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Rezension zu
Freud ist an allem schuld

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Rezension zu "Freud ist an allem schuld" (vorsicht Spoiler)

Von: tanjasbookishview
03.06.2017

Das Buch „Freud ist an allem schuld“ von Paolo Genovese erschien im April 2017, bei btb, einem Verlag, der Randomhouse Gruppe. Darum geht’s: Francesco ist alleinerziehender Vater von drei Töchtern und von Beruf Paartherapeut. Aus diesem Grund, suchen seine Kinder in Sachen Liebe und Herzschmerz häufig seinen Rat. Als er herausfindet, dass seine jüngste Tochter Emma, noch Schülerin, mit einem 50- jährigen, verheirateten Architekten zusammen ist, beschließt er kurzerhand, dessen Ehe zu retten. Doch damit fangen die Probleme erst an… Die Personen: Francesco Francesco ist ein liebender Familienvater. Man hat als Leser das Gefühl, dass es nichts gibt, was er nicht für seine Töchter tun würde. Die Liebe zu seinen Kindern geht sogar so weit, dass er seine eigenen Bedürfnisse zurück stellt. In seinem Beruf gibt er Tipps und löst ihre Probleme. In seinem Privatleben jedoch, schafft er es nicht, sich an seine eigenen Ratschläge zu halten. Sara Sara lebt zu Beginn des Romans in New York. Dort ist sie in einer festen Beziehung mit einer Frau. Als sie ihr jedoch einen Heiratsantrag macht, findet sich Sara als verlassene Singelfrau wieder. Von der Frauenwelt tief enttäuscht zieht sie zurück zu ihrer Familie nach Italien. Dort fasst sie den Entschluss, dass sie von Frauen fortan genug hat. Ihre Schwester Marta soll ihr helfen, sich mit Männern zu treffen… Marta Marta ist Besitzerin eines kleinen Buchladens. Sie ist sehr bedacht bei der Auswahl, der Bücher, die sie in ihrem Laden verkauft. Von gehypten Büchern, wie zum Beispiel „Fifty Shades of Grey“ hält sie nichts. Marta weigert sich sogar, solche Bücher auf Kundenwunsch zu bestellen. In Sachen Liebe hat es Marta ebenfalls nicht leicht. Sie ist unglücklich in ihren Lieblingsautoren verliebt. Neben ihrem Liebesproblem muss sie sich zusätzlich mit einem Ladendieb herumschlagen. Als es ihr eines Tages gelingt, ihn zu erwischen, kommt es zu einer Begegnung, die alles verändert… Emma Emma ist das Nesthäkchen der Familie. Sie ist mitten im Abiturstress und glücklich liiert mit einem verheirateten Architekten, der vom Alter her ihr Vater sein könnte. Entgegen der Ratschläge ihres Vaters hält sie mit allen Mitteln an ihrer Beziehung fest. Das Buch Paolo Genovese hat mit diesem Roman eine wahrlich leichte Sommerkomödie geschaffen. Er erzählt durch einen bildhaften und flüssigen Schreibstil die Geschichte von Francesco und seinen Töchtern. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht aller Protagonisten. Dabei hat man als Leser bei jeder Person eine andere Stimme im Kopf. Der Autor verleiht jedem Erzähler eine individuelle Persönlichkeit. Man taucht ganz in die Gefühlswelt des Betreffenden ein und hat zu jeder Figur eigene Bilder im Kopf. Diese Schreibform verleiht dem Roman eine erfrischende Abwechslung. Es gelingt dem Leser, sich viel tiefer in die Charaktere einzufühlen und ihre Probleme nachzufühlen. Die Thematik Nachdem ich das Buch zu Ende gelesen hatte, stellte sich mir ein große Frage: Ist es richtig, dass man als Elternteil das Glück seiner Kinder grundsätzlich und in jeder Lebenslage über das eigene stellt? Ich muss ehrlich sagen, dass ich in dieser Frage zu keiner Antwort gelangt bin. Auf jeden Fall zeigt „Freud ist an allem Schuld“, dass auch ein alleinerziehender Vater in der Lage ist, Haushalt, Beruf und Kinder zu managen. In vielen Romanen werden alleinerziehende Väter häufig als überfordert dargestellt (Bsp. Charlie Swan in Stephanie Meyers „Twilight“-Reihe) Auch Saras Zerrissenheit ist ein zentrales Thema. Ist es wirklich möglich von heute auf morgen zu sagen „Ich stehe jetzt auf Männer?“ in dem Buch findet Sara die Antwort auf diese Frage. Liebe ist nicht vom Geschlecht abhängig. Das macht Paolo Genovese klar. Des Weiteren zeigt das Buch auf, dass es keine Worte zwischen zwei liebenden braucht, um sich zu verständigen. Diese Erfahrung darf Marta auf, wie ich finde, sehr emotionale Art und Weise machen. „Liebe kennt kein Alter“ will sicher Emma durch ihre Liaison mit ihrem Freund deutlich machen. Jedoch ist auch die Lektion „Nicht alles, was kaputt scheint ist auch kaputt“ eine weitere Lektion, die das Buch den Leser lehrt. Mein Fazit Das Buch ist leicht zu lesen und schnell vorbei. Jedoch finde ich, setzt es sich mit einigen wichtigen Thematiken, wie unter anderem die Suche nach sich selber, auseinander. Zwischendurch hat man immer mal wieder etwas zu lachen, zum Beispiel, wenn Francesco Monologe mit dem Portrait von Siegmund Freud in seinem Sprechzimmer führt. Insgesamt eignet sich das Buch gut als Urlaubslektüre. „Freud ist an allem schuld“ bekommt von mit vier von fünf Kaffeetassen.

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