Rezension zu
Der Prinz der Elfen
Ganz anders als erwartet
Von: Julias BuchblogLasst euch vom hübschen Cover nicht täuschen: "Der Prinz der Elfen ist kein romantischer Elfenkitsch, sondern Urban Fantasy, wie sie sein soll, mit nicht ganz einfachen, aber gut ausgearbeiteten Charakteren, reichlich phantastischen Elementen und einer Geschichte voller überraschender Wendungen. Schon die Protagonisten sind speziell, denn statt die typischen Klischees zu bedienen, die der Klappentext vermuten lässt, stellt Holly Black die übliche Rollenverteilung einfach auf den Kopf. Es ist die draufgängerische Hazel, die als Ritter durch die Wälder streift, während Ben, der als ganz selbstverständlich schwul beschrieben wird, der eher zurückhaltende, sanfte Künstler ist. Die Sprache ist (gerade für einen All-Age-Roman) nicht immer einfach, die Zeitsprünge und Gedankengänge können manchmal verwirrend wirken, sorgen aber gerade dadurch für Spannung auch ohne rasante Actionszenen. Zuerst erschrickt man ob der Beiläufigkeit, mit der tote Touristen erwähnt werden, aber so entsteht eine ganz eigene düstere Atmosphäre. Vielerlei Alltagstrivialitäten lassen immer wieder für kurze Zeit alles Magische vergessen, um dann im nächsten Abschnitt wieder mit Gänsehaut-Effekt zu überrumpeln. Dieser schräge Mix aus Teenageralltagskram und düsterer Fantasy mag nicht jedermanns Geschmack sein, hat mich aber rundum überzeugt.
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