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Rezension zu
Der Hirte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein gelungener Serienauftakt

Von: Kaisu
22.08.2017

„In jeder heterogenen Population, wie z. B. der humanen, spielt die Auswahl – die Selektion – eine entscheidende Rolle. Je strenger die Selektion, umso besser wird sich die Art erhalten.“ [Buchbeginn] Da haben wir diesen Beamten namens Frederik Beier, der einen bösen Schicksalsschlag erleiden musste – der Tod seines Sohnes – gefolgt von der Scheidung seiner Frau. Er leidet an Depressionen und anstatt Unterstützung von seinen Kollegen zu bekommen, sägt man ihn ab. Entsprechend bekommt der Hauptkommissar keine großen Fälle mehr auf den Tisch gelegt, sondern eher Kleinkram, wie Vermisstenfälle. Unter anderem den, der Politikertochter Annette Wetre. Fast zeitgleich passiert in Solro – in der Nähe von Oslo – ein grauenhaftes Massaker. Fünf Menschen wurden auf dem Gehöft einer Sekte regelrecht hingerichtet. Während der routinemäßigen Durchforstung des Geländes stößt man auf seltsame Vorrichtungen und der Verdacht erhärtet sich, dass hier üble Experimente an Menschen stattgefunden haben müssen. Doch wo sind die restlichen Sektenmitglieder? In einem zweiten Erzählstrang rutschen wir ein Stück zurück in die Vergangenheit des zweiten Weltkrieges. Ein paar Wissenschaftler gehen den Punkt der Rassenerforschung sehr genau an und verbeißen sich regelrecht darin. Man schließt einen Geheimpakt. Vertrauen und Verschwiegenheit stehen an vorderster Front. Aber irgendjemand hält sich nicht daran und die Folgen bekommt man nun präsentiert. Und wie gehört das jetzt alles zusammen? Alles kann ich an dieser Stelle natürlich nicht aufdecken, aber ein Punkt ist recht offensichtlich: Annette Wirtre, gehört dieser Sekte an und wird vermisst. Somit zieht man Frederik Beier zu dem Fall hinzu und er blüht langsam wieder auf. Zusammen mit seinen Kollegen arbeitet er hart an der Aufklärung und kommt fiesen Machenschaften auf die Spur. Die allerdings auch die Beamten in Gefahr bringen. Vom Erzähltempo her gibt es nicht zu meckern. Trotz der umfangreichen Story, bleibt einem kaum Zeit zum Luftholen. Langweilig wird es an keiner Stelle. Eher zu viel. Denn so interessant und gut ausgebaut die Geschichte auch ist, manchmal raucht einem einfach nur der Kopf vor lauter Input und man muss die „Pause“ Taste drücken. Ansonsten haben die Gedanken gar nicht die Zeit das zu verarbeiten, was da gerade passiert ist. Der Sprecher Dietmar Wunder gibt sein bestes um das Feeling herüberzubringen. Was auch perfekt funktioniert. Man fiebert mit, will die Menschen warnen und hofft, dass es nicht so endet, wie man es vermutet. Was nicht heißt, dass die komplette Geschichte vorhersehbar ist. Es gibt einfach nur Klischeebilder, die auf der Stirn kleben haben „Ich bin ein Depp und handle jetzt so, weil ich meine Rolle spielen muss!“ Was schade ist, denn genau diese Bilder hätte das Buch nicht nötig gehabt. Letztlich hat mir das Hörbuch recht gut gefallen. Ich mochte die derbe, direkte Sprache und die geschickten Szenenwechsel, der komplexen Geschichte. Wären nicht die obigen Kritikpunkte gewesen, wäre es wohl ein Lesehighlight geworden.

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