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Rezension zu
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Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schwacher Start, tolles Ende!

Von: bookish-heart-dreams
14.04.2017

Als großer bekennender Sparks-Fan war dieser Roman für mich natürlich ein unbedingtes Lesemuss. Daher war ich glücklich das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, zumal Sparks für mich bislang immer ein Garant für Emotionen und Gefühl war. Ich muss gestehen, dass als ich anfing zu lesen zunächst Probleme hatte richtig reinzukommen, was vor allem daran lag, dass ich hier zunächst Sparks gewohnte Dramatik vermisste, Stattdessen kommt das Buch zunächst vollkommen nüchtern und auch eher klagend daher und fasst Ereignisse von fünf Jahren zusammen. Dadurch kam zunächst keine richtige Spannung auf. Nach etwa 1/3 des Buches wandelt sich dies dann aber zum Glück und Sparks findet zu seiner gewohnten Gefühls- und Emotionsebene zurück. Im Mittelpunkt des Geschehens steht vor allem Russell, der sich, als er seinen Job verliert, selbstständig macht. Seine Frau missbilligt dies jedoch, das sie nun nicht mehr den gewohnten Lebensstil pflegen kann. Sie sucht sich daraufhin selbst einen Job und plötzlich steht Russ alleine mit der gemeinsamen fünfjährigen Tochter da. Er muss sich von jetzt auf gleich in eine für ihn ungewohnte Rolle schlüpfen. Zunächst fühlt er sich mit der Verantwortung für seine eigene Firma und der Tochter noch ziemlich überfordert. Aber Hilfe bekommt er dabei von seiner Familie und einer alten Freundin. Alles scheint wieder gut zu laufen bis Russell von mehreren Neuigkeiten überrollt wird. Russel ist ein überaus sympathischer Mensch mit einer Menge an Familiensinn. Er möchte gerne immer alles unter Kontrolle haben und ordnet sich daher auch schon mal schnell unter. Gerade diese Tatsache bewirkt, dass er seiner Frau keine wirkliche Gegenwehr bietet, als diese ihn immer wieder herablassend behandelt. Russells Frau Vivian ist das totale Gegenteil von ihm. Sie ist ziemlich herrschsüchtig und bestimmend. Sie dreht sich die Tatsachen zurecht, wie es ihr passt. Vivian ist in jedem Fall eine Frau die polarisiert. Sie zu mögen fällt wirklich nicht leicht. Beim Lesen habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wann Russell es endlich wagt sich ihr entgegen zu stellen, so sehr habe ich einen Hass ihr und ein Unverständnis ihm gegenüber empfunden. Russel ist eine Figur, die man entweder mag oder halt nicht. Auch wenn ich mit seinem Hadern nicht immer ganz klar gekommen bin, fand ich gerade diese Unsicherheit von ihm interessant. Dadurch wirkt er lebendig und lebensnah. Und auch, wenn der Ein oder Andere beim Lesen denken mag „Was ist das für eine Memme“, kam gerade seine spezielle Art bei mir gut an. Generell sind die einzelnen Figuren sehr gut gezeichnet. Sie haben alle ihre Eigenarten, die sie einzigartig macht. Abgesehen von Vivian können die anderen Figuren mit ihren jeweiligen Charaktereigenschaften überzeugen. Vor allem Russells Schwester Marge und sein Vater waren mir sympathisch. Marge ist so etwas wie die Stimme der Vernunft für Russel. Die beiden haben ein sehr inniges Verhältnis und Russell vertraut sich ihr immer wieder an, vor allem weil er weiß, dass sie ihm immer ihre echte Meinung sagt, auch wenn sie ihm nicht immer gefallt. Russells Vater ist kein Mann der vielen Worte und Emotionen. Man merkt sehr schnell, dass er zwar einen riesigen Familiensinn hat und voller Liebe ist, jedoch Probleme hat dies zu zeigen. Diese Eigenschaft lässt ihn überaus real erscheinen und macht ihn so liebenswert. Mit diesem Roman wagt sich Sparks an zwei Themen heran, die in Amerika und wahrscheinlich auch fast überall in der Welt noch eher Tabuthemen sind: Alleinerziehender Vater und Homosexualität. Meiner Ansicht nach behandelt Sparks diese beiden Themen überaus sensibel. Weder idealisiert er diese, noch lässt er sie unmöglich erscheinen. Er stellt sie dar, als wenn es das normalste von der Welt wäre. Und auch wenn Russel sich Anfangs noch in der Rolle des Hausmannes schwer tut, nimmt man ihm seinen Wandel, den er im Laufe des Romans durchmacht, vollends ab. Abgesehen von echt interessanten Charakteren und einer wirklich spannenden Thematik, schwächelt der Roman leider hinsichtlich seines Handlungsstrangs. Zwar ist er relativ gradlinig. Allerdings wiederholen sich Ereignisse immer wieder mal, so dass man das Gefühl hat sich in einer Schleife zu befinden. Hier hätte die Handlung vor allem im Mittelteil um gut 50 Seiten gestrafft werden können, um die Spannung aufrecht zu erhalten. Stattdessen tritt die Handlung hier ein wenig auf der Stelle. Am Ende hatte ich ein wenig das Gefühl, dass Sparks schnell zum Ende kommen wollte, da sich plötzlich alles überschlägt und viele Ereignisse einfach in einem Epilog zusammengefasst wurden. Leider kann auch ein sehr emotionales und tränenreiches Ende nicht so ganz für ein ansonsten etwas anstrengendes Buch entschädigen! Deshalb ist dies zwar ein ziemlich gutes Buch, aber leider nicht Sparks bester Roman! Mit einem etwas interessanteren Beginn wäre dies nämlich ein wirklich wundervolles Buch! Note: 2-

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