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Rezension zu
Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr

Rückkehr nach Zamonien - und wieder nicht

Von: creepy creatures reviews
29.08.2017

Walter Moers ist bekannt dafür, sich nicht allzusehr um ungeschriebene Gesetze des Buchmarkts zu kümmern. Er legt nicht bei Erfolg einen zweinte, dritten oder vierten Teil nach. Es kann auch schon mal vier Jahre und länger dauern - und selbst dan wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Für dieses Buch hat er andere Projekte ruhen lassen. Warum er "Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr" geschrieben hat, sagt er selbst auf den letzten Seiten des Buches. Es ist ein ernsterer, melancholischerer Roman als die anderne Zamonien Bücher. Weniger Humor, mehr Tragik, weniger Leichtigkeit, mehr Schwermütigkeit. Der Leser begleitet die beiden Hauptpersonen, Dylia und Opal. Letzterer nimmt die Prinzessin mit auf eine Reise in ihr eigenes Gehirn. Die von Schlaflosigkeit geplagte junge Prinzessin weiß dabei, dass der Nachtmahr dies nur tut um sein erklärtes Ziel schneller zu erreichen: sie in den Wahnsinn zu treiben. Ich habe den Eindruck, dass dieser Roman ein reiferer, nachdenklicherer und melancholischerer Moers geschrieben hat. Es geht nicht um Wolpertinger, Schrecksen oder Lindwürmer, nicht um Buchhaim oder Eisenstadt, sondern um den kleinen Mikrokosmos von Dylias Leben, dass durch ihre Schlaflosigkeit oftmals ein insichgekehrtes ist. Sie schafft sich ihre eigenen Gedankenwelten und ihre eigenen Spiele, ist kreativ und verliert nicht den Mut. Der Nachtmahr entspricht aber auch seinem Wesen. Er hat kein Mitgefühl, keine Empathie und ist kein Freund. Er scheint ein Feind zu sein, dass wird auf der Reise nach Dylias Amygdala, de Zentrum der Furcht im menschlichen Gehirn, deutlich. Es ist der untypischste Zamoienroman, er ist untypisch für Moers und trotzdem ist er ganz Moers. Nur eben anders.

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