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Rezension zu
Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weißmäntel

Ein starker Auftakt zur erfolgreichen Le Floch-Reihe

Von: Kim F
05.10.2017

Paris, 1761: Der junge Provinzler Nicolas Le Floch lebt noch nicht lange in der Stadt und ist erst vor kurzem in den Polizeidienst eingetreten, doch als ein der Korruption verdächtiger Polizeibeamter, bei dem Nicolas zuvor wohnte, spurlos verschwindet, beauftragt ihn der Polizeipräfekt mit dem Fall. Nicolas’ Nachforschungen führen ihn in Edelbordelle, Spielhöllen, Abdeckereien und in die Bastille und decken allmählich einen Skandal auf, der auch den König Ludwig XV betrifft. Kann Nicolas in all die verwirrenden Indizien und Zeugenaussagen Ordnung bringen und das Geheimnis lüften? Die Buchreihe um den Commissaire Nicolas Le Floch ist bereits in vielen Ländern zum Bestseller geworden und das absolut zu Recht, wie ich bereits nach der Lektüre des ersten Bandes konstatieren kann. Wenn die Reihe auch nur annähernd so weitergeht, wie sie beginnt, ist Parot eine beinahe süchtig machende Krimiserie gelungen. Dies liegt zum einen an der sehr rasanten Handlung, die einiges vom Leser fordert. Man muss schon gut aufpassen und versuchen, alle Namen zu behalten und sich an viele Kleinigkeiten zu erinnern, Lesepausen von mehreren Tagen würde ich da nicht empfehlen. Etwas Abhilfe leistet da das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches, ebenso verfügt der Anhang über eine Übersicht über historische Personen, die im Roman auftauchen oder erwähnt werden, und in einem Glossar werden einige Begriffe erläutert. Die Handlung ist schlichtweg sehr verworren, man kann dadurch sehr schön mitknobeln, auch, da einige Zeugenaussagen nicht zusammen passen, Verdächtige plötzlich tot sind und auch Nicolas’ Vorgesetzte ihm nicht alle nötigen Informationen scheinen zukommen lassen zu wollen. Man ist somit mal dem einen, dann wieder dem anderen Verdächtigen auf der Spur, kann einige Aspekte auch vorhersehen, die aber doch nicht helfen, Licht in den gesamten Fall zu bringen. So fiebert und knobelt man mit Nicolas bis zum Ende mit und sitzt ganz gefesselt vor dem Roman. Zum anderen ist das Buch mit vielen sehr lebensnahen und sympathischen Figuren bevölkert, was ebenso zum Lesevergnügen beiträgt. Insbesondere mit Nicolas fühlt man über den gesamten Roman über intensiv mit, da auch einiges zu seinem Aufwachsen als Waise erzählt und sein Weg vom unerfahrenen, naiven Neuankömmling zum ehrgeizigen, lernbegierigen Polizeiinspektor eindrucksvoll gezeichnet wird. Der dritte große Pluspunkt des Buches sind die sehr detaillierten Beschreibungen des Paris des 18. Jahrhunderts, in das man sich von der ersten Seite an zurückversetzt fühlt. Man scheint selbst mit Nicolas durch die kleinen Gassen zu hetzen und sich mit Kutschen fortzubewegen, all den Schmutz und Dreck, aber auch die prunkvollen Bauten des französischen Hofes zu erleben und mit ihm in die Kerker hinabzusteigen und Leichen zu untersuchen. Zugleich lernt man einiges über die historischen Entwicklungen rund um den französischen Hof zur Mitte des 18. Jahrhunderts, was mit der Krimihandlung noch zusätzlich spannende geschichtliche Einblicke verbindet. Auch die äußere Gestaltung des Romans ist absolut zu loben. Das treffende Cover sprach mich direkt an und auf den Innenseiten des Einbands ist noch ein historischer Stadtplan von Paris um 1761 abgebildet, auf den die wichtigsten Handlungsorte eingezeichnet sind. Der einzige kleine Minuspunkt der Ausgabe sind die vielen Tippfehler, die leider nicht korrigiert wurden. Dies sollte dringend vor einer Neuauflage nachgeholt werden. Fazit Der erste Fall von Commissaire Nicolas Le Floch macht definitiv Lust auf mehr. Im März ist die Veröffentlichung des zweiten Bandes geplant, auf diesen warte ich jetzt schon ganz gespannt. Es passt einfach das gesamte Paket bei diesem Krimi. Er ist von hoher historischer Authentizität, anspruchsvoll, spannend bis zum Schluss und lädt zum Mitknobeln ein, selten habe ich einen besseren Krimi gelesen!

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