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Rezension zu
Alles was glänzt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Alles was glänzt

Von: Buchkonfetti
21.03.2018

Alles was glänzt ist der Debütroman von Marie Gamillscheg. Gerade (19.03.2018) erschienen im Luchterhand Verlag. Auf kurzweiligen 222 Seiten erzählt sie das Schicksal einer Dorfgemeinschaft, die im Schatten eines großen Berges lebt. Ein Berg, den sie jahrelang als Bergwerk benutzt haben und sein glänzendes Inneres ans Tageslicht befördert haben. Sie leben mit dem Berg, überleben den Berg und der Berg überlebt sie. Jeder der Dorfbewohner merkt, dass sich etwas in dem Berg rührt, spätestens seitdem der Journalist einen Artikel darüber geschrieben hat, dass die Zukunft nicht rosig aussieht. Und spätestens seitdem Martin mit dem Auto auf den Straßen des Berges tödlich verunglückt ist. Doch wahrhaben möchte das niemand. Die Wirtin Susa nicht, der Bürgermeister nicht, Wenisch nicht. Teresa entdeckt bereits Risse im Boden, doch erzählt sie es niemandem. Der Regionalmanager Merih will das Dorf wieder aufleben lassen und die Bevölkerung umsiedeln. In kurzen Kapiteln erzählt Marie Gamillscheg abwechselnd aus der Sichtweise, der oben genannten Charaktere. Mal in kurzen, fast abgebrochenen Sätzen, mal wunderschön und anschaulich. Die Geschichte ist auf der einen Seite unglaublich klar und auf der anderen Seiten wird mir als Leser nicht gleich alles auf dem Goldtablett serviert - und genau das macht ihren Schreibstil so anziehend. Ich kann mir schnell denken, worauf es hinausläuft und trotzdem mag ich das Buch nicht aus der Hand legen. Steckt eine Kritik in unserer menschlichen Umgangsweise mit der Natur in dem Buch? Wie wir die Natur teilweise aushöhlen und fordern, bis sie eines Tages eventuell zurück schlägt und uns Menschen Schaden zufügt? Wie sehr sind Menschen in ländlicheren Regionen auf die Natur angewiesen und wen zieht es eher in die städtischen Gebiete mit mehr Infrastruktur? Was sind die Vor- und Nachteile dessen? Fragen, die nicht neu sind. Fragen, die sich die Menschen schon jahrelang stellen und doch sind sie immer wieder brandaktuell und finden auch in diesem Roman ihre unbedingte Daseinsberechtigung. Ich finde Marie Gamillscheg ist mit Alles was glänzt ein tolles und künstlerisches Debüt gelungen - und ich freue mich schon sehr auf mehr Gamilscheg-Glanz.

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