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Rezension zu
Die Moortochter

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Grauen lauert im Moor

Von: leben-lieben-lesen.blogspot.de
07.08.2017

Die amerikanische Schriftstellerin Karen Dionne nimmt uns in ihrem Psychothriller an einen sehr ungewöhnlichen Ort mit - Schauplatz ist die einsame Moorlandschaft der Upper Peninsula in Michigan. Dort lebt Helena mit ihrer Familie. Ebenso ungewöhnlich wie die Umgebung ist auch das Leben, das sie führt: Während andere Mädchen mit Puppen spielen, freut sich die Kleine unsäglich über ein Bowie-Messer zu ihrem 5. Geburtstag, erlegt mit ihrem Vater eine trächtige Hirschkuh und lernt Fährten zu lesen. Sie vergöttert den Vater, der sie in sämtliche Geheimnisse der Natur einweist; mit der Mutter, die in der kargen Wildnis ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt den Haushalt versorgt, hat sie hingegen wenig gemein. Ginge es nach Helena, würde das harte Leben nach den Regeln der Natur weiterlaufen, doch als Teenager muss sie erkennen, dass ihr Vater ein gefährlicher Psychopath ist, der ihre Mutter als junges Mädchen verschleppt hat. Nach harten inneren Kämpfen flüchtet sie mit der Mutter und bringt den Vater ins Gefängnis. Doch das "normale" Leben in der Zivilisation ist nichts für Helena. Als Erwachsene kehrt sie ins Moor zurück und lebt dort glücklich mit Mann und Kindern - bis Jacob Holbrook aus dem Hochsicherheitstrakt ausbricht. Helena weiß, dass ihr Vater auf der Suche nach ihr ist und die letzte Begegnung der Beiden herbeiführen, die ganatiert keine Versöhnung sein wird... "Die Moortochter" lebt von der einzigartigen Atmosphäre des Moores, die Karen Dionne faszinierend zu beschreiben versteht. Kein Wunder, denn als junge Frau verbrachte sie selbst mit dem Wunsch nach einem Leben im Einklang mit der Natur gemeinsam mit Mann und Baby einige Zeit in der Einsamkeit der Upper Peninsula. Dieses ganz spezielle Lebensgefühl zu vermitteln war der Antrieb für ihren neuen Psychothriller, der nicht nur durch das außerordentliche Ambiente spannend und originell ist; durch einen stetigen Wechsel der Zeitebenen wird der Leser tief in das Leben Helena Pelletiers hineingesogen und kann ihre Gedanken und Emotionen teilen. Eine weitere, fast schon spirituelle Dimension vermitteln die eingestreuten Passagen aus Hanns Christian Andersens Märchen "Die Tochter des Moorkönigs". Während ich diese anfänglich eher beiläufig gelesen habe, sorgen diese Zeilen mit Fortschreiten der Handlung für zusätzliche Dynamik und legen clever neue Fährten. Ein außergewöhnlich kunstfertig aufgebauter Thriller, den ich gerne noch ein zweites Mal lesen werde. Mit Freuden vergebe ich 5 Sterne für "Die Moortochter".

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