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Rezension zu
Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die unbequemen Frauen vom Drowning Pool

Von: PTno
28.05.2017

Ihr erster Spannungsroman "Girl on the Train" wurde zum Bestseller, der in über 40 Sprachen übersetzt wurde. Die Rede ist von Autorin Paula Hawkins, deren zweiter Roman "Into the Water" im Mai 2017 bei blanvalet erschienen ist. Das Cover ist so mystisch, wie die Geschichte selbst. Danielle (Nel genannt) Abbott ist tot und es heißt, sie sei von der Klippe gesprungen, wie schon einige Frauen vor ihr. Nel hatte zuvor begonnen ein Buch über die "unbequemen Frauen" zu schreiben, die am Drowning Pool ihren Tod fanden. Zurück bleibt die fünfzehnjährige Tochter Lena, um die sich künftig Nels Schwester Julia kümmern soll. Die beiden Schwestern hatten sich jedoch vor fünfzehn Jahren das letzte Mal gehen und auch für Julia ist es nicht leicht nach Beckford zurückkehren, an den Ort, der traumatische Erinnerungen hervorruft. Obwohl die Polizei sicher ist, dass Nel gesprungen ist, kann Julia es einfach nicht glauben. Doch wusste Julia wirklich, wie es in ihrer Schwester aussah, was sie gedacht und gefühlt hat? Der Roman ist in einer besonderen Erzählweise geschrieben. Paula Hawkins lässt zehn Protagonisten abwechselnd zu Wort kommen, die in der "Ich-Perspektive" ihre Handlungen und Gedanken schildern. Gerade zu Beginn des Buches wirkt das mitunter etwas verwirrend und ermüdend. Wenn man jedoch weiß, wer wer ist und in welcher Beziehung die Personen zueinander stehen, wird es deutlich besser. Dennoch muss man bis zuletzt aufmerksam lesen, um die Story als Ganzes zu erfassen. Die Autorin geht tief in die Psyche ihrer Charaktere. Dabei lässt sie den Leser zwischen Wahn und Realität pendeln. Sie schreibt mystisch-bildhaft in kurzen Kapiteln. Die Magie des Wassers und die Geheimnisse des Flusses setzt sie dabei gekonnt in Szene. Nichts ist, wie es scheint! Dabei beschreibt Paula Hawkins die Beziehungen der Menschen untereinander (besonders die der beiden Schwestern Nel und Julia) sehr eindrucksvoll, die von Missverständnissen und Fehlinterpretationen geprägt sind. Das lässt die Akteure authentisch wirken. Als Leser meint man manchmal auf der richtigen Spur zu sein und dann überrascht Hawkins mit interessanten Wendungen. Sie beherrscht zweifelsfrei die Kunst des Schreibens. Auch mich hatte die Story ab der Hälfte völlig gefesselt. Vom Verlag wird "Into the Water" als Thriller beworben, wobei das aus meiner Sicht nicht ganz zutrifft. Es ist ein Spannungsroman, bei dem neben dem eigentlichen Fall auch die polizeilichen Ermittlungen in den Fokus gesetzt werden. Wer es gern eindringlich mag, lässt sich von diesem Buch bestimmt mitreißen und begeistern. Trotz kleiner Längen am Anfang absolut zu empfehlen!

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