Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Päckchen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Abrogans

Von: Literaturwerkstatt-kreativ /Blog
17.10.2017

„Literaturwerkstatt- kreativ“ rezensiert „Das Päckchen“ von Franz Hohler Franz Hohler erzählt seine Geschichte auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart treffen wir auf Ernst Stricker, ein Züricher Bibliothekar. Er gehört eher zu den ruhigeren Zeitgenossen und ist seit vielen Jahren glücklich verheiratet mit seiner Frau Jacqueline. Durch Zufall nimmt er einen fehlgeleiteten Anruf einer älteren Frau – Adele Schäfer – entgegnen und wird gebeten ein Päckchen abzuholen. Ernst Stricker ist neugierig und einem inneren Impuls folgend, beginnt er zu recherchieren, Sie zu suchen und tatsächlich findet er Sie. Da Frau Schäfer halbblind ist, denkt sie ihr Neffe Ernst stände vor ihr. Unser Protagonist Ernst Stricker klärt die Verwechslung aber nicht auf, nimmt das Päckchen entgegen und nimmt es mit nach Hause. Frau Schäfer gibt ihm noch mit auf den Weg, das er das Päckchen gut aufbewahren solle, damit es nicht in falsche Hände käme. Zwei Männer wären deswegen schon bei ihr gewesen und hätten sich danach erkundigt. Zu Hause angekommen öffnet er das Päckchen und entdeckt eine sehr alte Handschrift, den „Abrogans“. Ein lateinisch-althochdeutsches Wörterbuch, möglicherweise aus dem 8. Jahrhundert. Wie ist dieses Buch bei Adele Schäfer gelandet? Ernst Stricker lässt diese Geschichte, dieses Buch nicht mehr los und beginnt zu ermitteln. Das Ganze entwickelt sich für ihn so mysteriös, so „aus der Zeit gefallen“, damit hatte er ganz und gar nicht gerechnet. Die zweite Zeitebene führt uns zurück ins 8. Jahrhunderts, ins Kloster Weltenburg bei Regensburg. Dort treffen wir auf den Novizen Haimo. Dieser wird mit der Abschrift eines Wörterbuchs beauftragt, den Abrogans. Als das Buch fertig ist, wird Heimo vom Abt aufgefordert, sich auf eine Reise zu begeben. Er soll andere Klöster aufsuchen, damit diese den Abrogans ebenfalls abschreiben können. Im Gegenzug soll Heimo Abschriften aus den Klöstern anfertigen und am Ende seiner Reise diese wieder mit in das Kloster Weltenburg bringen. Haimo, der mittlerweile Mönch geworden ist, begibt sich nun auf einen langen beschwerlichen Weg. Heimlich nimmt er sein Freundin Maria mit, die er nie ganz vergessen konnte. Ein langer mühsamer, gefährlicher Weg liegt vor den Beiden. Fazit: Franz Hohler hat eine tolle Geschichte kreiert und die beiden Zeitebenen wunderbar spannend erzählt und zum Ende hin geschickt zusammen gefügt. Durch die intensive und empathische Stimme von Gerd Heidenreich wird das Hörbuch zum reinsten Genuss. Heidenreich hat sich in alle Protagonisten sehr gut hineinversetzt. Durch seine sehr angenehme, ruhige und bedächtige Art hat er genau den richtigen Ton für die jeweils Handelnden getroffen, aber auch beide Zeitebenen hervorragend herausgearbeitet. Der Autor führt uns zurück ins Mittelalter, beschreibt bildhaft und stimmig das Klosterleben, aber auch deren Regeln und Strafen bei Nichteinhaltung. Hervorragend recherchiert! Sehr gelungen fand ich, mit welcher Finesse er die Geschichte des Abrogans, in den Roman – von früher bis heute – mit feiner Nadel hinein gewoben hat. Hohler hat einen brillanten Erzählstil, sodass ich das Hörbuch in einem Rutsch durch gehört habe und auch das Ende absolut stimmig fand. Nur durch Zufall bin ich auf dieses Hörbuch gestoßen und kann nur sagen, es gehört auf jeden Fall zu meinen positiven Überraschungen in diesem Jahr. Ein Lese- Hörgenuss der besonderen Art !!! Besten Dank an den „Random House Audio Verlag“ für das Rezensionsexemplar.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.