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Rezension zu
Die Katzen von Montmartre

Humorvoll mit viel Pariser Charme und liebenswerten Charakteren

Von: Bianka
13.05.2017

Einen Krimi zu lesen, bei dem Katzen in die Rolle der Ermittler schlüpfen und einen beziehungsweise zwei Verbrechen aufklären, war eine interessante und gleichzeitig amüsante Erfahrung für einen Katzenliebhaber wie mich, denn mehr als einmal konnte ich Parallelen zu meinem eigenen Kater ziehen. Zu Beginn des Buches lernt man die vierfüßigen Charaktere der Geschichte kennen. Bonnard, den Friedhofskater mit dem sonnigen Gemüt, der sich gerne die Ängste und Sorgen der Friedhofsbesucher erzählen lässt. Suzanne, die sich um die melancholische Madame Valladon sorgt. Dégas, den düsteren, alten Künstlerkater, der heimlich die Katzendame Grisette anhimmelt, die sich am liebsten von einem Künstler malen lassen würde. Matisse, den jungen Kater, der sich neugierig herumtreibt und so auf den schwarzen Straßenjungen Navid trifft. Zu guter Letzt wären da noch Pablo und Miró, die frechen Söhne von Suzanne, die während ihrer Spiele auf die Leiche des jungen Mädchens stoßen. Alle diese Katzen sind mir auf ihre besondere Weise ans Herz gewachsen, da man durch den ständigen Perspektivwechsel jede von ihnen persönlich kennenlernen konnte. Auch wenn es sehr viele Charaktere gibt, da natürlich auch einige Menschen eine Rolle spielen, fiel es mir relativ leicht, den Überblick zu bewahren. Das Setting, also das Künstlerviertel Montmartre mit den gepflasterten Straßen, den Straßenmusikern und -malern, Touristen und kleinen Cafés aus Katzensicht beschrieben, ist etwas ganz besonderes, denn der Leser wird nicht nur in entlegene Ecken geführt, sondern bekommt einen vielfältigen Eindruck der unglaublich scharfen Sinne der Samtpfoten. Die Handlung ist, verbunden mit dem lebendigen, detailreichen Schreibstil, ziemlich ansprechend. Durch die wechselnden Perspektiven wird der Leser von einer Szene in die nächste gelotst, ohne dabei den roten Faden aus den Augen zu verlieren und die ganze Zeit über habe ich gegrübelt, welchen Zusammenhang es zwischen dem Mord und Grisettes Verschwinden gibt. Die Methoden, mit denen die Katzen sich die Menschen des Montmartre zu eigen machen, haben mich oft zum Schmunzeln gebracht, aber mir auch gezeigt, wie viel die Tiere tatsächlich von der menschlichen Psyche verstehen. Die Auflösung am Schluss kam dann ziemlich überraschend und es wird noch einmal spannend. Für mich ist dieses Buch der Beleg, dass ein Krimi auch ohne blutige Szenen und Psychoterror durchaus spannend sein kann, kombiniert mit Pariser Flair, Humor und liebenswerten Charakteren.

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