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Rezension zu
Der verbotene Liebesbrief

Ein Frühwerk der Autorin, mit einem spannenden Suspenseplot, aber auch einigen Längen und Schwächen. Romancefans könnten enttäuscht sein!

Von: Happy-End-Buecher.de- Nicole
30.09.2017

Die Journalistin Joanna Haslam, möchte, nachdem sie von ihrem Freund verlassen wurde und nun unter einer schlimmen Erkältung leidend, schniefend auf der Couch liegt, eigentlich nur eines, ihre Ruhe. Doch ihr energischer Chef denkt gar nicht daran, Joanna ihre Krankheit auskurieren zu lassen. Er schickt die fiebrige Joanna stattdessen zu einer Trauerfeier eines Prominenten. Sir James Harrison, der im Alter von fünfundneunzig Jahren verschied, war einer der größten britischen Schauspieler überhaupt. Auch sein Sohn Charles und dessen Kinder, Zoe und Marcus, sind diesem Genre treu verbunden. Während aus Charles ein berühmter Hollywoodregisseur wurde, der seit vielen Jahren in den USA lebt, strebt Zoe eine Schauspielkarriere an. Da sie äußerst talentiert ist, werden ihre beruflichen Schritte gerne von der Presse verfolgt. Auch das enfant terrible der Familie, Marcus, arbeitet am großen Durchbruch seiner Regisseurkarriere, doch bislang hat der Erfolg noch auf sich warten lassen. Zwar hat er ein vielversprechendes Drehbuch in petto, doch fehlt es ihm an Startkapital, nach einem desaströsen Flop an den Kinokassen zuvor. In der Kirche, während die Trauerfeier ihren Lauf nimmt, erleidet die Sitznachbarin Joannas, die sich Rose nennt, einen Schwächeanfall. Mitleidig bringt Joanna die ältere, betagte Dame zum Taxi und begleitet sie bis vor deren Haustür. Rose umgibt jedoch ein Geheimnis, dass sie, als sie erfährt, dass Joanna eine Journalistin ist, zu gerne teilen möchte. Doch sie warnt die junge Frau auch davor, denn es könnte sie in Lebensgefahr bringen. Joanna, die die große Story wittert, lässt sich nicht abbringen. Als sie, wenige Tage später, ominöse Dokumente per Post von Rose zugestellt bekommt, will sie Rose aufsuchen, doch diese wurde von der Nachbarin tot aufgefunden. Ist Rose tatsächlich eines, natürlichen Todes gestorben? Schließlich war sie bereits sehr schwach und kränklich, als sie sich in Joannas Begleitung befand. Joanna will unbedingt Roses Geheimnis in Erfahrung bringen. Doch plötzlich werden ihr von überall Steine in den Weg gelegt. Es scheint, als wolle jemand verhindern, dass das Geheimnis ans Licht kommt. Lediglich Marcus, der Enkel von Sir James Harrison, den sie bei einem Interview kennenlernt, möchte ihr helfen. Joanna ist hin und hergerissen, denn Marcus ist ein äußerst attraktiver Mann, mit einem schlechten Ruf was Frauen angeht. Soll sie, nach ihrer letzten Enttäuschung in Sachen Liebe, tatsächlich noch einmal einem Womanizer vertrauen? Ich hatte bereits viel Gutes über Lucinda Rileys Romane gehört, doch immer wenn eine Autorin so sehr gehypt wird, werde ich unsicher, ob ich den vielen positiven Stimmen Glauben schenken soll, oder lieber nicht. Als nun „Der verbotene Liebesbrief“, erschien, der ein Einzelband ist, hat mit meine Neugierde dann doch keine Ruhe gelassen, zumal ich Romanen mit dunklen Familiengeheimnissen, im Stile einer Kate Morton, Katherine Webb, Susanna Kearsley etc., einfach nicht aus dem Wege gehen kann. ;-) Im Inneren des Romans wurde als Originaltitel „The Love Letter“ angegeben, mit dem Hinweis, dass das Buch im Jahre 2017 auch in englischer Sprache erscheinen wird. Beim Recherchieren, nachdem ich das Buch gelesen hatte, stieß ich dann allerdings auf einen anderen Originaltitel und mir wurde einiges klar. Es handelt sich bei „Der verbotene Liebesbrief“ nämlich um einen, bereits im Jahre 2000 veröffentlichten Roman der Autorin, den sie damals unter ihrem Pseudonym Lucinda Edmonds schrieb. (Seeing Double) Nun habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten, weiß also nicht, ob sich Lucinda Rileys Schreibstil im Laufe der Jahre stark verändert hat, doch falls es so ist, was ich glaube, hat man der Autorin mit der Neuveröffentlichung, dieses Romantic Suspense Romans, keinen Gefallen getan. Zugegeben, der Suspenseanteil in „Der verbotene Liebesbrief“ ist äußerst undurchsichtig gestrickt, so dass man lange Zeit darüber im Dunklen tappt, welches Geheimnis Rose hatte und wieso dafür so viele Menschen sterben mussten. Und für den Suspenseanteil würde ich gerne die volle Punktzahl vergeben, doch leider gab es dann doch so einiges, was ich als recht schwach geschrieben empfand. Zunächst einmal sind die Protagonisten in diesem Roman alles andere als facettenreich konstruiert. Man erfährt zwar viel über ihren privaten Hintergrund, doch wenig über ihre Gefühlswelt. Und ihre gemeinsamen Dialoge wirken sehr oft dermaßen hölzern und klischeehaft, dass man zwischenzeitlich glaubt, man habe einen Rosamunde Pilcher Roman vor sich. Fans dieser Autorin mögen mir bitte diesen Vergleich verzeihen. Erschwerend kommt dazu, dass die Autorin keinerlei Liebesszenen eingebaut hat. Was an sich, wären die Gespräche zwischen ihren Figuren intensiver geraten, ja kein Problem darstellen würde. So aber fragt man sich beim Lesen, wieso Marcus, ein alkoholabhängiger Möchtegernregisseur, so plötzlich vom Alkohol ablassen kann, obwohl er Joanna erst zweimal getroffen hat. Er weiß sofort, dass sie die Frau seines Lebens ist. Und das, obwohl beide zu diesem Zeitpunkt, erst recht wenig übereinander wissen. Auch die verständnisvolle Art eines kleinen, zehnjährigen Jungen, der kurz zuvor seinen Großvater verloren hat, wirkte dermaßen unglaubwürdig geschrieben, dass ich mir nur verwundert die Augen reiben konnte. Dazu ist der Roman mit seinen fast 650 Seiten alles andere als kurz und so habe ich mich zwischenzeitlich, ziemlich durch die Seiten quälen müssen, einfach weil er einige, wie ich fand, vermeidbare Längen aufweist. Ein wenig erinnert mich Lucinda Rileys Frühwerk, an das von anderen berühmten und bekannten Autorinnen; wie zum Beispiel Susan Elizabeth Phillips (Glitterbaby) oder aber Nora Roberts und Sandra Browns erste Versuche im Romantic Suspense Genre. „Der verbotene Liebesbrief“ ist alles andere als ein schlechter Roman, doch leider auch keine durchweg fesselnde Lektüre, sondern zeigt gewisse Schwächen von Debütautoren noch recht deutlich. Wenn man darüber hinwegsehen kann, eingefleischter Fan der Autorin oder einfach nur neugierig ist, auf den ansonsten gelungenen Suspenseplot, kann man aber trotzdem ruhig zugreifen.

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