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Rezension zu
Niemand wird sie finden

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannende Unterhaltung und ein bisschen mehr

Von: Tintenhain
07.06.2017

Flynns Freundin January verschwindet kurz vor Halloween. Hat ihr Streit kurz zuvor damit zu tun? Aber eigentlich hat sich January schon vorher komisch verhalten. Sie ist Flynn mehr und mehr aus dem Weg gegangen. Und das obwohl sie sich so nah sind, vor allem seit Januarys Mutter den Politiker und Anwärter auf den Senatorenposten Jonathan Walker geheiratet und damit Januarys ganzes bisheriges Leben aus den Angeln gehoben hat. Statt an der staatlichen Riverside-Schule geht sie nur zur privaten Dumas, wo sie den reichen Schnöseln aus dem Weg geht. Hier gehört sie einfach nicht her. Allein ihre alten Freunde und ihr Job in einem Spielzeugladen lassen sie noch den Boden unter den Füßen spüren. Doch als eines Abends die Polizei vor Flynns Haustür steht und ihn ins Verhör nimmt, muss er sich den Fragen stellen. Er versucht herauszufinden, was January in den letzten Wochen gemacht hat und wen sie getroffen hat. Dabei muss er feststellen, dass nichts so ist, wie er dachte. January hatte mehr als nur ein Geheimnis. Caleb Roehrig legt mit dem Jugendthriller „Niemand wird sie finden“ einen richtig spannenden Debütroman vor, der nicht nur auf Spannung baut, sondern auch tiefschürfendere Themen aufgreift. Flynn ist ein sensibler, zuverlässiger Junge, in dem January in turbulenten Zeiten einen Fels in der Brandung findet. In Rückblenden erfährt man, wie sich ihre Beziehung entwickelt hat und wie sehr Flynn damit hadert, für das Mädchen nicht der Richtige sein zu können. Denn Flynn hat ein Geheimnis, das er nicht einmal sich selbst eingestehen will, auch wenn zumindest January längst ahnt, dass sehr viel mehr hinter Flynns Zurückhaltung beim Küssen steckt. January ist lebensfroh und voller Träume, doch Flynn muss auf seiner Suche nach ihr erkennen, dass längst nicht alles so war, wie es schien. Mehr und mehr muss er erkennen, dass January Geheimnisse vor ihm hatte und auch die Personen, mit denen er auf der Suche nach ihr in Kontakt tritt, kennen ein Mädchen, das ganz anders ist. So ist der Thriller von Anfang an spannend und wartet mit überraschenden Wendungen auf. Ein kleiner Verdacht, den ich recht früh hatte, bestätigte sich zwar, aber zum Schluss schöpft Roehrig noch einmal aus den Vollen und gibt der Handlung einen verblüffenden Twist. Flynn als Hauptfigur kann auf voller Linie punkten. Auf der Suche nach January lernt man ihn gut kennen, seine Selbstzweifel und sein Wachsen an der Situation. Auch die Nebenfiguren sind gut gelungen und weisen eine überraschende Tiefe auf. Dabei wählt der Autor ein interessantes Szenario: Der Stiefvater, den die Mutter nur geheiratet hat, um sich abzusichern, ist mitten im Wahlkampf um die Position eines Senators. January wird aus ihrem alten Leben gerissen und wechselt auf eine teure Privatschule. Der neue Stiefbruder scheint ein perverser Junkie zu sein und überhaupt scheinen alle in Januarys neuem Umfeld alle auf ihren Vorteil bedacht. Roehrig schreibt ansprechend, gefühlvoll und zugleich packend. Probleme Jugendlicher werden glaubwürdig und sensibel angesprochen. Dabei bleibt die Story durchgehend spannend, realistisch und stets nachvollziehbar. Auf Gewalt- oder Ekelsszenen wird komplett verzichtet. Ein toller Thriller für Jugendliche, der vor ernsten Themen nicht zurückschreckt. © Tintenhain

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