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Rezension zu
Astrid Lindgren. Ihr Leben

Jens Andersen: Astrid Lindgren. Ihr Leben

Von: Pheobes Bücher
12.06.2017

Die Bücher von Astrid Lindgren begleiten mich seit meiner Kindheit. Ich war Lotta aus der Krachmacherstraße, nicht nur dem Namen nach. Mio, mein Mio und Brüder Löwenherz gehören zu den schönsten Büchern der europäischen Literatur, denen eine ganz eigene Magie inne wohnt. Und natürlich wünsche ich mir, dass die Tochter, die ich vielleicht einmal haben werde, wird wie Ronja Räubertochter. Die Bücher von Astrid Lindgren handeln von starken und unabhängigen Kindern, ein Großteil der Helden lebt in schwierigen Verhältnissen. Oft sind die Eltern ein Problem. Jedes der Bücher, seien es die melancholischen oder die glücklichen handelt vom Kind sein und den damit verbundenen Wundern. Biographien sind gefährlich, sie können eine Person schnell entzaubern, die Werke mitunter in ein anderes Licht rücken. Von Astrid Lindgren wollte ich aber schon seit langem eine Biographie lesen. Wie ist diese Frau aufgewachsen? Was hat sie geprägt? Ich fand ihr Schwedenbild und die Lebenssituation der Kinder, die sie darstellte, oft traurig. Die Biographie von Jens Andersen hatte auf viele meiner Fragen eine Antwort. Geschrieben in einem lockeren Stil, liest man sich so schnell durch das Leben der berühmten Autorin wie durch einen Roman. Viele Zitate, Textauszüge und Fotographien runden das Bild ab. Für einen Biographen ist es sicherlich nicht leicht eine halbwegs objektive Darstellung abzuliefern und nicht in den totalen Lobgesang abzudriften. Andersen ist das gut gelungen, wenn auch nicht immer. Besonders in einem Punkt hätte ich mir ein wenig mehr Kritik gewünscht: Während dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Astrid Lindgren für die Regierung, sie bespitzelte ihre Mitbürger, in dem sie mit anderen Angestellten private Briefe öffnete und las. Auch wenn das geschah um vermeintliche Nazi-Sympathisanten aufzuspüren handelt es sich für mich hierbei um einen absoluten Tabubruch. Das die junge Familie Geld brauchte, mag Andersen als Grund reichen, mir tut es das nicht. Zu diesem Abschnitt von Lindgrens Leben fehlt es mir generell an Informationen. Ansonsten ist das Buch von Andersen eine wirklich gute und informative Biographie, bei deren Lektüre man Astrid Lindgren näher kommt. Besonders die Kapitel über ihre Kindheit, Jugend und Schwangerschaft waren spannend und empathisch beschrieben. Das Lesen macht Lust auf die Bücher und Geschichten der großen Schwedin, nicht zuletzt weil Andersen auf einzelne, nicht so bekannte Werke eingeht, sie fast komplett paraphrasiert, das Ende aber frech weg lässt!

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