vivi abgesehen, mochte ich dieses Buch sehr gerne. Es ist ein schönes Frühlingsbuch, auf der einen Seite sehr leicht, auf der anderen aber mit etwas schwereren Themen und Problemen. Wenn man mal von Vivi absieht, bereichern die Charaktere die Geschichte auf Ihre ganz individuelle Weise.Ob die Lovestory nötig war, oder nicht, darüber lässt sich streiten. Aber für den Rest des Buches lohnt sich ein näher anschauen definitiv. „Nur um dich lächeln zu sehen“ macht auf jeden Fall sehr viel Spaß!

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