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Rezension zu
Dame zu Fuchs

Eine ungewöhnliche Verwandlung

Von: Home is where the boys are
07.03.2018

Januar, 1880. Das Ehepaar Tebrick genießt einen idyllischen Waldspaziergang, als sich Silvia gewaltsam von der Hand ihres Gatten losreißt. Ein lauter Aufschrei gellt durch den Wald. Mrs. Tebrick ist urplötzlich verschwunden und von der Dame ist nichts übriggeblieben. Nichts, als eine Füchsin. Vertrauensvoll blickt sie ihren Richard an und der kann nichts anderes tun, als sie sich unter den Rock zu packen und nach Hause zu tragen. Dort nimmt das Drama seinen Lauf. Was tut man, wenn seine Frau sich in einen Fuchs verwandelt? Richard, der um Verschwiegenheit bemüht ist, nicht nur um seinen Ruf zu schützen, sondern auch das Leben seiner Frau, entlässt zuerst alle Angestellten und erschießt dann die geifernden Hunde. Derweil versucht sich Silvia ihre Kleider anzuziehen, was ihr nur mit der Hilfe ihres Mannes gelingen wird. Und auch sonst ist die Dame in Fuchsgestalt nun ganz abhängig von ihrem Gatten, der sie nicht nur wäscht, parfümiert und einkleidet, sondern auch ihr Essen zubereitet und mit ihr Karten spielt, um für Unterhaltung zu sorgen. Aber Silvia erkennt schon bald, dass eine Jagd auf die Enten eher ihrem Sinn für Vergnügung entsprechen würde. Da hat Mr. Tebrick allerdings noch ein Wörtchen mitzureden. David Garnett erzählt eine herrlich phantastische Geschichte über eine Verwandlung, die kafkaesk anmutet, aber weitaus leidenschaftlichere zwischenmenschliche Züge aufweist, als innerhalb der Familienbande eines Georg Samsa. Die Füchsin zeigt einen Überlebenswillen und eine Grazie, die Kafkas dahinsiechendem Rieseninsekt fehlen. Silvia Tebrick ist als Fuchs schön und wild. Sie wird ihre Natur leben, wenn man sie lässt. Garnetts Buch „Dame zu Fuchs“ erschien 1922. Es sollte nicht nur Kritik an der Fuchsjagd üben, sondern zugleich eine Lanze für das Frauenwahlrecht brechen. Garnetts Erzählung über eine Ehe, innerhalb der tierische Metamorphosen dafür sorgen, dass sich Strukturen auflösen, nicht aber die Liebe selbst, ist ein überaus kurzweiliges Vergnügen.

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