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Rezension zu
Anschlag von rechts

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zeitaktuell

Von: Kerstin von KeJas-Blogbuch
07.07.2017

Nach einer wahren Begebenheit – Ab 13 Jahren „Das Beispiel einzelner Menschen“, überlegte er, „kann manchmal mehr über seine Zeit aussagen als ein ganzes Geschichtsbuch.“ Hier, in dieser Geschichte, sind es genau diese einzelnen Geschichten, von und über Menschen, die so viel aussagen. Nach einer kurzen Einführung, die nicht mehr als 3 Seiten benötigt und den unheilvollen ‚Vorboten‘, die kaum länger sind, ist man drinnen ~ in den Geschichten einzelner Menschen und Familien. In den Schicksalen der Flüchtlinge. Warum sie, Männer, Frauen, Kinder, ihre Heimat verließen und ich wünschte ein jeder würde sich etwas damit beschäftigen, bevor pauschalisiert wird. Aber man erliest sich auch wie schnell eine Stimmung kippt und aus verbaler Hetze tatsächliche Gewalt wird. Fünf Länder, fünf Erlebnisse und Leben werden in einem recht sachlichen Ton und ohne auf die Tränendrüse zu drücken, geschildert. Es war in allen, trotz der Unterschiede immer das gleiche, was diese Menschen veranlassten ihr Land zu verlassen. Krieg, Mord, Tod. Und keine Chance irgendetwas dagegen tun zu können ohne selbst ein Opfer zu werden, wobei ~ sie sind bereits Opfer. „Nacht für Nacht hörte er Gewehrfeuer, Detonationen von Bomben oder Granaten. Er lebte im Krieg. Seit dem ersten Tag seines Lebens. Er kannte es nicht anders.“ Das Buch „Anschlag von Rechts“ behandelt eine Thematik, die absolut zeitaktuell ist und überall so geschehen kann bzw. bereits geschah und immer wieder geschieht. Junge Menschen und auch Erwachsene, die abdriften in eine Gesinnung, angestachelt durch Unwissenheit, Ignoranz, Langeweile und vielleicht sogar ein Stückweit Dummheit, die jeglichen gesunden Menschenverstand vermissen lassen. Dabei frage ich mich immer wieder, ob denn keiner aus der Geschichte gelernt hat, zu viele grausame Beispiele sprechen für sich. Diese Erzählungen im Buch sind eine Rekonstruktion einer wahren Begebenheit. Zwar wurden die Namen geändert und Orte nicht benannt, dennoch ist da sehr viel Realität enthalten, nicht zuletzt auch durch die Gespräche, die der Autor mit den Betroffenen führte. Wie bereits erwähnt ist alles sehr sachlich und nüchtern gehalten, aber dadurch mindert sich keineswegs die Botschaft, die dahinter steht. Man erfährt die Begebenheiten aus Sicht der Opfer und der Täter. Erlebt die Angst der einen und die Wut der anderen. Nimmt an Verhören teil und letztendlich sogar an einem Prozess mit anschließender Urteilsverkündung. Hier haben mir die Aussagen und Begründungen des Gerichts sehr imponiert. Wer handelt muss mit Konsequenzen rechnen, immer und bei allem. Durch die angenehm große Schrift liest es sich sehr flüssig. Auch das Buch ist mit seinem festen Einband und der Einteilung im Inneren sehr schön gestaltet. Bereits zu Beginn gibt es eine Auflistung aller Kapitel, dadurch ist alles sehr übersichtlich. Auch der Abschnitt zum Ende hin hat mich sehr angesprochen. Der Autor Reiner Engelmann hat sich sehr viele Gedanken gemacht und mich damit selbst zum Überlegen gebracht. Dieses Buch kann ich ohne Vorbehalte jugendlichen Lesern empfehlen, aber auch für Erwachsene kann es so manchen Blick über den Tellerrand vermitteln. Ein klare Empfehlung spreche ich diesem Buch auch für den schulischen Unterricht aus. Hier muss nicht nur gelesen werden. Diese Geschichte gibt so viel Raum für Diskussionen, Aufklärung, Vermittlung und Verständnis. Vielleicht würde so manches Verhalten dann im Vorfeld gar nicht erst entstehen. „Welch Geistes Kind Sie sind, haben Sie auch dadurch gezeigt, welches Vokabular Sie Ihren Kindern vermitteln.“ Rezension verfasst von © Kerstin

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