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Rezension zu
Zwei Papas und ein Baby

Extrem gefühlsbetont geschrieben

Von: KayaDominica
19.04.2017

Komplette Rezension: http://isabellsbooks.blogspot.de/ MEINE MEINUNG: POSITIVES Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, da man dadurch ein schönes erstes Bild der Familie bekommt. Besonders schön fande ich, dass im Vorwort des Buches gleich die Geschichte zum Bild erzählt wurde. Das empfand ich als sehr gelungenen Einstieg. Das Buch ist wirklich sehr sehr schön geschrieben und der Autor ist einem schon nach ein paar Seiten sehr sympathisch. Mir gefiel es, dass das Buch relativ chronologisch aufgebaut war und nur in angemessenen Rahmen teilweise vor- oder zurückgriff, da sich die Geschichte dadurch sehr wie ein Roman lesen ließ. Was besonders auffällt ist die Gefühlsbetontheit des Buches, welches es teilweise sehr emotional macht. Auch hatte ich das Gefühl, dass der Autor es geschafft hat, in den einzelnen Kapiteln einen gewissen Spannungsaufbau herzustellen, obwohl einem als Leser ja eigentlich schon von Anfang an klar ist, wo das ganze hinführt. Dennoch mochte ich es sehr, dass trotz des allgegenwärtigen Wissens, dass die beiden ein Kind bekommen werden, das Buch trotzdem nicht ins Dokumentarische verfiel, was das Lesen für mich immer in die Länge zieht, da ich keine Bindung zu dem Buch aufbauen kann. Das war aber wie gesagt hier überhaupt nicht der Fall. Ganz im Gegenteil ist das Buch stellenweise wirklich extrem emotionsgeladen geschrieben. Diese Emotionalität bahnt sich schon von Anfang an an,, jedoch erreicht sie erst im Kapitel "Luis" ihren Höhepunkt. Man kann gar nicht nicht berührt sein von der unglaublichen Liebe, die Tobias Rebisch in viele Worte fasst. Während des Lesens hatte ich auch das Gefühl, dass das Buch immer besser und vorallem intensiver wird, je weiter ich lese. Irgendwann saugt man die Seiten nur noch so weg, da man so extrem mit dem Autor mitfühlt, da der Autor seine Gefühle so vollkommen offen legt. Der Autor schafft es auf jedenfall sehr, einen als Leser mit auf seine Reise zu nehmen und einige Gefühle fühlen zu lassen. Was durch das ganze Buch hindurch extrem spürbar war, und keine Sekunde in Frage stand, war die unglaubliche Liebe die der Autor zu seinem Kind empfindet, sowohl bevor es überhaupt da ist, als auch danach. Es wurde eindringlich vermittelt, dass die beiden Männer sich unfassbar danach sehnen ein Kind zu bekommen. Jedoch fand ich es sehr schön, dass so klar dargestellt wurde, dass das vorrangig aus dem Grund der Fall war, da beide das Gefühl hatten, sehr viel Liebe zu vergeben zu haben, statt dass es sich nur um einen Punkt auf der "To Do Liste des Lebens" handelte. Die Kapitel des Buches haben eine angenehme Länge, die mit dem sehr flüssigen Schreibstil und der generellen Dünne des Buches ein schnelles Durchlesen sehr begünstigen. Es hat mir immer sehr gefallen, wenn etwas vom Charakter des Autors miteinfloss und er eigene speziellere Vorlieben und Wünsche miteinbrachte. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor ein sehr ehrliches und selbstreflektiertes Bild von sich an den Leser vermittelte. Das war extrem angenehm zu lesen, da man nie das Gefühl hatte, dass der Autor einem etwas vormachen will. Ganz im Gegenteil öffnete der Autor eher sein komplettes Gefühlsleben sperrangelweit auf für den Leser. Das Buch bringt einen selbst sehr dazu über Familienplanung nachzudenken und darüber, was ein Baby bedeutet und wie überfordert man selbst in vielen Situationen damit wäre. Das Kapitel "Helikoptermütter" hat mir extrem gut gefallen und mich auch sehr schockiert. Es hat bei mir definitv