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Rezension zu
Die Geschichte der Bienen

Wissenschaftliche Vollkatastrophe - Vorsicht Spoiler

Von: A. Vogt
27.01.2018

Prinzipiell finde ich die Thematik, den dreigeteilten Ansatz und die Erzählweise interessant, ansprechend und spannend erzählt. Ich habe allerdings ein großes Problem mit dem Buch in Bezug auf die wissenschaftliche Korrektheit. Wei-Wen wird von einer der letzten Bienen gestochen und stirbt an den Folgen eines anaphylaktischen Schocks. Eine derartige allergische Überreaktion des Körpers auf ein Allergen (in diesem Falle das Bienengift) kann nur bei einer vorangegangenen Sensibilisierung des Körpers auf das Allergen erfolgen. Das bedeutet, beim ersten Bienenstich erleidet kein Mensch eine allergische Reaktion. Vielmehr bildet der Körper danach Antikörper gegen das Gift und kann erst bei einer nachfolgenden Exposition mit dem Allergen (ein zweiter Bienenstich) mehr oder weniger stark allergisch reagieren. Das ist hier ja nicht der Fall und diese mangelnde Recherche ärgert mich. Über das ganze Buch hinweg hatte ich die Ahnung, dass es auf diese Ende hinauslaufen könnte und immer dachte ich: nein, so kann es ja nicht gewesen sein, oder sollte sie das etwa nicht in Betracht gezogen haben??? In der Danksagung wird erwähnt, dass Frau Lunde zur Vorbereitung eine Ärztin befragt hat. Wie kann es dennoch zu einem solchen Fauxpas kommen? Ferner werden allerlei ökologische Folgen des Insektensterbens genannt. Wichtig und richtig und gut! Viel zu wenige Menschen machen sich darüber Gedanken! Aber: Getreidevorräte werden nicht durch Insektensterben knapp, denn Getreide wird durch den Wind bestäubt. Somit sind die Nahrungsgrundlagen unserer Nutztiere auch nicht gefährdet, denn sowohl Futtergras als auch Futtermais sind windbestäubte Gräser, die keine Bienen zum Bestäuben brauchen. Gerade eben weil Savages Geschichte dominiert wird von wissenschaftlichen Rückschlägen wäre es meiner Meinung nach nur richtig gewesen, hier korrekt zu recherchieren. Somit ist für mich die Grundlage der Argumentation hinfällig, obschon viel Wahres in dem Roman steckt. Schade und überflüssig.

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