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Rezension zu
Zartbittertod

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Geschichte, die zum Nachdenken und Recherchieren einlädt

Von: Hörbuch Junkies aus Bergen
25.03.2018

Mia ist in dem kleinen Chocolaterie-Geschäft ihrer Eltern aufgewachsen – mit den wunderbaren Rezepten, aber auch mit dem Familienfoto, auf dem ihr Urgroßvater Jakob und sein Lehrherr zu sehen sind. Der Lehrherr ist weiß, Jakob schwarz. Mia weiß, dass ihr Vorfahr als kleiner Junge aus dem damaligen Deutsch-Südwestafrika nach Deutschland gekommen ist. Aber warum? Und wie? Als Mia den Nachkommen von Jakobs Lehrer unbequeme Fragen stellt, sticht sie in ein Wespennest. Liebe und Verrat ziehen sich durch die Generationen, und als Mia endlich weiß, wer sie zum Schweigen bringen will, ist es fast zu spät … Schon die Inhaltsangabe klingt spannend, voller Geheimnisse und nach einem tollen Krimi. Und das hält sie auch, aber sie ist auch noch so viel mehr und für mich der beste Jugendroman, den Elisabeth Herrmann bisher geschrieben hat. Neben Spannung und Unterhaltung rüttelt sie den Hörer auch auf und scheut sich nicht, ihn mit der deutschen Vergangenheit zu konfrontieren. Neben der temporeichen Geschichte voller Geheimnisse gewährt die Autorin auch Einblicke in die Schokoladenherstellung und erzählt von der Kolonialzeit der Deutschen in Westafrika. Mias Suche nach ihrer Vergangenheit ist mitreißend und aufwühlend, dabei stets lebendig und mitreißend geschrieben und die Spannung steigt noch, als jemand der auch über Leichen geht, um Geheimnisse zu wahren, auf den Plan tritt. Als kleines Bonbon gibt es eine zarte, beginnende Liebesgeschichte, die charmant, aber unaufdringlich ist und der eigentlichen Handlung genug Raum zur Entwicklung lässt. Der Erzählstil ist dynamisch und bildgewaltig, so dass sich beim Zuhören echtes Kopfkino entwickeln kann. Trotz des ernsten Hintergrunds ist der Erzählstil locker und jugendlich, was gut zur Hauptfigur passt und die Geschichte noch authentischer macht. Gelesen wird „Zartbittertod“ von Laura Maire, die mich mit ihrer jugendlichen, frischen Stimme schon in anderen Produktionen begeistern konnte. Die Sprecherin, die bereits für ihr „virtuoses Sprachspiel“ ausgezeichnet wurde, beweist auch in dieser Produktion ihr ganzes Können und spielt voller Inbrunst und Gefühl. Für mich eine der besten Sprecherinnen, die derzeit tätig sind. Das Cover in rot und schwarz zeigt Schokoladenkrümel, was hervorragend zur Geschichte passt, aber noch nichts von der Handlung verrät. Verpackt ist die MP3-CD in einem Digipac aus Pappe, das im Inneren kurze Informationen zu Autorin und Sprecherin enthält. Fazit Ausgezeichnete Geschichte, die so viel mehr als ein bloßer Krimi ist und zum Nachdenken und Recherchieren anregt. Spannung, Atmosphäre und die tolle Sprecherin verbinden sich zu einem erstklassigen Hörbuch, das unbedingt gehört werden sollte. Volle Punktzahl!

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