bewirkt, über das gesellschaftliche Bild der Kompetenzen eines Vaters nachzudenken. Generell hat mir das Buch am besten gefallen, sobald Luis da war und vom Alltag der Familie berichtet wurde, was den letzten Teil des Buches ausmacht. NEGATIVES Ich hatte im ersten Teil des Buches das Gefühl, dass sich der Autor trotz der generellen Kürze des Buches doch teilweise zu viel Zeit für manches nimmt. Vorallem jetzt, nachdem ich das ganze Buch gelesen habe, hätte man im ersten Teil noch einiges weglassen können, und dafür ein paar Seiten mehr in den zweiten Teil einbauen können, der sich für mich ohnehin viel schöner lesen ließ. (Mit ersten Teil meine ich "Ohne Luis", mit dem zweiten Teil dann "Mit Luis") Manches wurde mir einfach zu oft wiederholt, wobei ich mir dann dachte, dass mir der Autor jetzt nicht noch ein zehntes Mal hoch und heilig versichern muss, dass sie unbedingt ein Kind wollen, da ich ohnehin schon davon ausgegangen bin. Ich hatte oft das Gefühl, dass der Autor das Buch vorrangig für sich selbst geschrieben hat um alles nochmal zu verarbeiten und Revue passieren zu lassen, was ja auch eine tolle Intention ist, nur manchmal hätte man manches etwas kürzen können. Ebenfalls wieder eher im ersten Teil. Teilweise fiel es mir wirklich schwer zu glauben, dass das Buch wirklich auf realen Begebenheiten beruht, da es stellenweise so extrem poetisch wirkte, was aber auch sehr am gefühlsbetonten Schreibstil des Autoren liegt. Bei biographischen Büchern fällt es mir immer etwas schwer zu glauben, dass sich der Autor noch so haargenau an bestimmte Situationen, Wetter und Dialoge erinnern kann, wenn man als Leser weiß, dass das für den Autor jetzt schon jahrelang zurückliegt. Dieses Gefühl, dass ich dem Autor nicht alles glaube was da steht, auch wenn es sich nur auf die Beschreibungen bezieht, verleiht dem Buch für mich dann etwas fiktives, was zu so einem Buch dann irgendwie nicht passt. Die immer wieder auftauchenden Vergleiche zu Heteropaaren und das Klarstellen, dass der Autor und sein Mann sich ja genauso wie diese verhalten, fühlte sich für mich etwas befremdlich und unnötig an. Ich hatte nicht das Gefühl, dass der Autor und sein Mann es nötig hatten, sich unbedingt so mit anderen Paaren zu vergleichen oder gleichzustellen, jedoch kann ich mich dabei wohl auch zu schwer in die Situation hineinversetzen. Es las sich einfach seltsam, so oft "In dem Punkt verhielten wir uns genauso wie ein Heteropaar" zu lesen. Für mich stellt ein Heteropaar nicht das Non-plus-ultra dar. Die extreme Elterneuphorie, die in der Mitte des Buches extreme Oberhand nimmt, ist teilweise sehr schwer nachzuvollziehen wenn man nicht selbst in der Situation ist oder war. Es wird als vollkommene Erleuchtung dargestellt, ein Kind zu bekommen, was auf mich etwas befremdlich wirkte, weil ich einfach nicht in der Situation der Familienplanung bin. Die extreme Emotionalität des Schreibstils bewegt sich für mich auf einem dünnen Grad zwischen eindringlich & berührend und zu viel des Guten & daher befremdlich. FAZIT Ich kann dieses Buch allen, die sich für das Thema Regenbogenfamilien interessieren, sehr empfehlen. Es hat mir im Großen und Ganzen sehr gefallen und mir einige interessante Stunden beschert. Der Schreibstil ist extrem gefühlsbetont und eindringlich, was man mögen muss. Jedoch hat es mir die meiste Zeit über sehr gut gefallen. Generell ist es ein schön rundes Buch, das man sehr schnell durchgelesen hat. "Zwei Papas und ein Baby" schafft es dabei einen zu berühren, zu informieren und zum Nachdenken anzuregen. MEINE BEWERTUNG IN STERNEN Ich verleihe diesem Buch 4 von 5 Sternen.

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