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Rezension zu
Perfect Twin - Der Aufbruch

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Klon, BETA, oder Elysia? Nenne mich wie du willst, ich bin dein.

Von: Noemi Boettcher aus Gera
26.05.2017

Inhalt: Auf der paradiesischen Insel Demesne ist alles perfekt. Die Luft, die Menschen und bald sogar die pubertierenden Teenager. Eylsia ist eine BETA und neu auf dem Markt. Genauer gesagt ist sie der erste verkaufte Klon ihrer Teen-BETA-Serie und dient allein dem Zweck ihren 'Eltern' zu gefallen. Ihr größtest Grauen: defekte Klone. Klone sollen nicht fühlen, nicht denken oder schmecken. Sie sollen dienen, in jeder erdenklichen Weise... Doch warum? Was ist so falsch daran? Auch Elysia, die Himmlische, hat Gefühle. Sie hat Erinnerungen an ihre First, der Person, von der sie geklont wurde und die längst tot sein müsste. Ist sie am Ende selbst defekt, oder ist ihre Verliebtheit in den jungen Tahir nur ein weiterer Clou der Programmierer? Es würde ihren Tod bedeuten, doch Elysia ist bereit zu kämpfen! Meine Meinung: 'BETA' ist in sofern attraktiv, da es auf eine ansprechende Weise die fiktive Geschichte eines Klones erzählt und gleichzeitig kritische Themen wie etwa Gefühle oder die moralischen Grenzen der Wissenschaft beleuchtet. Rachel Cohn erschafft eine völlig neue Welt, in der es eine bestimmte Elite gibt, die das Privileg hat, ein perfektes Leben zu führen. Dabei zieht einen der Anfang des Buches so in seinen Bann, dass man gespannt weiter ließt. Doch leider kann sie diese Spannung nicht sehr lange aufrecht erhalten.  Irgendwann begann sich der Plot zu dehnen und zu ziehen wie ein alter Kaugummi. Nicht, dass der Tagesablauf eines Klones und die Frage, ob Elysia ein Sexspielzeug ist nicht interessant wären. Doch erst so ziemlich gegen Ende des Buches beginnt die Geschichte auf den Höhepunkt des Konfliktes zuzustreben. Und dann, ganz plötzlich, ist es vorbei. Puff, einfach zu Ende! Besser wäre es vermutlich gewesen, das eine oder andere Kapitel weg zu lassen und dafür die Entwicklung Elysias etwas mehr voran zu treiben. Denn sie bleibt am Ende als ein verwirrtes und abhängiges Etwas zurück, das im Großen und Ganzen keine eigene Persönlichkeit hat. Sie will aus Prinzip das genaue Gegenteil ihres First sein, ist aber dennoch nur deren Spiegelbild. Natürlich ist es schon einmal ein großer Sprung von Gefühllos zu Liebe, doch da wäre definitiv noch etwas gegangen! Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen. Ich hatte das Buch innerhalb weniger Stunden durch und war leider insgesamt etwas enttäuscht. Mit Aussichten auf einen zweiten Teil blieb ich zurück und habe mich über das abrupte Ende geärgert. Es war kein Cliffhanger, sondern einfach nur ein schlecht gewählter Schluss. Er hätte gut sein können, hätte sich Elysia schon zu einer eigenständigen Person entwickelt. Trotzdem, wer gedacht hat, dass Dysopien immer düster und hoffnungslos sein müssen, der wird von 'BETA' sehr überrascht sein. Fazit: Ich hoffe, ihr seit mir nicht allzu böse ob meiner Bewertung dieses Buches. Es ist, wie gesagt, meine Meinung und vielleicht hat sich die Autorin auch etwas bei meinen Kritikpunkten gedacht. Doch diese wundervolle Idee eines Buches wurde für mich leider nicht ausreichend spannend umgesetzt. Obwohl 'spannend' eigentlich nicht das richtige Wort dafür ist...  Ich habe gerade noch erfahren, dass dieser Band der Auftakt zu einer vierbändigen-Reihe ist, was für mich einiges klärt: Es gab relativ wenig Handlung und die Autorin hat sich viel mit der gesamten Technik und der Philosophie dieser neuen Welt auseinander gesetzt. Sie thematisiert das menschliche Wesen und die existenzielle Frage nach 'wahrem' Leben.  

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