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Rezension zu
Mein Herz ist eine Insel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Stürmische See beim Kaminfeuer

Von: Frau Goethe
15.11.2017

Isla Grant lebt seit zehn Jahren mit ihrem Freund in Edinburgh. Aus heiterem Himmel erklärt er ihr, dass er sich in eine andere Frau verliebt habe. Es ist nur zu verständlich, dass Isla erstmal Abstand braucht. So kehrt sie nach jahrelanger Abwesenheit zurück in ihr Elternhaus auf Bailevar, wo ihr Vater nach dem Verschwinden ihrer mit ihren beiden Brüdern lebt. Die Bewohner sind auf den ersten Blick so schroff wie die Felsen auf der westlichen Insel Schottlands, lassen aber nach und nach immer mehr Gefühl zu. Isla trifft auf ihre Jugendliebe Finn und dann ist da noch der Tourist Jared, der scheinbar Interesse an Isla hat. Anne Sanders zeichnet in ihrem zweiten Roman eine Liebesgeschichte vor der wildromantischen Kulisse einer fiktiven schottischen Insel. Vergleichbar mit den einsetzenden Septemberstürmen ist das Seelenleben der Protagonistin. Empfand sie ihr Leben eben noch in ruhigen Bahnen, wird sie mit dem Ende ihrer langjährigen Beziehung vor große Probleme gestellt. Als einzigen Ausweg sieht sie die Rückkehr nach Hause, wo ihr mürrischer Vater keineswegs erfreut ist, seine Tochter wiederzusehen. Nach und nach erfährt man, dass es vor Jahren Differenzen gegeben hat und offenbar beide Sturköpfe sind. Etwas Wärme bekommt Isla nur bei der 88jährigen Shona, einer Verwandten von Finn. Auch er hatte einige Turbulenzen in seinem Leben, bevor er dem aufregenden Leben in London als Sternekoch den Rücken gekehrt hat und nun wieder auf der einsamen Insel lebt. Um das Beziehungsgeflecht aber nicht ganz so vorhersehbar zu gestalten, taucht noch der Tourist Jared auf, der sich für alles auf der Insel interessiert. Auf Bailevar sind ansonsten nur Tagesgäste und nur bei schlechtem Wetter gibt es ein paar Notunterkünfte. Jared macht sich also schon dadurch verdächtig, dass er eine unbestimmte Zeit bleiben will. Leider werden ihm nicht allzu viel sympathische Eigenschaften angehängt, sodass ich immer froh war, wenn Isla sich nicht zu lange mit ihm beschäftigte. Das Leben auf der Insel wird mit den Einflüssen des Wetters durch die Zeilen spürbar. Die raue Natur hat auch seine Bewohner geprägt. Zum leichten Schmöker wird der Roman, da kein Herz eine Insel aus unerreichbarem Feld und Stein ist, und sich die Wärme ganz von allein entwickelt. Je mehr Einblick angeboten wird, desto mehr Verständnis bringt man für das Verhalten der Figuren auf. Die angedeuteten Ängste und Konflikte sind nachvollziehbar. Außerdem überrascht am Ende ein langgehegtes Geheimnis. Von daher eignet sich das Buch ganz ideal für ein Lesewochende auf der Couch.

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