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Rezension zu
Die Katzen von Montmartre

Spannung gepaart mit einer Prise Humor machen diesen tierischen Krimi unvergesslich!

Von: Pan Tau Books - Ein Buchblog
18.04.2017

Nachdem ich von dem Schafkrimis Glennkill und Garou von Leonie Swann begeistert war, hat mich an Tessa Korbers Krimi die Idee fasziniert, Katzen zu Ermittlern in einem Mordfall zu machen. Meine Erwartungen waren demensprechend hoch und obwohl mir eigentlich die typisch seichten Romane aus Katzenperspektive gar nicht gefallen, hatte ich beim Lesen von Die Katzen von Montmartre ziemlich viel Spaß. Das Setting des Romans hat genau meinen Geschmack getroffen: Das Pariser Künstlerviertel Montmartre wird im gesamten Roman sehr authentisch und unverfälscht geschildert, was dazu geführt hat, dass meine Sehnsucht nach Frankreich wiedererwacht ist! Gepflasterte Gassen, dichtgedrängte Künstlerstände, Touristen, Straßenmusiker und gemütliche Cafés prägen das Bild des Montmartre und damit auch die Heimat der vierbeinigen Protagonisten des Krimis. Das Viertel aus Katzenperspektive kennenzulernen war wahnsinnig interessant, denn man lernt nicht nur entlegene Ecken kennen, sondern bekommt auch einen Eindruck von den unglaublich geschärften Sinneseindrücken einer Katze. "Und da war es wieder, unter dem, was die Menschen Stille nannten: Das ewige Lied der Mäuse und all der Lebewesen, die klein waren und verborgen." (S. 50) Die Katzen von Montmartre werden zu Beginn der Geschichte nacheinander vorgestellt und gleichzeitig ihre Verbindungen untereinander und zu den Menschen des Viertels deutlich gemacht. Bonnard der Friedhofskater lässt sich gerne die Ängste und Nöte der Friedhofsbesucher erzählen, Suzanne macht sich Sorgen um ihre melancholische Besitzerin Madame Valladou, der junge Kater Matisse verfolgt einen schwarzen Straßenjungen und der Streuner Dégas himmelt die kleine graue Katzendame Grisette an, die sich gerne von einem fremden Künstler malen lassen würde. Korbers Vorgehen hier hat mir sehr gut gefallen, denn obwohl es viele Figuren sind, die man als Leser auf den ersten Seiten kennenlernt, behält man trotzdem gut den Überblick. Alle Katzen sind von Korber mit vielfältigen Charakterzügen ausgestattet worden, was sie gut unterscheidbar und individuell macht. Jede einzelne ist mir während der Geschichte ans Herz gewachsen, denn durch die Perspektivwechsel hat man als Leser die Möglichkeit, sich in jede von ihnen hineinzuversetzen. "Unwillkürlich fiel er in ihr Geschnurre mit ein. So spannen sie beide ein Netz aus Wohlbehagen, ein dünnes Fädchen der Sympathie, aus dem ein Kokon der Zuneigung wurde." (S.39) Die Handlung der Geschichte an sich war durchweg ansprechend und spannend. Durch den ständigen Wechsel der Perspektive wurde man zwar immer wieder aus einer Szene heraus- und in die nächste hinein katapultiert, trotzdem ging der rote Faden der Handlung nicht verloren und man hat als Leser permanent versucht, den großen Zusammenhang zwischen dem Mord des Mädchens und dem Verschwinden der Katze zu sehen. Die Aufklärungsversuche der Katzen waren dabei oft einfach witzig. Sehr schön beschrieben war auch, mit welchen Mitteln die Katzen sich die Menschen des Montmartre zu eigen machen und immer das bekommen, was sie von ihnen wollen. Das hat wunderbar gezeigt, wie viel Katzen wahrscheinlich von der menschlichen Psyche durchschauen und hat mich gleichzeitig sehr an meine eigenen Erfahrungen mit Katzen erinnert. Die Auflösung des Falls am Ende war meiner Meinung nach ein bisschen abrupt, trotzdem wurde es letzten Endes noch einmal richtig brenzlig, sodass man mit einem spannenden Höhepunkt aus der Geschichte entlassen wurde. "Denn nun roch Suzanne es auch, wie ein Kuppel lag es über allem, durchsichtig, hoch unüberwindbar: Der Tod." (S.79) Tessa Korbers Schreibstil war lebendig und abwechslungsreich, sodass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen gelesen hatte. Korber hat es mit Worten geschafft, die Gedankengänge der Katzen so echt und humorvoll wirken zu lassen, dass man als Leser das Gefühl hat, selbst die Katze zu sein, die Gerüche zu riechen, die sie umgibt und die Geräusche zu hören, die sie wahrnimmt. Fazit & Bewertung Die Katzen von Montmartre ist ein Krimi, der ohne grausige Szenen und unheimlichen Psychoterror auskommt. Die witzige Zeichnung der ermittelnden Katzen hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung war auch aufgrund der Katzenperspektive vielschichtig und interessant. Ein Krimi, der zwar keine allzu komplizierten Verwicklungen hat, trotzdem mit viel Humor und Spannung punktet.

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