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Rezension zu
Das Erbe der Tuchvilla

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

[Rezension] „Das Erbe der Tuchvilla“

Von: Ninespo
04.04.2017

„Das Erbe der Tuchvilla“ in drei Worten? Begeisternd, emotional, zufriedenstellend. Cover & Gestaltung von „Das Erbe der Tuchvilla“? Die Cover der Tuchvilla-Saga sind alle wunderschön und passen super zusammen. Auf jedem Cover kann man eine Frau sehen, die auf ein herrschaftliches Gebäude zugeht, das gut die Tuchvilla sein kann. Bei der jungen Frau vermute ich, dass sie Marie darstellen soll, die eine zentrale Rolle innerhalb der Saga innehat. Die Farben sind warm und kraftvoll, ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Vor allem in Kombination sehen die Cover wundervoll aus. Worum geht es in „Das Erbe der Tuchvilla“? Die Tuchvilla-Saga behandelt die Geschichte der Tuchfabrikantenfamilie Melzer, die in Augsburg lebt. Im Laufe der Reihe ereilt die Familie einige Schicksalsschläge, die auf drei Bände verteilt erzählt werden. Band 3 spielt in 1924, wodurch die Wirren nach dem Krieg, die Weimarer Republik und einiges an Augsburger Zeitgeschichte von besonderer Bedeutung sind. Was genau bei Familie Melzer im Abschlussband der Trilogie geschieht, werde ich euch aus Spoilergefahr natürlich nicht verraten. Der Schreibstil von Anne Jacobs? Man fühlt sich als Teil der Geschichte. Anne Jacobs schafft es, ihre Geschichten so zu schreiben, dass man das Gefühl hat, mitten in ihr zu stecken. Man taucht ein und kehrt erst am Ende der Handlung in die Realität zurück. Das schafft sie vor allem durch ihren Schreibstil. Sie mischt Augsburger Mundart mit Hochsprache, hält die Balance zwischen Anachronismen und Neologismen, damit der Leser sich heimisch fühlt, ohne über Worte zu stolpern. Die Monologe sind spritzig, die Beschreibungen plastisch. An keiner Stelle will man Überblättern, alles ist angenehm und flüssig zu lesen. Das Figurenpersonal in „Das Erbe der Tuchvilla“? Marie ist mir mitunter die liebste Figur aus der Tuchvilla-Saga. Sie ist von Anfang an eine wichtige Protagonistin, sie ist Dreh- und Angelpunkt der Tuchvilla. Ihre Entwicklung innerhalb des letzten Buchs sowie der gesamten Trilogie hat mir sehr gut gefallen. Sie ist erwachsener geworden, ist aber weiterhin standfest und treu in ihren Überzeugungen. Und diese werden im Abschlussband weiß Gott auf eine harte Probe gestellt. Kitty mag ich auch sehr gerne. Sie ist quirlig und fröhlich, bringt frischen Wind in jede Gesellschaft und berührte mein Herz an einigen Stellen. Besonders das Ende hat mich für sie sehr gefreut. Da schlägt das Leserherz höher. Sie ist sich selbst sehr treu geblieben. Mit Paul hatte ich in diesem Buch durchaus meine Probleme. Am liebsten hätte ich ihn und Marie gepackt und geschüttelt! Das konnte man sich ja stellenweise nicht mitansehen. Zum Glück konnte er seine Stellung in meinem Leseherzen bewahren, weil er eine positive Entwicklung durchmacht. Lisa taucht auch mal wieder stärker auf. Was sich bei ihr so alles entwickelt fand ich wirklich toll. Sie hat es so verdient! Ich freue mich einfach für sie. Von der unsympathischen Figur aus Band 1 ist nichts zurückgeblieben. Die restlichen Figuren – das tolle Personal, die zuckersüßen Kinder und weitere Nebenfiguren – waren alle gekonnt konstruiert, wirkten lebensecht, realistisch und greifbar. Die Antagonistin des Buchs wollte ich einfach fressen, so wenig sympathisch war sie mir – was aber für den Entwurf spricht! Die Figuren konnten sich innerhalb ihrer Charaktere super entwickeln, alles wirkte lebensecht und greifbar. Toll! Positives über „Das Erbe der Tuchvilla“? Ich liebe diese Reihe! Ich bin so unfassbar froh und traurig zugleich. Traurig, da die Saga nun vorbei ist. Glücklich, weil ich eine wundervolle Geschichte zu lesen bekam, tolle Figuren begleiten durfte und um eine großartige Leseerfahrung reifer bin. Was mir an der Trilogie besonders gut gefällt, ist die Balance zwischen Fiktionalem und Historischem. Anne Jacobs versteht sich darauf, historische Ereignisse in eine fiktive Handlung einzubauen, sie zu deren Rahmen zu machen und die Schicksale ihrer Figuren darum zu weben. Man spürt dabei keinen Übergang zwischen historischen Begebenheiten und fiktionalen Einschüben, alles passt sich ineinander. Ich könnte euch noch stundenlang von dem tollen Plot, den super Figuren, der exzellenten Schreibe und meiner Begeisterung vorschwärmen, aber das würde den Rahmen dieser Rezension sprengen. Empfehlung zu „Das Erbe der Tuchvilla“? Ich kann diese Trilogie allen Lesern empfehlen, die historische Romane mit starken Frauenfiguren, tollem Setting, super Plot, exzellenter Schreibe und viel Genauigkeit lieben. Lest diese Reihe!

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