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Rezension zu
Sprache ohne Worte

Ein Schatz an Erfahrung und Wissen.

Von: Manja Kendler
18.01.2018

Für AHA Momente, Lesevergnügen und Fachwissen ist in diesem Buch, vom Erfinder der Somatic Experiencing Trauma Therapie, gesorgt. Warum lernen wir das nicht in der Schule? Der zweite Biophysiker, der über die Schwingungen redet. Freude und Freundlichkeit sind Bausteine des menschlichen (Er)Lebens und unser Körper macht den Rest. Welche Handgriffe und Übungen helfen, mit Trauma umzugehen, werden in diesem 446 Seiten Werk ausführlich erklärt und erstaunen mich in der Wirkungsweise, die man praktisch selbst erfährt. Dieses Buch ist möglicherweise die Antwort auf die Frage, wie wir mit den Traumata einer Gesellschaft und geflüchteter Menschen umgehen wollen, auch wenn sie verbal eine andere Sprache sprechen. Mit diesem Buch erklärt sich so manche körperliche Reaktion, die gerne übersehen oder übertüncht oder unterdrückt wird sowie was notwendig ist für Menschen, die in traumatische Situationen geraten oder kamen. Dami Charf und die Verarbeitung meiner PTBS inspirierte mich, noch tiefer in diesen Bereich abzutauchen und ich fand auf meinem Meeresgrund, diesen Schatz an Erfahrung und Wissen von Peter Levine. Vieles bestätigte meine Beiträge und Ansichten und kennt Ihr das Gefühl, ein Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen, weil man ja gern noch bei dem Autor weiter im Wohnzimmer sitzen würde und seinen Erkenntnissen lauschen will und komische Sachen ausprobieren oder imaginäre High Fives vergeben will? Ihr werdet vielleicht an mich denken, wenn die Übung mit dem Fisch kommt. Oder Levine erklärt, warum Spiritualität und Gesundheit, zu unserem Leben gehört. Ein besonderes Plus für mich, neben den persönlichen Lebens- und Forschungseinsichten des Autors, direkt die Dinge an sich selbst wahrzunehmen, auszuprobieren, sich selbst verstehen. Die Beispielabbildungen, wie die physikalische Darstellung der Wirkung eines Triggers, helfen das Fachwissen zu erfassen, auch wenn dieses Buch nicht zum Traumatherapeuten macht. In einer Anfangsphase der Traumabewältigung ist dieses Buch nicht unbedingt, als aktiver Ratgeber zu verstehen, da bleibe ich gespannt auf das bald erscheinende Buch von Dami Charf. Wer sich jedoch schon länger damit beschäftigt oder noch nicht so viel weiß, über das Thema Trauma und körperorientierte Therapie, der ist bei Levine richtig. Für Krankenschwestern, Ergotherapeuten, Mediziner, Feuerwehrleute, Soldaten, Physiotherapeuten Pädagogen, Allgemeinmediziner, Gutachter, Rettungssanitäter, Richter. Für Menschen, die mit Traumatisierten konfrontiert werden oder wurden. Für Sozialarbeiter, BAMF-, Gesundheitsamt- und Krankenkassenmitarbeiter, Berater und Polizisten. Jene, die mehr über Trauma und die Abwehrpsychologie unseres Körpers wissen wollen. Somatic Experiencing ist eine körperorientierte Form der Traumatherapie. Der Biophysiker, Traumaforscher und Psychologe Peter Levine entwickelte die Theorie, durch Beobachtung der Tierwelt, Therapieerfahrungen mit Patienten und das Eigenerleben eines Unfalls. Seit 1970 veröffentlicht er dazu Beiträge und Bücher. Leser des Schutzgartens ahnen es vielleicht, in Deutschland ist die Methode noch nicht anerkannt, da sie fachübergreifend, nicht nur für Psychologen gedacht ist, sondern jedem zugänglich erlernbar ist und werden sollte, da sie lebensrettend unterstützend ist. Meiner Ansicht nach gehört sie zum Schulwissen. Was noch nicht ist, kann noch werden.

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