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Rezension zu
Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Into the water" hat mich bis zum Schluss gefesselt !

Von: Cocolinchen
24.05.2017

Dieser Roman hat mich nicht mehr losgelassen. Einmal angefangen, habe ich ihn nicht mehr zur Seite legen können und in kürzester Zeit verschlungen. Woran das gelegen hat? An so vielem! Der Aufbau ist einfach sehr gut, die Charaktere spannend und die Geschichte an sich fesselnd. Aber der Reihe nach. Als Julia (Jules) wieder in ihre alte Heimat zurückkehrt, ist sie aufgewühlt. Diese Konfrontation wollte sie eigentlich vermeiden und nun ist ihre Schwester "schuld" daran, dass sie sich dem Ganzen doch stellen muss. Die beiden Schwestern hatten ein schwieriges Verhältnis zueinander, wie man im Laufe der Erzählung immer deutlicher spürt. Die Beschreibungen lassen Nel nicht gerade sympathisch wirken. Jules scheint immer das kleine, pummelige, hässliche Entlein neben dem wunderhübschen Schwan Nel gewesen zu sein. Nicht nur die Mitschüler, auch ihre eigene Schwester haben die unsichere Jules verspottet, geärgert und ausgegrenzt. Jules schämt sich als Kind, als Jugendliche und macht eine harte Zeit durch. Es kommt irgendwann auch zu einem schlimmen Vorfall, hier will ich aber nicht mehr verraten! All das und noch viel mehr sorgt dafür, dass Julia nicht gern zurückdenkt und das alles am liebsten hätte ruhen lassen. Doch der Tod ihrer Schwester und all die Dinge, die damit in Verbindung zu stehen scheinen, wühlen alles wieder auf. Jules nimmt einen mit in die Vergangenheit. Man lernt sie und ihre Schwester kennen. Mit Jules habe ich oft mitgelitten. Man stellt sich immer wieder eine Frage. Warum nur benimmt sich Nel immer wieder so? Sie scheint es zu lieben, mit ihrer Schwester und anderen zu spielen. Scheut dabei keinen Ärger und provoziert richtig gern. Könnte ihr das am Ende das Genick gebrochen haben? Sehr beliebt war sie jedenfalls nicht. Im Laufe der Erzählungen wird deutlich, dass sie sich in Dinge gesteckt hat, die andere gern ruhen lassen wollen. Nel wollte ein Buch über den Fluss schreiben, in dem so viele Frauen tragisch zu Tode gekommen sind, in dem schon Hexen "geprüft" worden sind und in dem sie am Ende sogar selbst stirbt. Der Fluss Drowning Pool und vielmehr noch seine Opfer übt auf einige eine gewisse Faszination aus. Vor allem Nel ist schon als kleines Mädchen von den tragischen Todesfällen begeistert und liebt es mit Geschichten über Tote und Geister ihrer Schwester Angst einzujagen. Doch auch mir wurde der Fluss mit der Zeit immer unheimlicher. Während des Lesens hatte ich manchmal ein beklemmendes Gefühl. Paula Hawkins hat einen schönen und anschaulichen Schreibstil. Sie reißt einen richtig mit und schafft es, Emotionen auszulösen. Man spürt die Trauer, Wut und Verzweiflung der Handelnden richtig. Und ich habe wirklich mitgefiebert. Im Laufe der Ermittlungen unter Detective Inspector Sean Townsend erfährt man immer mehr über die Todesfälle der Vergangenheit und den Fluss. Viele Fälle liegen Ewigkeiten zurück, doch kurz bevor Nel stirbt, stürzt sich auch ein junges Mädchen in den Tod. Schnell drängt sich der Gedanke auf, dass es Zusammenhänge geben könnte. Auch hier, verrate ich aber nicht zu viel. Die Charaktere haben mir alle gefallen und vor allem auch die Verknüpfungen der einzelnen Personen. Auch Lena, Nels Tochter, hat mich neugierig gemacht und ich war immer hin - und hergerissen. Ist sie einfach nur so wütend, weil sie vor lauter Trauer zerspringen könnte oder hat sie auch eine ganz andere Seite. Weiß sie vielleicht doch mehr? Sie hat etwas Kühles an sich, kann sehr emotional und unüberlegt sein, aber auch kontrolliert und unnahbar. Wirklich spannend! Irgendwie hatte jede Person etwas Besonderes an sich. Der Fall ist insgesamt wirklich sehr gut aufgebaut und es gibt interessante Wendungen. Der Aufbau des Romans hat mir auch sehr gut gefallen. Die Kapitel sind nach Charakteren benannt und mit jedem Abschnitt wechselt man in die Perspektive des jeweiligen Charakters. Das war für mich anfangs neu und ungewohnt, hat mir im Laufe des Buches aber immer besser gefallen. Das gibt dem Roman eine gewisse Dynamik und Spannung und ist mal was anderes. Vielleicht liegt es auch mit daran, dass es keine langatmigen Stellen gibt. Into the water hat mich vom Cover her gleich angesprochen und bis zur letzten Seite wirklich nicht enttäuscht. Jetzt, wo ich das Buch durchgelesen habe, bin ich sogar etwas traurig darüber, dass es schon vorbei ist. Ich hätte ewig weiterlesen können.

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